Radikale Gruppen lehnen Mahmud Abbas ab

publiziert: Montag, 31. Mrz 2003 / 22:43 Uhr / aktualisiert: Montag, 31. Mrz 2003 / 22:59 Uhr

Gaza - Die radikalen Palästinensergruppen Hamas und Islamischer Dschihad haben eine Beteiligung an einer Regierung des neuen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas abgelehnt. Nach Angaben des Dschihads sollen die Angriffe auf Israelis verstärkt werden.

Hamas-Gruppen setzen weiterhin auf Terror.
Hamas-Gruppen setzen weiterhin auf Terror.
Die Ablehnung gilt als Rückschlag für den neuen Regierungschef, der zuvor bereits eine Absage der militanten Gruppen PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas) und DFLP (Demokratische Front) erhalten hatte.

Alle vier radikalen Gruppen weisen die Forderung von Abbas nach einer Beendigung der Gewalttaten gegen Israelis zurück. Dies gilt als Grundbedingung für Fortschritte bei der Verwirklichung des so genannten Nahost-Fahrplans, den die USA zusammen mit der EU, Russland und den Vereinten Nationen (UNO) zur Beendigung des Nahostkonflikts entwickelt haben. Washington will den Plan angeblich veröffentlichen, sobald Abbas sein Kabinett vorgestellt hat.

Der Dschihad (Heilige Krieg) hatte sich erst am Sonntag zu einem Selbstmordanschlag in der israelischen Küstenstadt Netanja bekannt, bei dem 38 Israelis zum Teil schwer verletzt worden waren.

Israelische Soldaten nahmen in der Nacht zum Montag in dem Ort dir el Asun im Westjordanland acht Männer fest. Der Attentäter von Netanja soll aus diesem Dorf gekommen sein.

Die Gewaltspirale dreht sich derweil weiter. Israelische Soldaten erschossen am Sonntagabend im nördlichen Gazastreifen zwei Palästinenser, die nach offiziellen Angaben das Feuer auf einen Armeeposten in der Nähe der israelischen Grenze eröffnet hatten.

Weiter entdeckte die israelische Polizei in dem arabischen Ort Dschaldschulia in Nordisrael ein Sprengstofflager, das vom militanten Flügel des Islamischen Dschihad angelegt worden sein soll.

Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden drei israelische Araber festgenommen, die unter anderem einen grossen Sprengstoffanschlag in der Stadt Rischon Le Zion geplant hätten.

(fest/sda)

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