Russische Satire beendet Salzburger-Regiewettbewerb

Mit dem amüsanten Theaterabend im republic, der Spielstätte für Experimentelles, ging der Wettbewerb für internationale Regiehoffnungen Young Directors Project zu Ende. Ins Leben gerufen hatte ihn der Schauspielchef Jürgen Flimm.

Hermanis bekam die Auszeichnung für seine Inszenierung, eine Produktion des Jaunais Rigas Teatris in Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen, wie bei einem Pressegespräch mitgeteilt wurde. Der Preis ist mit 10 000 Euro (rund 15 400 Franken) dotiert.

Jurysprecherin Andrea Breth lobte die ausgezeichnete neue Sicht auf das Stück, die Hermanis mit seinem Ensemble eröffnet habe. Er erfinde auch als Bühnenbildner seiner Inszenierung einen Ort, der situativ neue Momente in Gogols Komödie schaffe, hiess es in der Laudatio weiter.

Hermanis liebe die Gogolschen Figuren, er denunziere sie nicht, sondern zeige sie liebevoll in ihren menschlichen Katastrophen. Und Hermanis liebe die Schauspieler, sagte die Jury.

Der 1965 geborene Regisseur vom Jaunais Rigas Teatris in der lettischen Hauptstadt Riga zeigte sich überrascht von seinem Erfolg. In seiner Dankesrede bezeichnete er es als sein Anliegen, russische und deutschsprachige Theatertraditionen zu verbinden.

Bereits zum zweiten Mal fand dieses Jahr im Rahmen der Salzburger Festspiele 2003 der von Montblanc gestiftete Wettbewerb für junge, internationale Theaterregisseure und ihre Ensembles statt. Beim Publikum kam der Wettbewerb an, während die Kritik eher gespalten auf die gezeigten Beiträge reagierte.

(bsk/sda)