Russische Grenzpatrouille erschiesst Japaner

publiziert: Mittwoch, 16. Aug 2006 / 17:13 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 17. Aug 2006 / 01:48 Uhr

Tokio - Im Streit zwischen Russland und Japan um die Kurilen-Inseln hat es erstmals seit 50 Jahren einen Toten gegeben.

Ein Fischer wurde getötet, drei andere festgenommen.
Ein Fischer wurde getötet, drei andere festgenommen.
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Hintergrund des Kurilenkonflikts.
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Eine Patrouille der russischen Küstenwache erschoss einen japanischen Fischer. Dies verschärfte die Spannungen zwischen den beiden Ländern. Japan legte «scharfen Protest» dagegen ein. Das Patrouillenboot hatte die Besatzung eines japanischen Krabbenfangschiffs vor den Kurilen beschossen; Drei Fischer wurden gefangengenommen, das Schiff beschlagnahmt.

Die russische Küstenwache habe den Fischer getötet, als sie das Schiff im umstrittenen Gewässer vor der japanischen Insel Hokkaido entdeckt habe, sagte ein Sprecher der japanischen Küstenwache.

«Tiefes Bedauern»

Russland erklärte, der Fischer sei durch einen Irrläufer getötet worden und drückte sein «tiefes Bedauern» aus. Das Aussenministerium erklärte, der Fischer sei versehentlich getötet worden.

Die Grenzschützer hätten Warnschüsse abgegeben, nachdem die Besatzung des Fischerboots die Aufforderung zum Anhalten ignoriert habe. Das Fischerboot habe «gefährliche Manöver» ausgeführt und versucht, das russische Patrouillenboot zu rammen.

Freilassung gefordert

Der japanische Aussenminister Taro Aso bestellte in Tokio den russischen Gesandten Michail Galusin ein und forderte die Freilassung der gefangengenommenen Fischer. Es sei nicht hinzunehmen, dass die russische Marine in japanischem Gewässer auf japanische Schiffe schiesse.

Das russische Aussenministerium drückte zwar sein «tiefes Bedauern» aus, machte jedoch die japanischen Behörden für den Vorfall verantwortlich, «die das Wildern japanischer Fischer in russischen Hoheitsgewässern duldeten». Das Schiff habe russisches Territorium verletzt, sagte Galusin Radio «Mokauer Echo».

Kein Friedensvertrag

Am Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Sowjetunion die Kurilen von Japan zurückerobert, darunter auch vier Inseln des Archipels, die nie zur Sowjetunion gehört hatten. Japan sieht sie als Teil seines Staatsgebiets an. Die vier Inseln liegen nur 15 Kilometer vor der Küste Hokkaidos.

Russland hat sich zur Rückgabe von zwei der vier Inseln bereit erklärt, doch pocht Japan auf die Rückgabe aller vier Süd-Kurilen. Wegen des Streits haben beide Länder nie einen Friedensvertrag abgeschlossen, obwohl seit 1956 diplomatische Beziehungen bestehen. Im Oktober 1956 war ein japanischer Fischer von einem sowjetischen Schiff aus beschossen und getötet worden.

Kein Einzelfall

Die Spannungen hielten auch nach Ende der Sowjetunion an. Allein zwischen 1994 und 2004 brachte die russische Marine in der Region 47 japanische Schiffe auf. Davon wurden 17 nach Informationen der japanischen Nachrichtenagentur Jiji-Press beschossen und elf Besatzungsmitglieder verletzt.

(ht/sda)

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