Rad: Winokurow nach Sturz ausgeschieden

publiziert: Sonntag, 13. Jun 2004 / 18:14 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 13. Jun 2004 / 19:19 Uhr

Zum Auftakt der Tour de Suisse hat der Stargast die Schlagzeilen geliefert. Jan Ullrich gewann am Samstag die Startetappe und ist damit auch der erste Leader. Vorjahressieger Alexander Winokurow schied am Sonntag nach einem Sturz aus.

So nahe liegen im Sport Glück und Elend beieinander. Am Samstag herrschte im Team T-Mobile Freude über Jan Ullrichs Etappensieg und die Einkleidung ins Leadertrikot. Am Sonntag prägten in Rheinfelden Sorgenfalten die Gesichter der Mannschaftsverantwortlichen. Bei der Inangriffnahme der Zusatzrunde prallte Alexander Winokurow im 50-km-Tempo in einen Verkehrsteiler.

Der Vorjahressieger zog sich Verletzungen im Gesicht und an der Schulter zu. Schon vor zwei Jahren hatte die Tour de Suisse dem Kasachen kein Glück gebracht. Damals stürzte er in der 6. Etappe in der Abfahrt vom Susten-Pass, was Winokurow die Teilnahme an der Tour de France kostete.

Ein grosser Erfolg

Winokurow wäre innerhalb seiner Sportgruppe der erste Anwärter dafür gewesen, das Erbe bei einem Rückschlag Jan Ullrichs anzutreten. Er sei noch nicht in der Verfassung, mit den Besten über die Berge der schweren Etappen zu kommen, hatte der Olympiasieger nach seinem ersten Saisonerfolg gesagt. Falls der Wahlschweizer seinen wiedergewonnenen kraftvollen Tritt nicht durchziehen kann, müssten nach Winokurows Pech Steffen Wesemann oder Giuseppe Guerini in die Bresche springen.

"Ich freue mich. Das ist ein grosser Erfolg für mich!" hatte Ullrich am Samstag in Beromünster gestrahlt. Er hatte auch alles unternommen, damit er seinen ersten Sieg seit elf Monaten verwirklichen konnte. Er hatte im hügeligen Gelände um Beromünster den Konter auf Steve Zampieri und David Canada eingeleitet. Und er hatte den Spurt des Quintettes -- nur Fabian Jeker hatte es in enem Kraftakt noch geschafft, an die Spitze zu kommen -- um den Etappensieg lanciert.

Ullrich schnitt die Linkskurve 150 m vor dem Ziel zum Ärger von Oscar Camenzind leicht an. Der Innerschweizer musste deshalb zwei Pedaltritte lang aussetzen. "Ich habe in führender Position meine Linie gewählt. Das ist mein gutes Recht. Diese Kurve war jedem von uns bekannt", hielt der Sieger entgegen.

Garzelli prominentes Opfer

Was sich am Samstag abgespielt hatte, erinnerte an den schlechten Ruf früherer Jahre der Tour de Suisse. Letztmals war 1997 in der 3. Etappe Basel - La Chaux-de-Fonds eine Fluchtgruppe zu wenig ernst genommen worden. Am Schluss hiess der unbekannte TdS-Gesamtsieger Christophe Agnolutto (Fr). Ganz so schlimm sah es diesmal am ersten Tag der Schweizer Rundfahrt nicht aus. Das prominenteste Opfer der wilden Fahrt hiess Stefano Garzelli (It). Aber auch Phonak-Leader Santiago Perez (Sp), Alex Zülle, Paolo Bettini und Francesco Casagrande (It) hatten den Postabgang verpasst.

Es erstaunte, dass sich eine Gruppe von 39 Fahrern gegen das Feld behauptete, obwohl in dieser Vorhut mit einer Ausnahme alle Favoriten vertreten waren. Als die Helfer von Lampre und Alessio bei einem Rückstand von knapp über zwei Minuten die Nachführarbeit einstellten, resignierte der grosse Haufen. Im Ziel resultierte ein Rückstand von 18:31 Minuten, was die Jury knapp davor bewahrte, wegen Zeitüberschreitung über den Ausschluss von 103 Fahrern zu beraten.

