Rebellierende Militärs fordern Rücktritt Toledos

publiziert: Sonntag, 2. Jan 2005 / 12:53 Uhr

Lima - Rebellierende Militärs haben im Südosten Perus eine Polizeistation gestürmt. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Alejandro Toledo. Dieser verhängte den Ausmahmezustand über die Region Apurímac.

Perus Staatschef Alejandro Toledo gerät unter Druck.
Perus Staatschef Alejandro Toledo gerät unter Druck.
7 Meldungen im Zusammenhang
Der Überfall sei eine Staatsangelegenheit, er führe das Kommando bei dieser Operation, sagte Toledo nach einer Sondersitzung des Staatsrates am Samstag.

Etwa 150 Reservisten unter Führung des Majors im Ruhestand Antauro Humala hatten die Polizeiwache in der Stadt Andahuyalas angegriffen, wie nationale Medien berichteten. Sie nahmen zehn Polizisten als Geiseln. Bei der Erstürmung wurden fünf Polizisten und zwei Reservisten verletzt.

Bürger schlossen sich an

Zahlreiche Bürger der 26 000-Einwohner-Stadt in der armen Andenprovinz Apurímac hätten sich den Aufständischen angeschlossen, berichteten nationale Medien. Rund 2000 Menschen versammelten sich vor der Polizeiwache, um ihre Unterstützung für die Besetzer zu demonstrieren.

Humala warf Toledo auf dem Radiosender Radioprogramas del Perú Bestechlichkeit vor. Der Präsident verkaufe Peru an ausländische Investoren. Kapital aus dem Nachbarland Chile dürfe nicht mehr ins Land kommen. Humala bestand auf dem Rücktritt Toledos, erklärte sich aber zu Verhandlungen bereit.

Toledo ist unbeliebt

Die aktuelle wirtschaftliche Stärke des Nachbarn und historischen Rivalen Chile wird von vielen Peruanern mit Skepsis betrachtet. Staatschef Toledo ist bei der Bevölkerung äusserst unbeliebt; seine Zustimmungsraten liegen seit Jahren bei etwas über zehn Prozent.

Antauro Humala führt mit seinem Bruder, Oberstleutnant Ollanta Humala, die radikal-militärische Nationale Bewegung Perus an. Die von Indios in Uniform dominierte Organisation nennt sich Etnocaceristas und ist auch wegen ihrer extrem anti-chilenischen Haltung berüchtigt. Sie sympathisiert mit den linken Rebellen in Kolumbien und den Koka-Bauern in Bolivien.

Ollanta Humala machte im November 2000 mit einem Militäraufstand gegen den damaligen Präsidenten Alberto Fujimori von sich reden. Nach Fujimoris Flucht nach Japan wurde Humala Militärattaché in Perus Botschaft in Südkorea. Seine Absetzung von diesem Posten in der vergangenen Woche gilt als Auslöser der Rebellion.

(rp/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Lima - Bei dem Absturz eines ... mehr lesen
Peru liegt an der Ostküste Lateinamerikas.
Toledo bezeichnete die Bewegung der Meuterer als paramilitärische, faschistische und terroristische Organisation.
Lima - Nach dem Ende der viertägigen Meuterei nationalistischer Soldaten im Südosten Perus hat Präsident Alejandro Toledo harte Strafen für die festgenommenen Aufständischen ... mehr lesen
Lima - In Peru hat die Armee den ... mehr lesen
Antauro Humala wurde in Andahuaylas festgenommen.
Alejandro Toledo hat den Ausnahmezustand über die Andenprovinz Apurímac verhängt.
Lima - Peruanische Sicherheitskräfte ... mehr lesen
Lima - Die peruanische Regierung hat mit dem Sturm der von Rebellen besetzten Polizeiwache in der Stadt Andahuaylas gedroht. Zuvor hatten die Rebellen erklärt, dass sie ihre Waffen vorläufig doch nicht niederlegen wollten. mehr lesen 
Weitere Artikel im Zusammenhang
Lima - Die im Südosten Perus ... mehr lesen
Aus Lima soll eine hochrangige Delegation nach Andahuaylas reisen.
Lima - Rebellierende Militärs haben im Südosten Perus eine Polizeistation gestürmt. Sie fordern den Rücktritt von Präsident Alejandro Toledo. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt ...
Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur Planung von Gefechten eingesetzt. Dabei schnitt das Modell besser ab als bisher veröffentlichte militärische Künstliche Intelligenzen. Das berichtet heise.de. mehr lesen 
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Die US-Army testet KI gesteuerte Drohnen - und wurde überrascht.
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test ... mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten