Real Madrid und Roma vor dem Schritt aus der Krise

Zwischen den Geschehnissen in Rom und Madrid gibts Parallelen: Schlechter Start zur Meisterschaft, Auftaktniederlage in der Champions League und Rücktritt des Trainers; ein paar Tage nach José Camacho warf Rudi Völler das Handtuch. Die Italiener reisten ohne Cheftrainer nach Spanien, und Mariano Remon steht im Bernabeu schon kurz nach der Amtsübernahme unter Druck.

Klägliche Auftritte

Am Samstag verlor Reals Starensemble als Gast des bis dahin noch sieglosen Athletic Bilbao 1:2. In der ersten Halbzeit tauchten Ronaldo, Beckham und Co. nur einmal im gegnerischen Strafraum auf und während des ganzen Spiels holten sie keinen Eckball heraus. Dies beweist, dass die Reals Probleme längst nicht mehr nur in der Defensive zu suchen sind. "Vorne nichts, hinten nichts" urteilte die Sportzeitung "Marca".

In Rom ist die Situation nicht besser. Am Samstag verlor der letztjährige Meisterschafts-Zweite in Bologna 1:3, obwohl die Platzherren die gesamte zweite Halbzeit mit neun Spielern auskommen mussten. Rudi Völler wusste sich nicht mehr zu helfen. Mit der Begründung, die Spieler stünden nicht hinter ihm, erklärte der Deutsche nach 25 chaotischen Tagen den Rücktritt.

Zidane vor Comeback

In der Champions-League-Gruppe B stehen Real und die Roma mit null Punkten und einem Torverhältnis von 0:3 da. Die Situation der Italiener ist allerdings um einiges prekärer. Sie müssen nach der Attacke eines Fans gegen Schiedsrichter Anders Frisk und der 0:3-Forfaitniederlage gegen Dynamo Kiew die nächsten zwei Heimspiele vor leeren Rängen bestreiten. Zudem wird ihnen Abwehrspieler Philippe Mexès fehlen, der gegen Kiew die Rote Karte sah. Bei Real Madrid ist der Einsatz von David Beckham fraglich, dafür sollte Zinédine Zidane nach seiner Schulterverletzung wieder fit sein. Im zweiten Spiel der Gruppe B trifft Dynamo Kiew auf Bayer Leverkusen.

Warten auf Rooney

In der Gruppe D empfängt Manchester United Fenerbahce Istabul. Im Mittelpunkt des Interesse wird Wayne Rooney stehen. Der 18-jährige Stürmer gibt nach dem Mittelfussbruch an der EM sein Comeback und gleichzeitig das Debüt für Manchester United. "Er ist im Training sehr gut drauf und spielbereit", sagte Coach Alex Ferguson über den 37,5 Millionen Euro teuren Neuzuzug. In der zweiten Partie gastiert Lyon bei Sparta Prag.

Deutsch-holländisches Duell in München

Vor dem Spiel gegen Ajax Amsterdam bekannte Bayern Münchens Oliver Kahn, die Mannschaft sei ein wenig ratlos. Trotz des Auftaktsiegs bei Maccabi Tel Aviv bieten die Deutschen nicht den vor der Saison angekündigten attraktiven Fussball. Spielmacher Michael Ballack sah sich deshalb nach dem mühsamen 3:1 gegen Freiburg gezwungen, eine Warnung auszusprechen: "Gegen Ajax können wir so mit Sicherheit nicht bestehen." Das formstarke Juventus Turin geht als klarer Favorit in die zweite Begegnung der Gruppe C gegen Maccabi Tel Aviv.

Erneutes Torfestival in Monaco?

Die AS Monaco und Deportivo La Coruña stehen sich wie im letzten Jahr in den Gruppenspielen gegenüber. Sie leiferten sich damals im Stade Louis II das torreichste Champions-League-Spiel der Geschichte: Monaco, der später Finalist, gewann 8:3. Liverpool, der Leader der Gruppe A, tritt bei Olympiakos Piräus an.

(fest/Si)