Rumsfeld genehmigte brutale Methoden

Als Reaktion auf den Skandal um Misshandlungen in US-Gefängnissen veröffentlichte das Weisse Haus am Dienstag ein mehr als 300 Seiten starkes Memorandum zum Umgang mit Gefangenen in Afghanistan und auf dem US-Stützpunkt Guantánamo in Kuba. Damit wollte die US-Regierung Foltervorwürfen begegnen.

Eines der darin enthaltenen Dokumente wurde am 7. Februar 2002 von US-Präsident George W. Bush unterzeichnet. Nach Angaben des Chefs der Rechtsabteilung des Weissen Hauses, Alberto Gonzales, handelt es sich um die einzige Direktive des Präsidenten zum Umgang mit Gefangenen.

Einem Dokument vom 2. Dezember 2002 zufolge gestattete Rumsfeld einen leichten köperlichen Kontakt ohne Verletzung. Ein weiteres Memorandum von Rumsfeld vom 15. Januar 2003 enthält die Anweisung, Gefangene menschlich zu behandeln, ganz gleich, welche Verhörmethode angewandt wird.

Neue Liste Die am Dienstag veröffentlichten Dokumente enthalten aber auch eine Liste mit den im Dezember 2002 für Guantánamo genehmigten Verhörmethoden und mit den Methoden, welche bis zu Rumsfelds Memorandum von Mitte Januar angewandt wurden. Darin wird unter anderem die Einschüchterung mit Hunden aufgeführt.

Ausserdem wurden Gefangene gezwungen, bis zu vier Stunden lang in körperlich belastenden Positionen auszuharren. Auch das Ausziehen oder Vermummen Gefangener zählten demnach zu den Einschüchterungsmethoden in Guantánamo.

Bush betonte am Dienstag, die USA hätten keine Folter gerechtfertigt. Er selbst habe niemals Folter angeordnet und werde es auch nie tun, sagte der US-Präsident in Washington bei einem Treffen mit dem ungarischen Regierungschef Peter Medgyessy.

(fest/sda)