Riesen-Polizeiaufgebot bei russischer Parlamentswahl

publiziert: Sonntag, 2. Dez 2007 / 08:37 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 2. Dez 2007 / 10:49 Uhr

Moskau - Russlands Parlamentswahl wird von einem bisher nie dagewesenen Aufgebot von Polizisten und Soldaten gesichert. Der Einsatz von fast 500'000 Mitarbeitern des Innenministeriums und der Streitkräfte wird erstmals vom Geheimdienst koordiniert.

Die Kremlpartei Geeintes Russland mit Präsident Wladimir Putin gilt als Spitzenkandidat.
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Indes zeichnet sich ein ruhiger Auftakt ab. Regionale Wahlleitungen registrierten vielerorts eine höhere Beteiligung als bei der Parlamentswahl vor vier Jahren, wie die Agentur Interfax meldete.

Die Wahl, die sich vom Fernen Osten bis nach Kaliningrad, dem früheren Königsberg, über elf Zeitzonen erstreckt, wird von einem selbst für russische Verhältnisse ungewohnt hohen Sicherheitsaufgebot begleitet. Im flächenmässig grössten Land der Erde sind rund 107 Millionen Wahlberechtigte zur Stimmabgabe aufgerufen. Mit Botschaften aufs Handy und einer Sondererlaubnis für Obdachlose versuchten die russischen Behörden, die Wahlbeteiligung zu steigern. So darf auch wählen, wer keine feste Adresse angeben kann.

Aufforderung an Mitarbeiter

Landesweit sandten Telekommunikationsunternehmen Kurzmitteilungen an ihre Kunden mit der Aufforderung, die Wahllokale aufzusuchen. Einige staatliche Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit an die Urnen.

Es gilt als sicher, dass die Regierungspartei Geeintes Russland mit Präsident Wladimir Putin als Spitzenkandidat ihre Zweidrittelmehrheit verteidigt. Sämtliche liberale Oppositionsparteien dürften mit grosser Wahrscheinlichkeit an der Sperrklausel scheitern, die zu diesen Wahlen auf sieben Prozent angehoben worden war.

Erste aussagekräftige Ergebnisse werden für die Nacht zum Montag erwartet.

Sicherheitskräfte omnipräsent

Jedes der rund 100'000 Wohllokale solle im Schnitt von vier Sicherheitskräften bewacht werden, berichtete die Tageszeitung «Kommersant» unter Berufung auf das Innenministerium.

Zudem sollen besonders in der Hauptstadt Bahnhöfe, die Metro und öffentliche Gebäude geschützt werden, berichtete der Radiosender «Echo Moskwy». Nur rund 260 Beobachter aus dem Ausland werden versuchen einzuschätzen, ob die Wahl nach demokratischen Regeln abläuft.

Urnen in elf Zeitzonen

In dem Land mit elf Zeitzonen sind die Menschen in Tschukotka an der Grenze zu Alaska sowie auf der Halbinsel Kamtschatka stets die ersten an den Urnen.

Die letzten Wahllokale schliessen in der Exklave Kaliningrad (Königsberg) an der Ostsee an Sonntag um 19.00 Uhr (MEZ). Gleich danach werden erste Hochrechnungen erwartet.

(dl/sda)

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