Runde im Zeichen der Hauptproben

publiziert: Samstag, 6. Aug 2005 / 08:00 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Aug 2005 / 18:29 Uhr

Thun hat die erste Europacup-Hürde genommen. Nächste Woche wollen Basel, der FCZ und GC dasselbe tun. In der 4. Runde der Super League stehen deshalb Hauptproben bevor.

Trainer Urs Schoenenberger: "Wir konzentrieren uns auf die Meisterschaft."
Trainer Urs Schoenenberger: "Wir konzentrieren uns auf die Meisterschaft."
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Dass - wie es im Theaterjargon heisst - auf eine misslungene Hauptprobe eine gelungene Aufführung folgt, demonstrierte der FC Thun am Mittwoch gegen Dynamo Kiew mit Nachdruck. Am letzten Wochenende waren die Berner Oberländer in St. Gallen (1:5) ohne Chance geblieben und hatten die ersten Treffer in der Meisterschaft kassiert.

Dasselbe Szenario wollen die Thuner nun vor dem Drittrunden-Hinspiel in Malmö verhindern. Gegen den FC Zürich, seinen langjährigen Verein, verlangt Trainer Urs Schönenberger eine Reaktion auf das Debakel vor Wochenfrist.

Schönenbergers Gratwanderung

"Wir konzentrieren uns auf die Meisterschaft. Sie ist das Wichtigste für den FC Thun", sagte Schönenberger. Doch er ist sich sehr wohl bewusst, dass er sich mit seiner recht unerfahrenen Mannschaft auf einer Gratwanderung befindet.

Wie soll ein Team eingestellt werden, dass sich im biologischen Hoch befindet und im Kopf - allen Parolen zum Trotz - verständlicherweise den Einzug in die europäische Königsklasse hat?

Schönenberger weiss, so banal es tönt, dass die mögliche Teilnahme an der Champions League eine für Verein und Spieler einmalige Chance ist. "Die Spieler sind psychisch parat. Meine grösste Sorge sind allfällige Verletzungen", weist der Coach auf Problemzonen hin.

Favres Reise

In Abwesenheit von Lucien Favre, der gestern Abend die polnische Ligapartie von UEFA-Cup-Gegner Legia Warschau vor Ort verfolgte, leitete Assistent Harald Gämperle den Trainingsbetrieb im FC Zürich. Der Ostschweizer gibt der Partie gegen Thun klar oberste Priorität: "Bis am Donnerstag bleibt genug Zeit für die Regeneration. Wir werden deshalb ein hohes Tempo gehen."

Das Wissen, dass ausser den Langzeitverletzten Kresimir Stanic und Michael Hohl wieder alle Spieler fit und einsatzbereit sind, gibt den FCZ-Trainern wieder mehr Flexibilität in der Teamformation. So dürften die Stadtzürcher im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Basel wieder mit zwei Stürmern agieren, womit Rafael, der zweifache Derby-Torschütze, für Blerim Dzemaili in die Mannschaft rücken würde.

Latours Priorität

GC und insbesondere Coach Hanspeter Latour wollen erst am Sonntag, also nach dem ersten Meisterschaftsspiel im neuen Stade de Suisse Wankdorf gegen YB, über den Europacup sprechen.

Um den Kopf für das nationale Championat freizubehalten, hat der umtriebige Berner Ricardo Cabanas senior als "Spion" zum Meisterschaftsspiel des polnischen UEFA-Cup-Gegner Wisla Plock entsandt. Am Sonntag wird Latour die Videoaufzeichnungen zusammen mit dem Vater des GC-Spielmachers analysieren. "Momentan interessiert mich nur YB", so Latour.

Gross´ Forderung

Basel, das in der Europacup-Woche mit Werder Bremen die happigste Aufgabe aller Schweizer Vereine zu bewältigen hat, muss beim noch punktelosen Yverdon auftreten. "Unsere vollste Konzentration gilt dem Aufsteiger, der zwar die ersten drei Partien verloren hat, sich aber gegen den FCB bestimmt steigern wird", warnte Christian Gross vor dem scheinbar erstarkten Gegner.

Die Standpauke von Yverdons Präsident André Cornu nach dem Debakel in Neuenburg (0:4) scheint ihre Wirkung zumindest teamintern nicht verfehlt zu haben. Ob die Reaktion auf dem Platz ausgerechnet gegen den Titelverteidiger erfolgen wird, erscheint fraglich.

