Rogge: «Ohne Zweifel achten wir die Menschenrechte»

publiziert: Sonntag, 23. Mrz 2008 / 18:20 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 23. Mrz 2008 / 19:58 Uhr

IOC-Präsident Jacques Rogge hat sich nach tagelangem Schweigen erstmals wieder zu den von China blutig unterdrückten Unruhen in Tibet geäussert. Der Belgier verteidigte den Entscheid, die Olympischen Spiele nach China zu vergeben.

«Wir sind keine politische oder aktivistische Organisation», hat IOC-Präsident Jacques Rogge erklärt.
«Wir sind keine politische oder aktivistische Organisation», hat IOC-Präsident Jacques Rogge erklärt.
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«Wir verfolgen die Ereignisse in Tibet mit grosser Sorge», hiess es in einer Presseerklärung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

«Das IOC hat bereits seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass der Konflikt so schnell wie möglich friedlich beigelegt werden kann», sagte der Belgier. Gewalt aus welchem Grund auch immer stehe konträr zu den olympischen Werten und widerspreche dem Geist der Spiele.

Rogge rechtfertigte die Vergabe der Sommerspiele nach Peking (8. bis 24. August) als grosse Chance. So würden die olympischen Werte einem Fünftel der Weltbevölkerung nahe gebracht. «Wir glauben, dass China sich dadurch verändern wird.» Olympische Spiele seien eine «Kraft des Guten». «Sie sind ein Katalysator für den Wechsel, aber kein Allheilmittel für alle Krankheiten», erklärte er.

Kritik am Olympia-Gastgeber wegen seines Vorgehens in der autonomen Region Tibet, bei dem nach Angaben der tibetischen Exil-Regierung rund 100 Menschen getötet worden, während China von 19 Toten spricht, äusserte Rogge nicht.

Proteste zur Entzündung angekündigt

Der IOC-Präsident wird am Ostermontag im antiken Olympia in Griechenland der Entzündung des Olympischen Feuers beiwohnen, das anschliessend auf eine 137'000 km lange «Reise der Harmonie» geschickt werden soll. Dabei kommt es auch durch Tibet. Menschenrechtsorganisationen und Exil-Tibeter haben zahlreiche Protestaktionen am Wegesrand angekündigt.

«Das IOC respektiert die Gruppen, die Aktivisten und ihre Gründe. Wir sprechen regelmässig mit ihnen - aber wir sind keine politische oder aktivistische Organisation», erklärte Rogge und betonte: «Ohne Zweifel achten wir die Menschenrechte.» Die Hauptverantwortung des IOC sei es aber, die bestmöglichen Olympischen Spiele für die Athleten zu organisieren.

(dl/Si)

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