Rudolph Moshammer tot aufgefunden

publiziert: Freitag, 14. Jan 2005 / 09:59 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Jan 2005 / 16:30 Uhr

Der Modeschöpfer Rudolph Moshammer ist tot. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei gehen nach ersten Ermittlungen von einem Verbrechen aus.

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Bei der Suche nach einem Motiv tappt die Poilzei nach eigenen Angaben aber im Dunkeln. Moshammer sei am Freitagvormittag gegen 09.00 Uhr von seinem Fahrer tot in seinem Haus im Münchener Nobelviertel Grünwald aufgefunden worden, sagte ein Sprecher der Münchener Polizei.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde Moshammer mit einem Kabel um den Hals entdeckt. Erst die Obduktion der Leiche könne aber gesicherte Erkenntnisse über die Toderursache liefern, sagte ein Polizeisprecher an einer Medienkonferenz in München.

Unterdessen setzte die Münchner Kriminalpolizei ein 20-köpfiges Sonderteam zur Aufklärung des Todes des Modeschöpfers ein. Ein Raubmord schliesst die Polizei inzwischen aus, es seien keine Einbruchspuren gefunden worden.

Bestürzung

Der gewaltsame Tod Moshammers, der in der Öffentlichkeit stets mit seinem Hündchen "Daisy" auftrat, löste über die Grenzen Münchens hinaus Bestürzung aus. Politiker und Prominente würdigten insbesondere sein grosses soziales Engagement.

Die Münchner würden Moshammer aber auch in Erinnerung behalten als erfolgreichen Selfmademan, der sich unter anderem mit seiner Stiftung "Licht für Obdachlose" oder als Pate eines Sucht-Zentrums für Alkoholkranke engagiert habe.

Bayerns Sozialministerin Christa Stewens sagte, Moshammer seien die Herzen zugeflogen. "Er war ein Münchner Original, ein Paradiesvogel, der schillernde Auftritte geliebt hat", sagte Münchens Bürgermeister Christian Ude.

Märchenkönig

Moshammer wurde nach eigenen Angaben am 27. Dezember 1945 in München geboren. Über sein tatsächliches Alter wurde jedoch immer wieder spekuliert.

In den sechziger Jahren begann er, extravagante Mode für die Münchner Schickeria zu entwerfen. Seine Boutique "Carneval de Venise" mit Herrenmode der Luxusklasse aus Pelzen, Kaschmir oder Seide entwickelte sich im Lauf der Jahre zu einer der ersten Adressen in der deutschen High Society.

Moshammer inszenierte seine öffentlichen Auftritte mit tiefschwarzen Haaren, scheinbar gepudertem Gesicht und geschminkten Augen. Er wirkte auf viele häufig wie ein Schauspieler in einem Film über den bayerischen Märchenkönig Ludwig II.

(bert/news.ch mit Agenturen)

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