Reiten: Marcus Ehnings Coolness

publiziert: Montag, 21. Apr 2003 / 11:17 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Apr 2003 / 17:09 Uhr

Marcus Ehning hat sich einen Tag nach seinem 29. Geburtstag selbst das grösste Geschenk gemacht. Der Deutsche gewann in Las Vegas auf seiner Stute Anka überlegen den 25. Weltcup der Springreiter. Markus Fuchs verbesserte sich noch auf den 5. Platz.

Marcus Ehning.
Marcus Ehning.
Der Westfale Marcus Ehning aus Borken verwies nach drei Finalprüfungen mit insgesamt nur zwei Fehlerpunkten den Brasilianer Rodrigo Pessoa mit Baloubet du Rouet (6 Punkte) und die Schwedin Malin Baryard mit Butterfly Flip (8 Punkte) auf die weiteren Podestplätze. Der Mannschafts-Olympiasieger von Sydney und Team-Europameister von 2001 überzeugte mit seiner 12-jährigen und dennoch nicht sehr erfahrenen Oldenburger-Fuchsstute Anka durch seine präzise Reitweise und seine unwahrscheinliche Coolness. Nur am ersten Tag, im Jagdspringen, verschätzte sich der ehemalige Europameister bei den Ponys, den Junioren und den Jungen Reitern einmal und beging einen Springfehler.

Markus Fuchs´ Vorstoss

Zusammen mit Marcus Ehning entschied Markus Fuchs auf Tinka´s Boy die dritte Finalprüfung nach fehlerfreien Umgängen über zwei verschiedene Parcours für sich. Der St. Galler arbeitete sich damit mit dem 14-jährigen Holländer Hengst vom 15. Platz zunächst auf den 9. und nach der letzten Passage auf den 5. Schlussrang vor, den er schliesslich mit Laura Kraut, der besten US-Amerikanerin, teilte.

"Ende gut, fast alles gut", meinte Fuchs nach den beiden imposanten Blankorunden am Ostersonntag vor 8900 Zuschauern im Thomas-and-Mack-Zentrum unweit des "Strip", der Unterhaltungsmeile in der US-Spielerstadt Las Vegas. "Ich habe mein Ziel zwar knapp verpasst, konnte die Klasse von Tinka´s Boy aber erneut bestätigen. Bei zwei von insgesamt drei Abwürfern hatten wir rabenschwarzes Pech. Ohne diese leichten Touchen an zwei Oxern wären wir ganz vorne gewesen."

Markus Fuchs konnte sich immerhin mit einer Gesamtpreisgeldsumme von 28 500 Dollar, rund 40 000 Franken, und der Verbesserung um vier Plätze gegenüber dem Vorjahr in Leipzig trösten.

Ehnings Schreckmomente

Marcus Ehning begann seinen dritten Weltcupfinal mit einem sechsten Platz nach einem Versehen im Jagdspringen und hatte wie viele Reiter Probleme mit dem nicht standfesten Boden in der kleinen Arena. Im GP am Karfreitag ritt der Sohn eines Vieh- und Fleischhändlers mit seiner Stute sehr exakt und berechnend. "Da spürte ich, dass etwas drinlag. Anka sprang fantastisch. Am Finaltag hatte ich etwas Glück, als sie zweimal die Beine zwischen den Stangen von Oxern noch rechzeitig hochziehen konnte."

In die Weltelite rückte Hobbyfussballer Ehning mit dem Hengst For Pleasure, der mit 17 Jahren aber am Ende seiner Karriere steht. Ob Ehning an der EM im August in Donaueschingen auf ihn oder die jüngere Anka setzt, liess der Weltcupsieger noch offen. "Jetzt muss ich erstmals mein Glück fassen und einige Bierchen trinken. Ich reiste schon mit Ambitionen nach Las Vegas, dass es aber gleich zum Sieg reichte, ist doch eine angenehme Überraschung. Offenbar scheine ich in der Pferdewahl richtig gepokert zu haben", fügte der nicht spielfreudige Westfale scherzhaft an.

