Rad: Tour de France - Winokurow siegte in Gap

publiziert: Montag, 14. Jul 2003 / 21:53 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Jul 2003 / 00:02 Uhr

Alexander Winokurow gewann in Gap die 9. Etappe der Tour de France nach einem Angriff an der letzten Steigung und rückte hinter Leader Lance Armstrong auf den 2. Rang vor. Der bisherige Gesamtzweite Joseba Beloki stürzte schwer und musste aufgeben.

US Postal Fahrer beim Anstieg.
US Postal Fahrer beim Anstieg.
Es geschah rund 4 km vor dem Ziel des 184,5 km langen Teilstücks, in der letzten Abfahrt, als Beloki und Armstrong zusammen mit den weiteren Favoriten den Abstand zu Winokurow zu limitieren versuchten.

Der Spanier war auf dem von der Hitze leicht aufgeweichten Teer zu schnell unterwegs, verlor beim Anbremsen einer Kurve die Kontrolle über sein Velo und stürzte mit rund 80 km/h. Dabei zog sich Beloki eine Oberschenkelhalsfraktur sowie einen Bruch des rechten Ellbogens und des Handgelenks zu.

Der dicht hinter Beloki folgende Armstrong konnte knapp auf die Wiese ausweichen und hielt dank einer Querfeldein-Einlage den Anschluss an die Verfolgergruppe, die 36 Sekunden nach Winokurow ins Ziel kam. Damit beträgt die Reserve des vierfachen Tour-Siegers auf den ersten Verfolger noch 21 Sekunden.

Armstrongs Abkürzung übers Gelände

"Der Asphalt war ungemein weich und für rasante Abfahrten nicht sicher genug", sagte Armstrong im Ziel. Bei seiner Fahrt durchs Gelände habe er grosse Angst gehabt, speziell als die tiefer liegende Strasse immer näher gekommen sei. Dieser Abkürzung verdankte es aber der Amerikaner, dass er den Anschluss halten konnte.

Die Jury liess Gnade vor Recht walten, denn Armstrong hätte die Fahrt eigentlich wieder dort aufnehmen müssen, wo er von der Strecke abgekommen war. Er hätte also gut 100 m zurücksteigen müssen.

"In diesem Moment waren wohl alle froh, dass nicht mehr passiert ist. Er hatte keine andere Möglichkeit, wenn er nicht stürzen wollte", sagte Jogi Müller, Sprecher von US Postal.

Once Verlierer des Tages

Damit nahm die dritte Alpenetappe für das Once-Team den wohl schlechtesten Ausgang, nachdem es für die spanische Equipe während fast 180 km rosig ausgesehen hatte. Jörg Jaksche lag während praktisch des ganzen Rennens über vier Pässe an der Spitze und wurde erst ein Kilometer vor dem letzten Bergpreis von Winokurow distanziert.

Wenig später stand der Deutsche mit dem Sportlichen Leiter Manolo Saiz am Strassenrand und musste hilflos mitansehen, wie Beloki mit der Bahre in den Krankenwagen geladen wurde. Noch kurz zuvor hatte der in knapp einem Monat 30 Jahre alt werdende Spanier mit einem Antritt Armstrong erneut aus der Reserve gelockt und ihn vom Rest des US-Postal-Teams isoliert.

Der Traum vom Maillot jaune

Für Winokurow war es bereits der vierte bedeutende Erfolg in dieser Saison. Nach dem Gewinn der Tour de Suisse, des Etappenrennens Paris-Nizza sowie dem Amstel Gold Race ging für den bald 30-jährigen Kasachen ein weiterer Traum in Erfüllung.

"Ich hatte den Angriff an der letzten Steigung bereits am Morgen geplant, um Armstrong einige Sekunden abnehmen zu können", erklärte Winokurow. Es wurde dann wegen der Bonifikation nahezu eine Minute.

Winokurow jetzt Favourit auf Gesamtsieg

Dank dem 2. Platz auf der Alpe d´Huez am Sonntag und dem Erfolg in Gap holte Winokurow gegenüber Armstrong in den letzten beiden Tagen 1:31 auf. Sein Ziel, in Paris auf dem Podest zu stehen, korrigierte der Telekom-Fahrer aber nicht nach oben.

