Repetition für Krueger und Helbling

publiziert: Mittwoch, 12. Dez 2007 / 00:02 Uhr

Ralph Krueger verhalf dem Eishockey-Nationalteam zu einer Premiere. Der Nationalcoach bot für diese Woche und die Länderspiele gegen Deutschland und die Slowakei eine komplett andere Mannschaft auf als im November.

Krueger bezeichnet seine Truppe als «Spielgemeinschaft».
Krueger bezeichnet seine Truppe als «Spielgemeinschaft».
Nur ein einziger Spieler, nämlich Lugano-Verteidiger Timo Helbling, rückte am Montag zum zweiten Mal diese Saison ein -- und er auch nur, weil er nach einigen Jahren in Übersee noch nie eine komplette Nationalmannschafts-Saison mitgemacht hat.

Für Ralph Krueger und Timo Helbling heisst es diese Woche: repetieren. Der Coach wird der anderen Hälfte seines erweiterten Kaders die gleichen Dinge mit auf den Weg geben wie dem November-Team, das in vier Spielen vier Siege errang und in Hannover den Deutschland-Cup gewann.

Die neue Aufgebots-Strategie ist eine Konzession Kruegers an die Klubs. Der Nationalcoach hofft allerdings, selber auch profitieren zu können -- beispielsweise, wenn seine Schlüsselspieler im Mai an der WM in Kanada nach der langen Saison noch bei Kräften sind. Ausserdem verzichtete Krueger diesmal gänzlich auf Akteure von Davos und den ZSC Lions. Auf beide Klubs warten unmittelbar nach dem Nati-Termin happige Programme.

Eine interessante Equipe

Krueger flog am Dienstagvormittag mit einer interessanten Equipe nach Nürnberg. Im Kader stehen mit René Back, Raphael Diaz, Philippe Furrer, Mathias Joggi und Roman Wick fünf weitere Debütanten. Schon im November hatte Krueger fünf Neulinge gesichtet.

Das Gerüst der Equipe bilden hingegen 13 Akteure mit WM-Erfahrung und teils gewaltiger Routine wie David Aebischer, Goran Bezina, Paul Di Pietro, Patrick Fischer, Martin Plüss, Ivo Rüthemann oder Thomas Ziegler. Krueger hofft, dass er ohne Ausfälle durch die Woche kommt.

Nach der Absage des verletzten Morris Trachsler (Servette) startete Krueger die Reise mit nur 22 statt 23 Mann. Ein weiterer Ausfall würde bedeuten, dass Krueger nicht mehr vier komplette Linien aufstellen könnte.

«Spielgemeinschaft»

Nicht nur wegen des extremen Kontrasts zwischen unerfahren und routiniert bestreitet das Nationalteam diese Woche einen ungewöhnlichen Zusammenzug. Krueger bezeichnet seine Truppe als «Spielgemeinschaft», denn trainiert wird diesmal kaum. Normalerweise beginnt ein Zusammenzug mit einem Trainingslager und endet mit einem Turnier.

Diesmal stehen Krueger bloss zwei Trainings zur Verfügung, beide an Reisetagen. Krueger: «Und ein Training nach einer Reise ist nicht viel mehr als eine Bewegungstherapie. In dieser Woche geht es primär um die Spiele.»

Das erste Länderspiel folgt am Mittwochabend in Nürnberg gegen Deutschland. Die Deutschen besiegten im November die USA und die Slowakei, verpassten aber in Hannover den Final und trafen nicht auf die Schweiz. «Wir sind drauf und dran, den Rückstand auf die Schweiz aufzuholen», gibt sich der deutsche Coach Uwe Krupp extrem zuversichtlich.

In Richtung Hohe Tatra

Nach der Partie in der Nürnberger Arena reist die Schweiz am Donnerstag weiter in Richtung Hohe Tatra. Dort folgen am Freitag in Poprad und am Samstag in Kosice zwei Spiele gegen die Slowakei, die zuvor am Dienstag in Prag gegen Tschechien testet.

Die Slowakei tritt vor eigenem Publikum mit der stärkstmöglichen Mannschaft an (NHL-Spieler ausgeklammert). 15 Akteure des slowakischen Aufgebots verdienen ihr Geld im Ausland: in Russland, Tschechien oder Schweden. Krueger: «Ich erwarte vor Heim-Publikum ein extrem motiviertes slowakisches Team, zumal wir zuletzt gegen die Slowaken meist gewonnen haben.»

Die Schweizer Spieler stehen jedenfalls unter Druck. Nicht nur wegen motivierter Gegner, sondern auch, weil Kruegers November-Equipe ausgesprochen gefallen hat. Am Deutschland-Cup spielte die Schweiz sogar besser, als es sich Krueger erhofft hatte. «Der Konkurrenzkampf ist sehr, sehr gross geworden», meint der Nationalcoach, «die Spieler spielen nicht mehr um WM-Tickets, sondern darum, die Vorbereitung auf die WM mitmachen zu dürfen.»

49 Spieler wird Krueger nach dieser Woche in den sieben Länderspielen der Saison getestet haben. Krueger: «49 Leute kann ich im April aber nicht aufbieten.»

Das Aufgebot:
Tor (2): David Aebischer (Lugano). Thomas Bäumle (Ambri-Piotta). -- Verteidigung (8): René Back (Zug). Goran Bezina (Genève-Servette). Raphael Diaz (Zug). Philippe Furrer (Bern). John Gobbi (Genève-Servette). Timo Helbling (Lugano). David Jobin (Bern). Patrick von Gunten (Kloten). -- Sturm (12): Patric Della Rossa (Basel). Paul Di Pietro (Zug). Patrick Fischer (SKA St. Petersburg/Russ). Mathias Joggi (Langnau). Romano Lemm (Kloten). Martin Plüss (Frölunda/Sd). Victor Stancescu (Kloten). Kevin Romy (Lugano). Ivo Rüthemann (Bern). Roman Wick (Kloten). Valentin Wirz (Lugano). Thomas Ziegler (Bern). -- Headcoach: Ralph Krueger.

Programm:
Mittwoch, 12. Dezember: Deutschland - Schweiz in Nürnberg (19.30 Uhr).
Freitag, 14. Dezember: Slowakei - Schweiz in Poprad (17.00 Uhr).
Samstag, 15. Dezember: Slowakei - Schweiz in Kosice (17.00 Uhr).

(von Rolf Bichsel/Si)

 
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