Rückendeckung für Blair aus der Opposition

publiziert: Mittwoch, 19. Mrz 2003 / 07:33 Uhr

London - Das britische Unterhaus unterstützt den Kriegskurs der Regierung von Premierminister Tony Blair. In einer Sondersitzung zur Irak-Krise votierte das Parlament am Dienstagabend mit 412 zu 149 Stimmen für einen Antrag der Regierung.

Blair setzte seinen harten Kurs durch.
Blair setzte seinen harten Kurs durch.
Danach unterstützt das Parlament einen Krieg gegen Irak auch ohne ausdrückliches UNO-Mandat. Zuvor hatte das Unterhaus einen Antrag der Kriegsgegner in der regierenden Labour-Partei abgelehnt, die keinen Grund für einen Krieg gegen Irak sehen. Der Antrag wurde allerdings von mehr als 200 Abgeordneten unterstützt.

Kritik Richtung Frankreich

In einer teils erregt vorgetragenen Rede rief Blair die Abgeordneten auf, sich hinter ihn zu stellen. Für die Spaltung des UNO-Sicherheitsrates machte er Frankreich verantwortlich.

Auf die Zwischenfrage eines Abgeordneten, ob er der Einschätzung zustimme, dass Frankreich nicht den Irak, sondern die Vereinten Nationen entwaffnet habe, erwiderte Blair, das könne man auf jeden Fall so sagen.

Krieg einziges Argument

Das einzige Argument, das ihn (Saddam) überzeugt, sind die 250 000 alliierten Soldaten vor seiner Haustüre, sagte Blair. Und obwohl das so offensichtlich ist, wird uns gesagt, dass gegen jede Resolution, die den Einsatz von Gewalt erlaubt, ein Veto ausgesprochen wird.

In der als historisch eingestuften Sondersitzung des Unterhauses brachte Blair seine leidenschaftliche Überzeugung zum Ausdruck, dass der eingeschlagene Kurs richtig sei. Jetzt stünden harte Entscheidungen bevor. Der Ausgang des Konfliktes werde das Muster der internationalen Politik für künftige Generationen bestimmen.

Dritter Ministzer zurückgetreten

Kurz vor Beginn der Sondersitzung war als dritter Labour-Politiker John Denham, Staatsminister im Innenministerium, zurückgetreten. Er könne einen Krieg nicht mittragen, sagte er. Aus demselben Grund trat Philip Hunt, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, zurück.

Bereits am Montagabend hatte sich Labour-Fraktionschef Robin Cook auf die Hinterbänke zurückgezogen. Nach Einschätzung von Zeitungskommentatoren könnte er die neue Galionsfigur der Labour-Rebellen werden.

Als Erfolg für Blair werteten die Medien, dass Entwicklungshilfe-Ministerin Clare Short trotz ihrer Rücktrittsankündigung im Amt geblieben ist. Sie werde noch für den Wiederaufbau des Iraks gebraucht, teilte sie mit. Weitere Ministerrücktritte in Blairs Kabinett galten als unwahrscheinlich.

(bsk/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
«Unsere Streitkräfte haben 460 Leute evakuiert», sagte ...
Gelungene Flucht  Nahe Falludscha - Hunderten Irakern ist am Freitag die Flucht aus der belagerten Stadt Falludscha gelungen. Es war nach irakischen Angaben die grösste Gruppe, die die seit Tagen umkämpfte Stadt verlassen konnte. Dort leben nach Schätzungen rund 50'000 Menschen. mehr lesen 
G7-Gipfel in Japan  Ise-Shima - Die G7-Staaten haben die Flüchtlingskrise als «globale Herausforderung» anerkannt und weltweites Wirtschaftswachstum als «dringende ... mehr lesen   1
Demonstranten drängen in «Grüne Zone»  Bagdad - Tausende Anhänger des Schiitenpredigers Moktada al-Sadr haben am Freitag erneut ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 11°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 10°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
Bern 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 11°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Genf 11°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 14°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten