Roger Federers Jagd auf die French-Open-Krone

publiziert: Samstag, 24. Mai 2008 / 00:00 Uhr / aktualisiert: Samstag, 24. Mai 2008 / 07:58 Uhr

Rafael Nadal als Hauptfavorit, dicht gefolgt von Roger Federer: So präsentiert sich einmal mehr die Ausgangslage vor dem am Sonntag beginnenden French Open. Neu ist, dass sich nun Novak Djokovic in diesen Zweikampf einschalten will.

Roger Federer im Training in Paris: Die Jagd auf den letzten grossen Einzeltitel, der ihm noch fehlt, hat begonnen.
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Roger Federers Jagd auf den letzten grossen Einzeltitel, der ihm noch fehlt -- es wäre sein insgesamt 13. Grand-Slam-Titel -- endete in den letzten drei Jahren stets mit Viersatz-Niederlagen gegen Rafael Nadal: 2005 im Halbfinal, 2006 und 2007 jeweils im Endspiel.

In diesem Jahr hat der Baselbieter nun noch mehr gemacht, um sich optimal auf Sand vorzubereiten: Er hat mit Estoril ein Turnier mehr ins Programm aufgenommen (und dort auch den einzigen Titel des Jahres geholt) und ist nun mit bereits 18 Matches auf Sand in den Beinen nach Paris gereist. Zudem hat er seinen Coaching-Stab erweitert und vertraut nebst Davis-Cup-Captain Severin Lüthi auch auf José Higueras, der einst Michael Chang und Jim Courier zum French-Open-Titel führte.

Im Vergleich zur US-Tour spielte Federer in den letzten Wochen insgesamt wieder deutlich konstanter und war schneller auf den Beinen, die Nachwirkungen der Mononukleose scheinen definitiv überwunden. Dass er gegen Nadal seine Chancen auch auf dessen bevorzugter Unterlage hat, bewies er auch bei den Endspiel-Niederlagen in Monte Carlo und Hamburg; Federer hatte jeweils zahlreiche Möglichkeiten, die Partie in gewünschte Bahnen zu lenken, konnte diese aber nicht verwerten.

Ein Aufschlag-Spezialist zum Anfang

Wenn auch das mögliche Finalduell vom 8. Juni vielerorts jetzt schon thematisiert wird, muss sich Federer selber auf den ersten Gegner konzentrieren, Sam Querrey (ATP 41). Der Amerikaner hat heuer in Las Vegas triumphiert und in Monte Carlo mit Siegen gegen Carlos Moya, Andreas Seppi und Richard Gasquet bewiesen, dass er auch auf Sand spielen kann.

Trotzdem ist Federer gegen den fast zwei Meter langen Aufschlag-Spezialisten klarer Favorit. Allerdings könnten gerade die Aufschlag-Games des Kaliforniers zur Geduldsprobe werden: Querrey hat einmal in einer Partie zehn Asse am Stück geschlagen.

Die 2. Runde gegen Kristof Vliegen (ATP 84) oder Albert Montañes (ATP 56) sollte keine grossen Risiken bergen. Die weiteren Gegner vor einem möglichen Viertelfinal gegen Stanislas Wawrinka wären Andreas Seppi (It/31) oder Mario Ancic (Kro) in der 3. Runde, respektive Ivo Karlovic (Kro/20) oder Juan Monaco (Arg/13) im Achtelfinal.

Die Hauptkandidaten für den zweiten Halbfinalplatz der oberen Hälfte sind Nikolai Dawydenko (Russ/4), David Ferrer (Sp/5) und Tommy Robredo (Sp/12), der gegen den auf Rang 733 abgerutschten Guillermo Coria (Arg) startet.

Nadal in den Spuren von Borg

Rafael Nadal hat bislang erneut eine phänomenale Sandsaison hinter sich. Er feierte den jeweils vierten Titelgewinn in Serie in Monte Carlo und Barcelona und triumphierte zuletzt auch erstmals in Hamburg. Einzig in Rom unterlag er Juan Carlos Ferrero, handicapiert durch mehrere Blasen.

