Revidierte Rechtschreibreform in Kraft

publiziert: Dienstag, 1. Aug 2006 / 08:57 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 1. Aug 2006 / 09:16 Uhr

Bern - Am (heutigen) 1. August 2006 tritt die neue Rechtschreibung in ihrer dritten Version in den Schulen der deutschsprachigen Länder in Kraft.

Über die deutsche Rechtschreibung dürfte weiter debattiert werden.
Über die deutsche Rechtschreibung dürfte weiter debattiert werden.
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Verbunden damit ist die Hoffnung, in der bisweilen erbittert geführten Auseinandersetzung möge Ruhe einkehren. Sie dürfte sich kaum erfüllen: Zum einen hat der Rat für deutsche Rechtschreibung angekündigt, er werde weitere Korrekturen prüfen, und zum andern sind wichtige Nutzer der Rechtschreibung, allen voran die Schriftsteller, mit der Reform weiterhin höchst unzufrieden.

Führende Sprachwissenschafter weisen zudem darauf hin, dass zahlreiche neue - obligatorische oder fakultative - Schreibweisen «ungrammatisch», also schlicht falsch, seien (morgen Früh, Recht haben, Fleisch fressend).

Divergierende Interessen

Allzu viele Interessen mussten unter einen Hut gebracht werden: Die Altreformer wollten möglichst viele ihrer «stringenten», aber von der Mehrheit der Sprachbenutzer abgelehnten formalistischen Regeln retten, die Schulbuchverleger wollten aus Kostengründen möglichst gar nichts mehr ändern.

Schriftsteller und Sprachwissenschafter wollten möglichst weit zurück zu den herkömmlichen Regeln, Journalisten und Nachrichtenagenturen und auch der Vorsitzende des Rats für deutsche Rechtschreibung wollten «pragmatisch» die «unsinnigsten neuen Regeln glätten».

Widersprechende Empfehlungen

Das Resultat ist statt der versprochenen Vereinfachung eine Flut von teilweise sich widersprechenden Varianten. Trotzdem wird die revidierte Rechtschreibung von den Behörden und den Wörterbüchern zum «vernünftigen Kompromiss» schöngeredet.

Die führenden Wörterbücher, Duden und Wahrig, beschränken sich nicht darauf, die Varianten aufzuführen. Beide geben Empfehlungen ab, die sich wiederum in zahlreichen Fällen widersprechen. Den professionell Schreibenden bleibt nichts anderes übrig, als eigene Hausorthographien zu entwickeln.

(ht/sda)

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