Robbie McEwen Spurtsieger

In Rheinfelden kam es am Schluss des zweiten Teilstückes zum Massenspurt, der von Robbie McEwen gewonnen wurde. Der Australier feierte seinen fünften Saisonerfolg. Der bedeutendste Erfolg dieses Jahres war ihm im Giro d´Italia in der 5. Etappe in Spoleto gelungen. Letztes Jahr war McEwen in der Tour de Suisse ebenfalls am Ende der zweiten Etappe in Nyon siegreich gewesen. Dem Massenspurt war eine lange Flucht von sieben Verlieren des Vortages vorausgegangen. Martin Elmiger, Markus Zberg, Stfano Garzelli und Eric Leblacher wurden als Letzte der Ausreisser 2 km vor dem Ziel eingeholt.

Resultate:
68. Tour de Suisse. 1. Etappe, Sursee - Beromünster (176,3 km): 1. Jan Ullrich (De) 4:07:56 (42,665 km/h), 10 Sekunden Bonifikation. 2. Oscar Camenzind (Sz), 6 Sek. Bon. 3. Fabian Jeker (Sz), 4 Sek. Bon. 4. Steve Zampieri (Sz). 5. David Canada (Sp), alle gleiche Zeit. 6. Alexandre Moos (Sz) 0:15. 7. Alexander Winokurow (Kas). 8. Alexander Kolobnew (Kas). 9. Grischa Niermann (De). 10. Christophe Détilloux (Be). 11. Francisco Vila (Sp). 12. Axel Merckx (Be). 13. Bobby Julich (USA). 14. Dario Cioni (It). 15. Rik Verbrugghe (Be). 16. Laszlo Bodrogi (Un). 17. Georg Totschnig (Ö). 18. Sergio Barbero (It). 19. Sébastien Joly (Fr). 20. Pawel Tonkow (Russ).

21. Daniel Schnider (Sz). 22. Andrej Kascheschkin (Kas). 23. Scott Sunderland (Au). 24. Andrej Sintschenko (Russ). 25. Jewgeni Petrow (Russ). 26. Steffen Wesemann (De). 27. Gonçalo Amorim (Por). 28. Kim Kirchen (Lux). 29. Marius Sabaliauskas (Lit). 30. Rui Lavarinhas (Por), alle gleiche Zeit.

Ferner: 36. Fabian Cancellara (Sz) 2:30. 66. Niki Aebersold (Sz) 18:31. 67. Martin Elmiger (Sz). 71. Alex Zülle (Sz). 76. Francesco Casagrande (It). 77. Oliver Zaugg (Sz). 82. Gregory Rast (Sz). 84. David Loosli (Sz). 85. Aurélien Clerc (Sz). 88. Marcel Strauss (Sz). 89. Roger Beuchat (Sz). 96. Paolo Bettini (It). 107. Stefano Garzelli (It). 113. Patrick Calcagni (Sz). 132. Markus Zberg (Sz). 134. Rubens Bertogliati (Sz), alle gleiche Zeit. -- 144 gestartet, 143 klassiert. Aufgegeben: Juan Gomis (Sp).

Leader: Ullrich 0:02 vor Camenzind, 0:06 vor Jeker und 0:07 vor Zampieri.

2. Etappe, Dürrenroth BE - Rheinfelden (169,9 km): 1. Robbie McEwen (Au) 3:44:57 (45,317 km/h), 10 Sek. Bon. 2. Olaf Pollack (De), 6 Sek. Bon. 3. Robert Hunter (SA), 4 Sek. Bon. 4. Kirchen. 5. Roger Hammond (Gb). 6. Alberto Loddo (It). 7. Julian Dean (Neus). 8. Fabirzio Guidi (It). 9. Salvatore Commesso (It). 10. Kolobnew.

11. Camenzind. 12. Mauro Gerosa (It). 13. Cioni. 14. Gerben Löwik (Ho). 15. Andris Nauduzs (Lett). 16. Juan Manuel Garate (Sp). 17. Damien Nazon (Fr). 18. Clerc. 19. Angel Castresana (Sp). 20. Vila.

21. Rast. 22. Sergej Iwanow (Russ). 23. Scott Sunderland (Au). 24. Totschnig. 25. Bert Hiemstra (Ho). 26. Julich. 27. Frank Schleck (Lux). 28. Merckx. 29. Martin Hvastija (Sln). 30. Ullrich.