Falls Nadal nun auch in Paris der «Poker» gelingen sollte, hätte er Open-Era-Rekordhalter Björn Borg (vier Titel zwischen 1978 und 81) eingeholt. Mit einer Sandbilanz von 108:2 seit April 2005 und insgesamt 21:0 Siegen in Paris (Satzbilanz 62:7) hält er viele Argumente in seinen Händen.

Wahrscheinlicher Halbfinalgegner von Nadal, dessen höchste Stolpersteine vermutlich Michail Juschni (Russ/15) und David Nalbandian (Arg/6) sein müssten, wäre Novak Djokovic. Der Serbe, der das jahrelange Duell längst zu einem Dreikampf ausgeweitet hat, könnte den Spanier mit einem Erfolg im Direktduell als Nummer 2 der Weltrangliste ablösen. Zuletzt forderte er Nadal in Hamburg über drei Stunden.

Schweres Los für Wawrinka

Dank seiner Leistungsexplosion der letzten Monate und dem Forfait von Andy Roddick ist Stanislas Wawrinka (ATP 10) erstmals weit oben gesetzt (Nummer 9). Das Auslosungsglück war ihm aber nicht speziell hold. Mit Philipp Kohlschreiber (ATP 35) startet er gegen den zweitbestklassierten Spieler, der den Sprung in die Setzliste nicht schaffte.

Nach einem Spiel gegen Marin Cilic (ATP 54) oder Robin Haase (ATP 58) hiesse der Sechzehntelfinal-Gegner dann wohl Fernando Gonzalez (Chile/24), ehe er gemäss Papierform auf Igor Andrejew (Russ/27) oder Richard Gasquet (Fr/8) treffen würde.

Schweizer Frauen-Duell in 2. Runde möglich

Bei den Frauen könnte es schon in der 2. Runde zum erstmaligen Duell der derzeit besten Schweizerinnen kommen. Patty Schnyder, die zuletzt in Rom Aufwärtstrend bewies, ist an einem ihrer Lieblingsturniere als Nummer 10 gesetzt und gegen Jekaterina Bitschkowa (WTA 99) klar favorisiert, obwohl sie der derzeitigen Nummer 14 Russlands beim bisher einzigen Duell unterlegen war.

Timea Bacsinszky (WTA 71) wird nach den Erfolgen von Strassburg mit viel Selbstvertrauen an die Seine reisen und trifft dort im Duell der Talente auf die Vorarlbergerin Tamira Paszek (WTA 48), die einen ziemlich missglückten ersten Teil des Jahres hinter sich hat.

Eine mögliche Achtelfinal-Gegnerin von Schnyder (oder Bacsinszky) ist Serena Williams, die Siegerin von 2002. Im Vorjahr scheiterte Schnyder in jenem Stadium nach zwei vergebenen Matchbällen unglücklich an Maria Scharapowa.

Mehrere Favoritinnen nach Henin-Rücktritt

Generell steht das Frauenturnier einmal mehr im Schatten, zumal es in der letzten Woche noch völlig unerwartet die vermeintliche Topfavoritin verloren hat. Die überraschend zurückgetretene Justine Henin hatte in den letzten drei Jahren an der Porte d´Auteuil stets triumphiert und im Endspiel des Vorjahres der in jener Partie hypernervösen Ana Ivanovic nur zwei Games überlassen.

Die als Nummer 2 gesetzte Ivanovic, Finalistin in Melbourne, und die Rom-Championne Jelena Jankovic scheinen fähig, ihren ersten Major-Titel zu holen. Zum engsten Favoritenkreis zählt aber auch Maria Scharapowa, obwohl sich die neue Weltnummer 1 auf Sand nicht überaus wohl fühlt und zuletzt dem Stressprogramm des Jahres schon Tribut zollte. Auch Swetlana Kusnezowa (Russ/4) oder Serena Williams (USA/5) sollte man auf der Rechnung haben.

(Marco Keller /Si)

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