Swissair-Grounding

Rund eine Milliarde Franken an Swissair-Gläubiger ausbezahlt

publiziert: Montag, 6. Mai 2013 / 15:49 Uhr / aktualisiert: Montag, 6. Mai 2013 / 23:17 Uhr
Swissair wird den Grossteil ihrer Forderungen ans Bein streichen müssen. (Archivbild)
Swissair wird den Grossteil ihrer Forderungen ans Bein streichen müssen. (Archivbild)

Zürich - Die Gläubiger der 2001 gegroundeten Swissair werden den Grossteil ihrer Forderungen ans Bein streichen müssen. Am Schluss dürften sie gemäss dem Sachwalter zwischen 10 und 20 Prozent zurückbekommen. Bis jetzt wurde rund eine Milliarde Franken ausbezahlt.

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Seit 12 Jahren ist der Zürcher Anwalt Karl Wüthrich mit der Liquidation der ehemaligen Swissair beschäftigt. Dabei ist es seine Aufgabe, möglichst viel der Überreste der gegroundeten Schweizer Fluggesellschaft zu sammeln und an die über 10'000 Gläubiger zurückzuführen.

So ging es etwa darum, mit so genannten Anfechtungsklagen Geld von Finanzinstituten zurückzufordern, das ihnen die SAirGroup zu einem Zeitpunkt auszahlt hatte, als sie bereits konkursreif war. Diese Klagen seien grossmehrheitlich erfolgreich gewesen, sagte Wüthrich in einem am Montag in der «Berner Zeitung» erschienenen Interview.

Mit den Klagen gegen Finanzinstitute - darunter die Zürcher Kantonalbank - habe er insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Franken in die Kasse der Swissair-Gläubiger zurückführen können.

Millionen für Gegenanwälte

Weniger erfolgreich war Wüthrich mit seinem Vorgehen gegen Swissair-Verantwortliche. Seine Klage gegen den damaligen Verwaltungsratspräsidenten Eric Honegger und weitere Mitglieder des Verwaltungsrates wurde vom Zürcher Obergericht auf der ganzen Linie abgewiesen, wie vorletzte Woche bekannt wurde.

Das Gericht kam zum Schluss, dass der Entscheid der früheren Swissair-Chefs, die belgische Tochter-Airline Sabena kurz vor dem Grounding noch mit 150 Millionen Franken zu refinanzieren, angesichts der Sachzwänge rechtlich vertretbar gewesen sei.

Wüthrich bestätigte nun, dass nach dem Zürcher Urteil Millionen an die Gegenanwälte fliessen. Diese Gelder machten aber bloss wenige Prozente dessen aus, was er in den andern Prozessen für die Gläubiger herausgeholt habe.

10 Prozent der Gläubigerforderungen ausbezahlt

Bei der SAirGroup gibt es laut Wüthrich rund 10 Milliarden Franken anerkannte Gläubigerforderungen. Davon seien bis heute 10 Prozent, also rund eine Milliarde Franken, ausbezahlt. Bei der Liquidation der andern drei Gesellschaften - SAirLines, Flightlease und Swissair - seien bis heute «wohl rund eine halbe Milliarde Franken» zurückerstattet worden.

Dieser Tage sei zudem eine dritte Tranche an Drittklassgläubiger gegangen. Darunter befinden sich Obligationäre und Zulieferfirmen, deren Rechnungen vor dem Grounding nicht mehr bezahlt wurden.

Die Kleinobligationäre und Zulieferer hätten bis jetzt rund 10 Prozent des ihnen geschuldeten Geldes erhalten. Wüthrich geht davon aus, dass sie am Schluss aller Verfahren «im besten Fall» zwischen 10 und 20 Prozent ihres Geldes zurückbekommen.

 

(tafi/sda)

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