Anti-Raucher-Bundesrat

Raucher werden zur Kasse gebeten: 11 Franken pro Päckli

publiziert: Mittwoch, 21. Aug 2013 / 12:23 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 21. Aug 2013 / 17:39 Uhr
Rauchen wird zum Luxus.
Rauchen wird zum Luxus.

Bern - Der Bundesrat möchte den Preis pro Päckli Zigaretten nach und nach bis auf 11 Franken erhöhen. Derzeit ist der Spielraum für weitere Steuererhöhungen ausgeschöpft. Die Politik der langsamen, aber stetigen Erhöhung der Tabaksteuer soll jedoch auch in Zukunft fortgesetzt werden können.

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Die dafür notwendige Revision des Tabaksteuergesetzes hat der Bundesrat am Mittwoch in die Vernehmlassung geschickt. Die Gesetzesänderung würde nicht unmittelbar eine Erhöhung der Zigarettenpreise bewirken. Sie soll der Regierung aber die Kompetenz geben, die Steuern auf Zigaretten und Feinschnitttabak nach und nach weiter zu erhöhen.

Erhöhung in Schritten

Die Revision wird nötig, weil der Spielraum mit der letzten Steuererhöhung um 10 Rappen im April 2013 vollständig ausgeschöpft wurde. Seit 2003 hatte der Bundesrat die Steuer auf Zigaretten sechs Mal um insgesamt 1,70 Franken erhöht. Mit den Aufschlägen der Industrie stieg der Preis pro Schachtel Zigaretten in der meistverkauften Preisklasse in diesem Zeitraum von 5,20 Franken auf 8,20 Franken.

Mit der Gesetzesänderung hätte der Bundesrat die Möglichkeit, die Steuer schrittweise um weitere 2,80 Franken zu erhöhen, was einen Verkaufspreis von 11 Franken ergeben würde. Tatsächlich könnte der Preis pro Schachtel Zigaretten in einigen Jahren aber noch höher sein, weil auch die Herstellerpreise weiter steigen dürften.

Um zu vermeiden, dass die Raucher auf Selbstgedrehte oder Pfeifen umsteigen, soll auch die Steuer auf Schnitttabak in ähnlichem Umfang wie bei den Zigaretten weiter erhöht werden. Diese beträgt derzeit 80 Franken pro Kilogramm Feinschnitttabak.

Langsame Erhöhung

Die Steuern sollen wie bisher in kleinen Schritten erhöht werden, wie der Bundesrat im Bericht zum Entwurf betont. Die Eidgenössische Tabakkommission hatte vor kurzem markantere Erhöhungsschritte von bis zu 80 Rappen empfohlen. Sie sieht darin eine wirksame und kostengünstige Präventionsmassnahme.

Dieser Empfehlung folgt der Bundesrat in seinem Entwurf nicht. Massive und unausgewogene Steuererhöhungen hätten Schmuggel, Schwarzmarkt und somit Kriminalität zur Folge, schreibt er in seinem Bericht.

Teure Schweizer Zigaretten

Mit der Erhöhung der Tabaksteuer verfolgt der Bundesrat auch das Ziel, diese schrittweise dem Niveau der EU anzunähern. Bei den Verkaufspreisen hat die Schweiz die meisten Nachbarländer aber inzwischen überholt. Laut dem Bericht des Bundesrats kostete eine Schachtel der meistgekauften Preisklasse im Juli in Österreich 5,80 Franken, in Italien 6,20 Franken und in Deutschland 6,50 Franken.

Nur in Frankreich waren Zigaretten mit 8,70 Franken teurer als in der Schweiz. In England kostete eine Schachtel nach Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung im Januar 11,75 Franken. In Polen, Ungarn, Kroatien oder Spanien sind Zigaretten dagegen markant günstiger als in der Schweiz.

Der Bundesrat schliesst daher auch nicht aus, dass sich Raucher künftig vermehrt im kostengünstigeren Ausland eindecken werden - zwei Stangen können derzeit zollfrei in die Schweiz eingeführt werden.

Sinkende Umsätze

Gemäss dem Bericht zur Vernehmlassung könnte dies zu sinkenden Umsätzen im Detailhandel führen, insbesondere in grenznahen Regionen, wodurch auch Arbeitsplätze in der Schweiz gefährdet wären. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass trotz abnehmender Verkäufe kaum mit einem Abbau von Arbeitsplätzen in grösserem Umfang zu rechnen sei, schreibt der Bundesrat.

