Roger Federer wurde Olympia-Vierter

Obwohl Federer im zweiten Satz im Tiebreak beim Stande von 6:7 einen Matchball abwehrte und so erst die Verlängerung erzwang, hat er allen Grund, dem Match nachzutrauern, denn die vergebenen Chancen müssten normalerweise für mehrere Siege ausreichen.

Bereits im ersten Satz verspielte er im Tiebreak ein 3:0 und im entscheidenden Durchgang lief eigentlich alles für ihn. Er schaffte das erste Break zum 2:1, verlor den Vorsprung aber postwendend wieder. Ein Game später musste der von Krämpfen geplagte Di Pasquale eine Verletzungspause beanspruchen. Der ebenfalls müde Federer konnte davon aber nicht profitieren und spielte auch taktisch falsch. Anstatt längere Rallies von der Grundlinie aus einzugehen, suchte er weiter den Weg ans Netz und verschlug dort fast jeden Ball. Nachdem er einen weiteren Breakball zum 4:3 vergeben hatte, verlor er 13 der letzten 16 Punkte.

Mit einiger Distanz wird Federer mit diesem Turnier trotz zweier Niederlagen in 22 Stunden zufrieden sein können. Er hat es geschafft, dass das Schweizer Tennis nach zahlreichen Polemiken doch noch für positive olympische Schlagzeilen sorgte und die Bilanz wesentlich aufgebessert. Zudem war er erstmals bei einem ganz wichtigen Event bis in die Schlussphase dabei.

(sda)