René Kuhn: «Ich kann machen was ich will»

publiziert: Donnerstag, 13. Aug 2009 / 21:35 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Aug 2009 / 13:44 Uhr

René Kuhn hatte vor einigen Tagen mit seinen Äusserungen auf seiner privaten Homepage für Aufsehen gesorgt. Dort zog Kuhn über linke, ungepflegte und unweibliche Frauen her. Im Interview mit news.ch nimmt der mittlerweile zurückgetretene SVP-Politiker Stellung zu seiner Aussage und die damit verbundenen Konsequenzen.

René Kuhn wird als Frauenhasser betitelt. Im Interview sagte er dazu: «Ich mag Frauen lieber als Männer.»
René Kuhn wird als Frauenhasser betitelt. Im Interview sagte er dazu: «Ich mag Frauen lieber als Männer.»
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news.ch: Wie ist es zu dieser Aussage auf ihrer Homepage gekommen?

Kuhn: Als ich von den Feiern in Russland zurückgekehrt und in der Schweiz angekommen bin, musste ich einmal mehr die Unterschiede feststellen.

Wie meinen Sie das?

Kuhn: Im Ausland (nicht nur in Russland) sind die Frauen stolz auf ihr Aussehen und präsentieren sich auch dementsprechend. In der Schweiz hingegen fällt es auf, dass gewisse Frauen keinen Wert auf ihr Äusseres legen und ihre feminine Seite verstecken.

Waren Sie sich bewusst welche Wellen eine solche Aussage schlagen könnte?

Kuhn: Nein, überhaupt nicht. Erstens, weil ich diese Aussage als Privatperson und nicht als Politiker gemacht habe, zweitens ist das meine persönliche Meinung und es sollte doch möglich sein zu sagen, was man denkt. Drittens finde ich es eine Schweinerei, dass die Aussage mit der SVP in Verbindung gebracht wird. Ich habe das nicht als Politiker geäussert.

Würden Sie eine solche angriffige Aussage wieder machen?

Kuhn: Ja und nein. Die Wortwahl war nicht korrekt und dafür habe ich mich auch entschuldigt. Aber: Ich bin eine Privatperson und kann machen was ich will.

Man könnte meinen Sie hätten schlechte Erfahrungen mit Schweizer Frauen gemacht. Ist das so?

Kuhn: Nein überhaupt nicht. Um die Nationalität ging es mir auch gar nicht. Ich finde einfach, dass ein Teil der Frauen in der Schweiz mehr aus sich machen könnte.

Sie haben ja bereits Drohungen wegen dieser Aussage erhalten. Wie gehen Sie damit um?

Kuhn: Momentan sind diese noch nicht so schlimm, dass ich handeln müsste. Aber natürlich ist es nicht schön und ich mache mir auch Sorgen um meine Familie.

Was war das Schlimmste, das geschrieben wurde?

Kuhn: «Du Sauhund bist fällig.»

Was sagt ihre Frau Oxana zu dem «Vorfall»?

Kuhn: Sie ist der gleichen Meinung wie ich. Aber natürlich ist es für sie eine Belastung, dass ich in ein schlechtes Licht gerückt werde.

Sie haben sich mit diesen Äusserungen auch politisch ins Abseits geschossen. Wie ist es für Sie, Ihre politische Karriere nach zwanzig Jahren so zu beenden?

Kuhn: Der Rücktritt ist nicht tragisch, da ich ja sowieso geplant hatte zurückzutreten. Dass dies nun einige Wochen früher der Fall ist, damit kann ich leben.

(sl/news.ch)

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Ja, genau so ist es!
Auf die Formulierung/en kommt es an! Aber es ist auch nicht Sache eines Partei-Präsidenten, gleich welcher Couleur, sich mit solchen Randthemen auseinander zu setzen - ausser für sich selber und wenn sie, diese Themen, wirklich wichtig wären!

Nun - Herr Kuhn ist halt wieder einer der VERTRETER derjenigen Bevölkerungsgruppe, die eine solche Art von Kommunikation intus zu haben scheint. Sie, diese Leute, müssten sich gar nicht erst zu dieser Volkspartei bekennen ... Man erkennt sie fast immer an der Art, wie sie sprechen und argumentieren! Und es sind leider ihrer (zu)viele, die so weit rechts stehen (politisch ...), dass (auch wieder!) viele von Ihnen recht eigentlich Agitatoren sind und nicht in ein schweizerisches Parlament gehören würden - sondern zuerst in eine Nacherziehungsanstalt ... grins ... für ungezogene Jungens und (ältere) Mädchen!!

Wobei ich hier anfügen muss, dass sich einige der jungen neuen ... SVP Damen sehr korrekt und gescheit zeigen, wenn wohl (auch) immer wieder dieses Gedankengut durchschimmert ... dann den guten Eindruck mindernd ...
Im Ton ungeschickt, in der Sache richtig
Leider hat Herr Kuhn seine Feststellungen unglücklich formuliert, sodass sich viele Frauen - zu Recht - diskriminiert fühlen.
Doch es fällt jedem Mann auf, dass es Frauen mit fettigen, ungewaschenen Haaren, ungepflegten Fingernägeln, ausgelatschten Schuhen und zu kurzen T-Shirts gibt, welche über dem Hosenbund unappetitliche Fettwürste spazieren führen. Meist unterstreichen sie ihre Schlampigkeit noch damit, dass sie die Umwelt mit dem Qualm eines Glimmstengels beglücken.
Nun, es gibt auch unrasierte, mit schwabbelndem Bierbauch versehene Männer...
.
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