Pessoa zum Sechsten

Zum sechsten Mal in den letzten sechs Jahren sprang Rodrigo Pessoa aufs Podest. Nach der Weltcupsiegen 1998, 1999 und 2000, dem zweiten Platz hinter Markus Fuchs 2001 in Göteborg und dem dritten im Vorjahr musste der 30-jährige brasilianische Stilist diesmal wieder mit Platz zwei vorlieb nehmen. "Ein zweiter Rang ist auch gut. Ein dummer Fehler am Oxer in der technisch schwierigen Linie des ersten Umgangs hat mir den Vorstoss nach ganz vorne verwehrt. In der zweiten Runde blieb mein Hengst fehlerlos. Malin Baryard und Lars Nieberg begingen nach meiner Vorlage Fehler, nicht aber Ehning. Er hat deshalb den Sieg verdient. Er war der Beste", meinte Pessoa sportlich.

Leicht enttäuscht nach der Führung vor dem Schlusstag zeigte sich die Schwedin Malin Baryard. Die blonde 28-jährige Reiterin ais Norrköping, die auch als Mannequin und TV-Reporterin einer Serie über Pferde gute Figur macht, war zu nervös. Ihre Stute Butterfly Flip berührte einige Stangen, doch bis zum zweitletzten Sprung im ersten Umgang war nichts passiert. Auch in der Reprise verschätzte sich die EM-Mannschaftszweite einmal.

Das grosse Lob an Homfeld

Vom 25. Weltcupfinal, der an drei Tagen 29 378 Zuschauer anlockte, spannenden und technisch hoch stehenden Pferdesport brachte, hatten sich einige mehr erwartet. Nicht nur Kronfavorit Markus Fuchs, sondern auch der Weltranglistenerste Ludger Beerbaum, der sich mit seiner Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum den achten Schlussrang teilte, und auch die Amerikaner hatten sich mehr versprochen. McLain Ward (23.), der Leader nach dem ersten Tag, stürzte wie die Vorjahresvierte Leslie Howard (21.) vollends ab, und auch der WM-Dritte Peter Wylde kann mit dem 12. Platz mit Fein Cera nicht zufrieden sein. Ein dickes Lob hat sich Parcourschef Conrad Homfeld verdient. Was er in der kleinen Halle baute, war erstklassig, technisch vielseitig, anspruchsvoll, aber fair.

Las Vegas (USA). 25. Weltcupfinal der Springreiter.
Schlussklassement: 1. Marcus Ehning (De), Anka, 2 Punkte. 2. Rodrigo Pessoa (Br), Baloubet du Rouet, 6. 3. Malin Baryard (Sd), Butterfly Flip, 8. 4. Lars Nieberg (De), Fighting Alpha, 10. 5. Markus Fuchs (Sz), Tinka´s Boy, und Laura Kraut (USA), Anthem, beide 13. 7. Ludo Philippaerte (Be), Parco, 15. 8. Meredith Michaels-Beerbaum (De), Shutterfly, und Ludger Beerbaum (De), Goldfever, beide 16. 10. Gerco Schröder (Ho), Genève, 17. 11. Norman Dello Joio (USA), Glasgow, 18. 12. Peter Wylde (USA), Fein Cera, 19. 13. Christian Ahlmann (De), Cöster, 21. 14. Toni Hassmann (De), Goldika, 22. 15. Candice King (USA), Caliscan, 23. 16. Margie Engle (USA), Jones und Perin, 25. 17. Richard Spooner (USA), Robinson und Bradford, 31. 18. Markus Merschformann (De), Camirez, 33. 19. Ales Opatmy (Tsch), 38. 20. Karen Cudmore (Ka), 46.

3. Wertungsprüfung (GP in zwei verschiedenen Umgängen): 1. Fuchs/Tinkka´s Boy und Ehning/Anka, beide 0. 3. Nieberg/Fighting Alpha, Philippaerts/Darco, Ahlmann/Cöster, Kraut/Anthem, Pessoa/Baloubet du Rouet und Ludger Beerbaum/Goldfever, alle 4. 9. Engle/Perin, Baryard/Butterfly Flip, Michaels-Beerbaum/Shutterfly und Schröder/Genève, alle 8.

(Peter Wyrsch/sda)

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