"Es ist einfacher, vom Gesamtsieg zu sprechen, als ihn zu realisieren", sagte er. "Aber es ist auch ein Traum, für einige Tage das Maillot jaune zu tragen, und dafür werde ich das Maximum geben."

Zampieri erster Angreifer

Die Etappe am französischen Nationalfeiertag verlief von Beginn weg äusserst animiert. Der ersten Spitzengruppe gehörte auch Steve Zampieri an, der sich von seinem Magenproblemen erholt hat. Im Aufstieg zum Col de L´Izoard fiel Zampieri aber wieder zurück.

Wie Markus Zberg erreichte der Neuenburger das Ziel im ersten Gruppetto. Laurent Dufaux gehörte bis zum Beginn des letzten Bergpreises der Gruppe um Armstrong an, verlor jedoch wegen der Schlussoffensive der Stars den Anschluss und kam schliesslich als 22. mit 1:47 Rückstand ins Ziel.

Resultate

9. Etappe, Le Bourg d´Oisans - Gap (184,5 km):
1. Alexander Winokurow (Kas) 5:02:00 (36,656 km/h), 20 Sekunden Bonifikation. 2. Paolo Bettini (It) 0:36 zurück, 12 Sek. Bon. 3. Iban Mayo (Sp), 8 Sek. Bon. 4. Lance Armstrong (USA). 5. Jan Ullrich (De). 6. Ivan Basso (It). 7. Georg Totschnig (Ö). 8. Francisco Mancebo (Sp). 9. Haimar Zubeldia (Sp). 10. Tyler Hamilton (USA). 11. Roberto Laiseka (Sp), alle gleiche Zeit. 12. Didier Rous (Fr) 0:52. 13. Denis Mentschow (Russ), gleiche Zeit. 14. Christophe Moreau (Fr) 1:06. 15. Roberto Heras (Sp). 16. David Plaza (Sp). 17. Carlos Sastre (Sp). 18. Ivan Parra (Kol), alle gleiche Zeit. 19. Luca Paolini (It) 1:47. 20. Massimiliano Lelli (It).

21. Laurent Brochard (Fr). 22. Laurent Dufaux (Sz). 23. Laurent Lefèvre (Fr). 24. Michael Boogerd (Ho). 25. Santiago Botero (Kol). 26. Javier Llorente (Sp). 27. Peter Luttenberger (Ö). 28. David Millar (Gb). 29. David Etxebarria (Sp). 30. Giuseppe Guerini (It), alle gleiche Zeit.

Ferner: 89. Steve Zampieri (Sz) 19:18. 100. Markus Zberg (Sz), gleiche Zeit. -- 179 Fahrer gestartet, 172 klassiert. -- Aufgegeben Joseba Beloki (Sp), Andreas Klöden (De), Angelo Furlan (It), Stefano Zanini (It), Eddy Mazzoleni (It), Jimmy Casper (Fr), Lilian Jégou (Fr).

Gesamtklassement: 1. Armstrong 40:15:26. 2. Winokurow 0:21. 3. Mayo 1:02. 4. Mancebo 1:37. 5. Hamilton 1:52. 6. Ullrich 2:10. 7. Basso 2:25. 8. Heras 2:28. 9. Zubeldia 3:25. 10. Mentschow 3:45.

11. Laiseka 4:03. 12. Moreau 4:04. 13. Manuel Beltran (Sp). 14. Totschnig 4:58. 15. Pietro Caucchioli (It) 5:17. 16. Richard Virenque (Fr) 5:59. 17. Carlos Sastre (Sp), gleiche Zeit. 18. Jörg Jaksche (De) 7:05. 19. Millar 7:15. 20. Luttenberger 8:20.

21. Plaza 8:29. 22. Rous 8:45. 23. Boogerd 8:53. 24. Sylvain Chavanel (Fr) 9:44. 25. Parra 9:46. 26. Dufaux 10:28. 27. Felix Garcia Casas (Sp) 10:52. 28. José Luis Rubiera (Sp) 12:08. 29. José Azevedo (Por) 12:15. 30. Jewgeni Petrow (Russ) 13:26.

Ferner: 94. Zberg 1:04:13. 97. Zampieri 1:06:05.

(Sascha Rhyner/Si)

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