Riederer noch mit minimaler Medaillenchance

Der Wettkampf wird auf der sehr anspruchsvollen Olympiastrecke von 2008 ausgetragen. Sven Riederer (30/Wallisellen) war an den WM-Serie-Rennen in Sydney und Kitzbühel jeweils Dritter und damit sehr gut in die Saison gestartet. Der Olympia-Dritte von 2004 konnte aber nach Hamburg, London und Lausanne (Platz 14 bei der Sprint-WM) seine Medaillenchancen nicht mehr ganz wahren und fiel zuletzt vom 4. auf den 7. Rang zurück.

Spirig belegt Rang 16, den sie auch bei der für sie nicht nach Wunsch gelaufenen Sprint-WM vor drei Wochen in Lausanne belegt hatte. Spirig hatte verletzungsbedingt aber auch erst Anfang Juli die Wettkampf-Saison aufnehmen können. Ein erneuter WM-Medaillengewinn nach Silber im Vorjahr stand deshalb nicht mehr zur Diskussion. Spirig stand seit der Sprint- und Team-WM vor drei Wochen in Lausanne an jedem Wochenende im Einsatz; in Uster gewann sie vor zwei Wochen ihren fünften Meistertitel über die olympische Distanz, letzten Sonntag belegte sie Rang 6 über die gleiche Distanz am bestdotierten Triathlon der Welt in Des Moines im amerikanischen Bundesstaat Iowa. Nun startet die 29-jährige Zürcher Unterländerin innert zwei Wochen auf dem dritten Kontinent (Europa, Nordamerika, Asien).

Spirig und Riederer reisten Anfang Woche als Leader des siebenköpfigen Schweizer Teams an den Grand Final der sieben Rennen umfassenden WM-Serie, in der nun im dritten Jahr Medaillen vergeben werden. «Alle Schweizer Athleten müssen eine perfekte Leistung abrufen, um sich im Ranking zu verbessern und wertvolle Punkte zu ergattern, dies gilt besonders für Ruedi Wild und Reto Hug», sagt Nationalcoach Iwan Schuwey.

Spirigs Lebenspartner Reto Hug zuletzt angeschlagen

Die Vorbereitungen verliefen bei den Männern unterschiedlich. Der dreifache Olympia-Teilnehmer Reto Hug, der 2008 in Vancouver mit WM-Bronze als letzter Schweizer Mann eine WM-Medaille gewinnen konnte (damals wurden die WM-Medaillen noch über den Einzelwettkampf vergeben) musste eine kleine Verletzung an der Ferse kurieren und hat seit der Sprint-WM vor drei Wettkampf mehr gemacht.

Der dreifache Team-WM-Medaillengewinner Ruedi Wild wurde vor zwei Wochen in Uster erstmals Schweizer Meister über die Olympische Distanz. Sven Riederer gewann am letzten Samstag in Locarno (Swiss Sprint-Circuit und Gesamtwertung). Bei den Frauen startet in Peking neben Spirig noch Melanie Annaheim, die Startathletin vom Schweizer WM-Silberteam von Lausanne (noch Wild, Spirig, Riederer). Nicht dabei ist Daniela Ryf. Die U23-Weltmeisterin von 2008 hatte die Saison vor einem Monat aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abgebrochen, um ihrem Körper im Hinblick auf einen erfolgreichen Aufbau für London 2012 eine komplette Regeneration zu gönnen.

Vor dem Grand Final führen die Briten Alistair Brownlee und Helen Jenkins die WM-Serie an. Alistairs jüngerer Bruder Jonathan und Titelverteidiger Javier Gomez (Sp) sowie Alexander Bruchankow (Russ) sind die weiteren Medaillenanwärter. Mit Andrea Salvisberg und Céline Schärer, die an den SM in Uster als U23-Meisterin die zweitbeste Frau hinter Spirig und vor Annaheim war, ist die Schweiz in beiden U23-Einzel-WM-Rennen (Männer am Freitag, Frauen am Samstag) vertreten.

(joge/Si)