53. Internationales Filmfestival Locarno
Reaktionen zum Rücktritt von Locarno- Festivaldirektor Marco Müller
publiziert: Montag, 14. Aug 2000 / 16:25 Uhr
Locarno - Der Rücktritt von Marco Müller löst bei der Schweizer Presse unterschiedliche Reaktionen aus. Für die meisten Zeitungen kam der Rücktritt überraschend. Die Kommentatoren denken jetzt aber vor allem über die Zukunft der Veranstaltung nach.
Der «Blick» schlägt eine Übergangslösung vor; ein
interimistischer Direktor würde bis zur definitiven Wahl eines
Nachfolgers im Amt sein. Zudem möchte der «Blick» Müller in dieser
Zeit als Berater noch ans Festival gebunden sehen. Der «Corriere
del Ticino» dagegen ist der Meinung, dass «es besser wäre, eine
provisorische Lösung zu vermeiden».
Die «Neue Zürcher Zeitung» unterstreicht in ihrem Kommentar den ungünstigen Zeitpunkt, den Müller für seine Demission gewählt hat. «Aber Rücksichtnahme auf andere als eigene Interessen, Beweggründe und Überlegungen war nie eine Stärke von Marco Müller», kritisiert die Zeitung.
Auch die «Aargauer Zeitung» beanstandet den Zeitpunkt des Rücktritts: «Müller wirft das Handtuch in einem Moment, da das Festival nach Giuseppe Buffis Tod auch ohne Präsident dasteht. Locarno starrt ins Nichts».
«Un fou du cinéma»
Die «Basler Zeitung» hingegen ist anderer Meinung: «Der Rücktritt des verdienten Festivaldirektors Marco Müller kommt im richtigen Moment. Jetzt ist eine Neukonzeption notwendig». Auch «Der Bund» findet es wichtig, dass das Festival «seine gegenwärtige Verwaisung als Chance eines Neubeginns wahrnimmt».
Auch der «Tages-Anzeiger» sieht die Sache eher positiv: «Der Rücktritt von Marco Müller trifft das Filmfestival von Locarno in einem heiklem Moment.» «Dennoch kommt Müllers Entscheid zum richtigen Zeitpunkt». Was die Suche nach einer neuen Leitung angeht, «möchte man denn dem Direktionskomitee vor allem den Wunsch nach einem Teamplayer - auch im Doppelpack denkbar - mitgeben».
Die «Neue Mittelland Zeitung» und das «Bodensee Tagblatt» wünschen sich beide als Müllers Nachfolger «un fou du cinéma». Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» warnt jedoch davor, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit jemanden zu wählen, «der Marco Müller schon seit langem ersetzen möchte».
Viele Zeitungen jedoch bedauern in ihren Kommentaren in den Montagsausgaben Müllers Entscheidung. «la Regione» schreibt, dass Müller die Veranstaltung sehr verändert und der Welt geöffnet habe. Heute könne sich das Filmfestival mit anderen grossen Filmevents messen. Ähnlich positiv kommentiert die «Tribune de Genève» den Weggang von Müller.
Und der «Giornale del Popolo» verabschiedet in seinem Kommentar Müller sogar mit einem herzlichen «Grazie di cuore, direttore». Der Verwaltungsrat des Festivals will am 12. September sowohl über die Nachfolge des am 20. Juli verstorbenen Präsidenten Giuseppe Buffi als auch über die Müller-Nachfolge entscheiden.
Die «Neue Zürcher Zeitung» unterstreicht in ihrem Kommentar den ungünstigen Zeitpunkt, den Müller für seine Demission gewählt hat. «Aber Rücksichtnahme auf andere als eigene Interessen, Beweggründe und Überlegungen war nie eine Stärke von Marco Müller», kritisiert die Zeitung.
Auch die «Aargauer Zeitung» beanstandet den Zeitpunkt des Rücktritts: «Müller wirft das Handtuch in einem Moment, da das Festival nach Giuseppe Buffis Tod auch ohne Präsident dasteht. Locarno starrt ins Nichts».
«Un fou du cinéma»
Die «Basler Zeitung» hingegen ist anderer Meinung: «Der Rücktritt des verdienten Festivaldirektors Marco Müller kommt im richtigen Moment. Jetzt ist eine Neukonzeption notwendig». Auch «Der Bund» findet es wichtig, dass das Festival «seine gegenwärtige Verwaisung als Chance eines Neubeginns wahrnimmt».
Auch der «Tages-Anzeiger» sieht die Sache eher positiv: «Der Rücktritt von Marco Müller trifft das Filmfestival von Locarno in einem heiklem Moment.» «Dennoch kommt Müllers Entscheid zum richtigen Zeitpunkt». Was die Suche nach einer neuen Leitung angeht, «möchte man denn dem Direktionskomitee vor allem den Wunsch nach einem Teamplayer - auch im Doppelpack denkbar - mitgeben».
Die «Neue Mittelland Zeitung» und das «Bodensee Tagblatt» wünschen sich beide als Müllers Nachfolger «un fou du cinéma». Die Westschweizer Zeitung «Le Temps» warnt jedoch davor, in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit jemanden zu wählen, «der Marco Müller schon seit langem ersetzen möchte».
Viele Zeitungen jedoch bedauern in ihren Kommentaren in den Montagsausgaben Müllers Entscheidung. «la Regione» schreibt, dass Müller die Veranstaltung sehr verändert und der Welt geöffnet habe. Heute könne sich das Filmfestival mit anderen grossen Filmevents messen. Ähnlich positiv kommentiert die «Tribune de Genève» den Weggang von Müller.
Und der «Giornale del Popolo» verabschiedet in seinem Kommentar Müller sogar mit einem herzlichen «Grazie di cuore, direttore». Der Verwaltungsrat des Festivals will am 12. September sowohl über die Nachfolge des am 20. Juli verstorbenen Präsidenten Giuseppe Buffi als auch über die Müller-Nachfolge entscheiden.
(sda)
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