Rad: WM Hamilton - Nicole Brändli will Gold

publiziert: Montag, 6. Okt 2003 / 19:39 Uhr / aktualisiert: Montag, 6. Okt 2003 / 19:59 Uhr

Hamilton - Nach zwei Silbermedaillen bei Weltmeisterschaften im Zeitfahren kann die Steigerung für Nicole Brändli nur Gold heissen. Die diesjährige Giro-Siegerin und Tour-Zweite zählt am Mittwoch an den Titelkämpfen in Hamilton (Ka) zu den Favoritinnen.

Vergleiche bei den Frauen in Prüfungen gegen die Uhr sind dünn gesät. Ausser dem GP des Nations gibt es für sie lediglich in den Etappenrennen Zeitfahren.

Das Profil der Strecke in der südwestlich von Toronto gelegenen Halbmillionen-Stadt Hamilton lässt aber erkennen, dass der 21 km messende Rundkurs der Zürcherin auf den Leib geschnitten ist.

Der guten Klettererin kommt entgegen, dass schon 3 km nach dem Start der erste Anstieg zu bewältigen ist. Die zweite Steigung zwingt die Teilnehmerinnen zwischen dem 16. und dem 18. Kilometer nochmals zu einem Effort.

Im Gegensatz zu früheren Jahren hat sich Nicole Brändli in dieser Saison die Wettkämpfe gezielt ausgesucht. Zwischen den Rundfahrten verzichtete die Zürcherin auf unbedeutende Eintagesrennen, um sich zu erholen.

Ihre letzte WM-Vorbereitung stellte die Toskana-Rundfahrt dar, die sie auf Platz 3 beendete, nachdem sie in der einzigen schweren Etappe mit den Besten mitgehalten hatte.

Vor Jahresfrist hatte Nicole Brändli just im richtigen Moment ihre Hochform erreicht. Silber gab es für sie in Zolder (Be) nicht nur im Zeitfahren, sondern auch im Strassenrennen.

Bewunderte Leichtigkeit

"Ich bewundere die Leichtigkeit, mit der Nicole bergauf fährt", hielt Karin Thürig fest, die schon am letzten Freitag nach Hamilton gereist war. Die WM-Dritte des letzten Jahres war froh, auf der anderen Seite des Atlantiks etwas Ruhe zu finden.

"Diese Strecke ist hart. Die erste Steigung setzt voraus, dass man sich gut aufwärmt. In den beiden Anstiegen werde ich sicherlich Zeit verlieren." Grösseren Respekt hat der Luzernerin die Abfahrt eingejagt. Wenn der Wind anhält, werden dort Spitzentempi von über 80 km/h erzielt.

Letztes Jahr hatte Karin Thürig in Zolder auf einer praktisch völlig flachen Strecke die Bronzemedaille gewonnen. Die Multisportlerin gibt sich vorsichtig: "Ich mache mir keine Gedanken über die Rangierung. Im Ziel will ich einfach das Gefühl haben, das Beste aus mir herausgeholt zu haben. Auf jeden Fall zähle ich mich nicht zu den Favoritinnen."

Dass sie im Duathlon und Triathlon hügelige Strecken mit Erfolg meistert, will die Luzernerin nicht gelten lassen. Ein Vergleich mit den Spezialistinnen, die sich ausschliesslich auf ihre Sportart konzentrieren, sei nicht zulässig.

Kampf um Olympia-Plätze

Für die beiden Schweizerinnen geht es an diesem Titelkampf auch um die Quotenplätze für die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen. Die ersten zehn Nationen an der WM haben Anrecht auf zwei Startplätze.

Der Entscheid, wer unser Land bei Olympia vertritt, fällt erst im nächsten Frühsommer. Neben Brändli und Thürig ist auch Priska Doppmann eine Anwärterin.

Weil wie angetönt die Zeitfahren bei den Frauen rar sind, kann sich Trainer Hans Traxel vorstellen, den Entscheid über die Selektion aufgrund eines internen Tests oder gemäss dem Ergebnis der Schweizer Meisterschaft zu treffen.

Titelverteidigerin Zulfia Zabirowa (Russ) sowie Joana Somarriba sind die meist genannten Gegnerinnen von Nicole Brändli. Die Spanierin war der Schweizerin in der Tour de France deutlich überlegen. Traxel zählt auch Hanka Kupfernagel zu den Medaillenanwärterinnen. Die Deutsche hatte sich erst mit ihrem 2. Platz im GP des Nations hinter Karin Thürig für die WM qualifizieren können.

Nicht aus dem Blickwinkel verlieren darf man auch Jeannie Longo. Die nimmermüde Französin zählt zwar bereits 45 Jahre, stellt aber auf dem Rennvelo noch immer eine ernstzunehmende Gegnerin dar.

Vor zwei Jahren in Lissabon war sie es gewesen, die Brändli um den Wimperschlag von 41 Hundertsteln daran hinderte, schon damals den Traum von der Goldmedaille zu verwirklichen.

Nachdem sie vor wenigen Tagen in Mexico-City Stundenweltrekord erzielt hat, ist die dreifache Olympiasiegerin Leontien Zijlaard-van Moorsel (Ho) in Hamilton nicht mit von der Partie.

(Toni Nötzli/Si)

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