Für den Bund hingegen geht er von weiter steigenden Einnahmen aus der Tabaksteuer aus. Diese sind in den letzten gut 20 Jahren trotz sinkender Verkaufszahlen tatsächlich stetig gewachsen: 1991 wurden gemäss Zollverwaltung gut 16 Milliarden Zigaretten verkauft, die Einnahmen aus der Tabaksteuer beliefen sich auf 972 Millionen Franken.

Bis 2012 waren die Verkäufe auf 11,427 Milliarden Zigaretten zurückgegangen, die Einnahmen waren inzwischen jedoch auf 2,397 Milliarden angewachsen.

Die Einnahmen aus der Tabaksteuer werden zweckgebunden für die AHV und die IV sowie für Ergänzungsleistungen eingesetzt. Eine Erhöhung um 30 Rappen würde zusätzliche rund 150 Millionen Franken in die Kasse der Sozialwerke spülen. Die Vernehmlassung dauert bis zum 21. November 2013.

(bg/sda)

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Ja leider
Es geht nur noch um Abzocke des Mittelstandes. Zigaretten für 11 kann sich der Büezer nicht mehr leisten. Bei einem Päcken pro Tag wären das etwa CHF 330 im Monat.

Bei den Gesetzen und Verboten geht es nur noch darum sich dem DAB (dümmsten aller Bürger) anzupassen. Gesetze für Idioten, von Idioten um die Leute zu bevormunden. Immer wenn jemand mich von mir selber schützen will, gehen bei mir die Alarmglocken los.

Und ja Sie haben recht. Wenn man die Ergüsse der letzten Monat aus Bern anschaut, dann haben sie denen in's Gehirn geschissen.
Nein Midas
2% werden nicht genügen!

Denen in Bern hat es ins Hirn geschissen.

Ich bin Nichtraucher!

So kann man das Rauchen gleich verbieten. Ab in die Illegalität wie bei den anderen Drogen auch.

Am Thema vorbei:

Es gibt sogar Menschen die wollen für die Autobahnvignette 150 CHF bezahlen. In anderen Ländern ist das auch so. Mensch wissen die nicht, dass in anderen Ländern die Autobahnen zum Teil privat gebaut wurden?

Werden die Menschen in der CH so gerne gesslerisiert???
Falscher Bericht
Es stimmt nicht, dass man wie im Artikel erwähnt 2 Stangen zollfrei in die Schweiz einführen darf. Das Gesetz besagt 200 Zigaretten und das ist eine Stange.

In ganz Europa darf man mehr einführen aber auch hier haben unsere Berner Abzocker-Arschlöcher die miesesten Bestimmungen Europas festgelegt.
Weg mit diesem Bundesrat
Deutschland und Österreich werden für die Schweizer Einkäufer dankbar sein. Ich hätte vor ein paar Jahren nie gedacht, dass Schweizer bald für Benzin, Diesel und Zigaretten nach Deutschland fahren werden. Bald ist es aber nur noch Realität. Die Dummheit der Schweizer Politiker in den letzten zwei Jahren ist wirklich sagenhaft. In allen Bereichen.

Was der Schweizer Staat hier abzieht ist kriminell und fördert die Mafia. Wie lange lassen sich Schweizer diese Bevormundung und Abzocke eigentlich noch gefallen.? Langsam müssten Steine in die Bundeshausfenster fliegen.

Ich will den Bundesrat weg haben. Den ganzen. Von Sommaruga mit Ihrer Migrationspolitik, zu EWS und Burkhalter mit ihrer Europa A****kriecherei, Ueli dem Armee Demonteur, Berset dem Nutzlosen, Schneider-Amann dem Unverständlichen und Leuthard der Benzinabzockerin.

Die Nichtraucher-Taliban gehen jetzt in Schadenfreude auf, bis zu dem Tag wo mangels Raucher die MWST um 2 % für alle erhöht wird.
Schwarzhandel
Wer sich heute in der CH noch Tabakwaren auf dem "normalen" Weg besorgt, ist selber Schuld.

Der Schwarzhandel blüht bereits; Drehtabak und Zigarettenpapier sind über einschlägige Kanäle bereits deutlich preisgünstiger zu haben, als am Kiosk.
An der Tabaksteuer und den Idioten im Elfenbeinturm zu Bern vorbei.
Gut so. Ich begrüsse jede Preiserhöhung - das spült Kundschaft auf den Schwarzmarkt.
Gesundheitspolitik über den Preis?
Das ist einfach nur noch Abzockerei; verbieten wäre ehrlicher, denn so wird der Einkaufstourismus (noch mehr) gefördert. Warum erhöht man z.B. nicht den Selbstbehalt bei den Krankenkassenleistungen?

P.S.: Ich bin Nichtraucher.

Nichtrauchen

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