Eglis Schicksal

Am anderen Ende der Super-League-Skala beginnt für Andy Egli heute die "Woche der Wahrheit". Holt das noch punktelose Aarau in den drei kommenden Partien gegen Xamax, YB (auswärts) und Yverdon (heim) nicht sechs Punkte, wird Präsident Michael Hunziker nach der gestellten Forderung um eine Entlassung des Trainers nicht mehr herumkommen.

Äusserlich wirkt Egli gelassen, so ganz begreifen mag der in die Kritik geratene Chefcoach das frühe Ultimatum nicht. Doch auch Egli weiss zu gut, dass die kommenden Wochen für den FC Aarau sportlich und politisch richtungsweisend sein werden. Am 25. September wird über ein zinsfreies Darlehen über 25 Millionen Franken für den Bau des neuen Aarauer Stadions abgestimmt. Als Letzter der Super League lassen sich in der Bevölkerung kaum neue Stimmen gewinnen...

Spiele der 4. Runde

Aarau - Neuchâtel Xamax (letzte Resultate: 1:1, 1:2, 0:0, 1:2). -- Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Bättig, Berisha, Christ (alle verletzt); keine. -- Fraglich: Keiner; Rey. -- Statistik/Bemerkungen: Das noch sieglose Aarau ist die einzige Mannschaft der Liga, gegen die der heutige Gegner Xamax in der höchsten Spielklasse eine positive Auswärtsbilanz (12:10 Siege) vorweisen kann.

Schaffhausen - St. Gallen (1:1, 0:0, 2:2, 3:2). -- Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Herzog (rekonvaleszent), Leu, Pesenti (beide verletzt); Fabinho, Wolf (beide verletzt), Marazzi (gesperrt). -- Statistik/Bemerkungen: Schaffhausen rechnet im fünften Super-League-Duell mit St. Gallen (1 Sieg/3 Remis) damit, dass mindestens 2000 Fans den Gastklub in die Nordschweiz begleiten werden. Nach zwei St. Galler Siegen in Folge mit neun Plustoren gilt es für Schaffhausen vor allem, das formstarke Sturmduo Alex/Hassli (7 Treffer) in den Griff zu bekommen.

Young Boys - Grasshoppers (3:2, 1:1, 1:0, 1:1). -- Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Keiner; Denicolà, Muff, Seoane (alle verletzt), Chihab (gesperrt). -- Statistik/Bemerkungen: Der Rekurs gegen Mario Raimondis zwei Spielsperren wurde von der SFL gutgeheissen. Weil der YB-Mittelfeldakteur die automatische Suspendierung bereits in Yverdon verbüsst hat, ist er im ersten Meisterschaftsspiel im neuen Stade de Suisse Wankdorf wie der Grasshopper Eduardo wieder spielberechtigt. Der Rekurs der Zürcher ist noch hängig. GC blieb gegen YB in den letzten fünf Spielen (3 Niederlagen) ohne Sieg, der letzte Vollerfolg in Bern liegt 23 Monate zurück.

Yverdon - Basel (zuletzt 1999/2000: 1:2, 1:0). -- Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Gentile, Grubesic, Jenny, Lengen, Malacarne (alle verletzt), Sergio (gesperrt); Carignano, Kléber, Yakin (alle verletzt), Eduardo (noch nicht im Aufgebot). -- Fraglich: Jaquet; keiner. -- Statistik/Bemerkungen: Vier der sieben bisherigen Spiele in Yverdon gewann der FCB, drei davon mit einem Tor Unterschied. Christian Gross verlor als Trainer einzig am 1. März 1993 (mit Wil) ein Duell mit Yverdons Coach Radu Nunweiler (damals bei Chenois). Yverdon kann erstmals auf die spielberechtigten Ausländer Mbala Mbuta Biscotte und Makhtar N´Diaye zurückgreifen.

FC Zürich - Thun (6:3, 1:5, 1:0, 1:0). -- Samstag, 19.30 Uhr. -- Absenzen: Hohl, Stanic; Savic, Sinani (alle verletzt). -- Fraglich: Keiner; Leandro, Pallas. -- Statistik/Bemerkungen: Bis auf die Langzeitverletzten ist das FCZ-Kader komplett, unter anderem wird der rumänische Abwehrpatron Iulian Filipescu wird ins Team rücken. Das vom Europacup beflügelte Thun will nach der 3:6-Niederlage am 18. Mai auf dem Letzigrund noch eine Rechnung mit dem Stadtklub begleichen.

(bert/Si)

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