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Ruhnke gefeuert - Slettvoll übernimmt

publiziert: Dienstag, 8. Jan 2008 / 18:29 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Jan 2008 / 19:01 Uhr

Lugano versucht mit einer höchst ungewöhnlichen Massnahme, den Weg aus der monumentalen Krise zu finden: Der einstige Begründer des «Grande Lugano», John Slettvoll (63), wird per sofort Nachfolger von Kent Ruhnke (55). Der Schwede hat einen Vertrag bis Saisonende unterzeichnet.

Kent Ruhnke muss schon wieder gehen.
Kent Ruhnke muss schon wieder gehen.
Ruhnke selber hatte sein Amt erst am 5. Dezember 2007 anstelle von Ivano Zanatta angetreten, der seinen Job verlor, obwohl grosse Teile der Mannschaft hinter ihm standen (obwohl die Spieler diese Worte auf dem Eis nicht durch Taten untermauerten).

Erfolgscoach Ruhnke schaffte den enorm schwierigen «Turnaround» nicht: seine Bilanz liest sich mit sieben Punkten und acht geschossenen Toren aus acht Partien gerade katastrophal und dies, obwohl er im Dezember während der Natipause und über die Feiertage mit grossen Teilen des Star-Ensembles arbeiten konnte.

Die sportliche Bankrotterklärung, die Ruhnke aber gewiss nicht allein zu verantworten hat, war die 0:5-Heimschlappe am vergangenen Samstag gegen Langnau.

Eine gewaltige Überraschung

Eine Rückkehr Zanattas war kein Thema, hat er doch das Heu mit dem allzu umtriebigen Präsidenten Paolo Rossi gar nicht auf der gleichen Bühne. Dass nun Slettvoll aus dem Hut gezaubert wurde, ist gelinde gesagt eine gewaltige Überraschung.

In grossen Teilen des Südtessins wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, diese Verpflichtung sei ein Werk von Mäzen Geo Mantegazza und dem ehemaligen Präsidenten Fabio Gaggini, deren Geduld mit Rossi am Ende sei.

Der «Magier» hat einen unbestrittenen Leistungsausweis, gewann mit den «Bianconeri» vier Meistertitel und war Teil des Trainergespanns (mit Bill Gilligan), das die Schweiz 1992 zum 4. WM-Rang führte.

Seither hat sich der Schwede aber schon fast aufs Altenteil zurückgezogen und nach einem Engagement bei Björklöven war er in diesem Jahrtausend praktisch nur noch als Berater schwedischer Vereine tätig.

Im September 2006 verliess er den italienischen Erstligisten Bolzano nach nur einer Woche (!), weil ihm das Umfeld zu wenig professionell war.

(smw/Si)

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