Ferner: 31. Jeker. 33. Moos. 46. Tonkow. 51. Calcagni. 53. Schnider. 54. Zampieri. 58. Cancellara. 61. Beuchat. 69. Elmiger. 75. Loosli. 76. Zaugg. 91. Zülle. 93. Strauss. 94. Bertogliati, alle gleiche Zeit. 110. Casagrande 0:21. 112. Aebersold, gleiche Zeit. 119. Bettini 0:56. 121. Garzelli, gleiche Zeit. 124. Zberg 1:25. -- 143 gestartet, 142 klassiert. Aufgegeben: Alexander Winokurow (Kas, Sturz).

Gesamtklassement: 1. Ullrich 7:52:43. 2. Camenzind 0:02. 3. Jeker 0:06. 4. Zampieri 0:07. 5. Canada 0:08. 6. Bodrogi 0:22. 7. Julich 0:24. 8. Kolobnew 0:25. 9. Cioni. 10. Vila.

11. Kirchen. 12. Moos. 13. Merckx. 14. Totschnig. 15. Niermann. 16. Sunderland. 17. Barbero. 18. Joly. 19. Sintschenko. 20. Wesemann.

21. Tonkow. 22. Schnider. 23. Guerini. 24. José Maria Del Olmo (Sp). 25. Sinkewitz. 26. Lavarinhas. 27. Petrow. 28. Amorim. 29. Verbrugghe. 30. Alessandro Cortinovis (It), alle gleiche Zeit.

Ferner: 34. Cancellara 2:40. 39. McEwen 18:31. 51. Clerc 18:41. 52. Rast. 61. Elmiger. 68. Beuchat. 73. Zaugg. 77. Loosli. 79. Zülle. 81. Calcagni. 89. Strauss. 100. Bertogliati, alle gleiche Zeit. 104. Aebersold 19:02. 106. Casagrande, gleiche Zeit. 120. Bettini 19:36. 123. Garzelli 19:37. 125. Zberg 20:00.

Spezialklassemente
Punkte: 1. Ullrich 25. 2. McEwen 25. 3. Camenzind 25. 3. Pollack 20. 5. Jeker 16. 6. Hunter 16.

Bergpreis. Samstag. Waldhaus (4. Kat.): 1. Canada 3. 2. Amorim 2. 3. Zampieri 1. -- Herlisberg (4. Kat.): 1. Zampieri 3. 2. Canada 2. 3. Camenzind 1. -- Sonntag. Bürersteig (3. Kat.): 1. Elmiger 4. 2. Garzelli 3. 3. Blaudzun 2. 4. Leblacher 1. -- Zeiniger Höhe (4. Kat.): 1. Elmiger 3. 2. Blaudzun 2. 3. Boven 1. -- Zeininger Höhe (4. Kat.): 1. Elmiger 3. 2. Blaudzun 2. 3. Zberg 1. -- Zeininger Höhe (4. Kat.): 1. Elmiger 3. 2. Zberg 2. 3. Garzelli 1. -- Gesamt: 1. Elmiger 14. 2. Blaudzun 6. 3. Canada 5. 4. Zampieri 4. 5. Garzelli 4. 6. Zberg 3.

Teams: 1. Phonak Hearing Systems (Camenzind, Moos) 12:39:09. 2. T-Mobile (Ullrich, Wesemann), gleiche Zeit. 3. Lotto-Domo (Détilloux, McEwen) 0:15. 4. Lampre (Vila). 5. Fassa Bortolo (Cioni, Cancellara). 6. Milaneza (Amorim), alle gleiche Zeit.

So rollt die Tour am Montag:
Montag, 14. Juni. 3. Etappe, Rheinfelden - Vallorbe (185 km, 12.26 - 16.58 Uhr): Rheinfelden - Liestal - Hölstein - Waldenburg - Langenbruck (Bergpreis 3. Kat.) - Balsthal - Solothurn - Grenchen - Biel - Twann - La Neuveville - Cornaux - Neuenburg - St-Aubin - Grandson - Orbe - Bofflens - Vallorbe (Bergpreis 4. Kat.) - Col du Mont-Orzeires (Bergpreis 3. Kat.) - Vallorbe/Juraparc.

(Toni Nötzli, Rheinfelden/Si)

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