Rekordpreis: Renaissance-Madonna jetzt in New York

Für das Werk Madonna mit dem Kinde zahlte das renommierte Museum bei einem vom Auktionshaus Christie´s in aller Stille arrangierten Handel umgerechnet mehr als 53 Mio. Franken. Mehr habe das Met noch nie für den Ankauf eines einzelnen Kunstwerkes ausgegeben, berichtet die New York Times.

Das lediglich 20 x 28 Zentimeter grosse Bild, das um 1300 mit Tempera und Gold auf Holz gemalt wurde, schliesst eine Lücke in der Renaissance-Sammlung des Museums, wie dessen Direktor Philippe de Montebello erklärte. Den von der New York Times genannten Preis wollte er nicht offiziell bestätigen.

Die Zeitung stützte sich auf Informationen von Kunstsachverständigen, die an dem Geschäft direkt beteiligt gewesen seien. Danach habe die Kaufsumme zwischen 52 Mio. und 59 Mio. Franken gelegen.

De Montebello räumte jedoch ein, dass sein Haus für das in Fachkreisen hoch geschätzte Duccio-Werk mehr bezahlte, als für jede andere Met-Erwerbung. Die bis dahin teuerste Anschaffung des Museums war 1998 das Gemälde Weisse Flagge von Jasper Johns, für das rund 24 Mio. Franken gezahlt wurden.

Die Millionen-Investition für das letzte Bild Duccios, das noch im Privatbesitz war, rechtfertigte de Montebello mit der unvergleichlichen Bedeutung, die es für die Met-Sammlung als Lückenschliesser habe. Es ermöglicht unseren Besuchern zum ersten Mal, die gesamte Spannweite der europäischen Malerei von ihren Anfängen bis zur Gegenwart zu verfolgen.

Um den Kauf des Madonnen-Bildes hatten sich nach Angaben aus Fachkreisen mehrere renommierte Museen bemüht, die bislang kein Werk Duccios besitzen - darunter der Louvre in Paris. Angesichts dessen entschlossen sich die Leitung und die Sponsoren des Met, rasch zu handeln, als Christie´s Londoner Stammhaus das Werk im September einzelnen Interessenten offerierte.

(fest/sda)