Rute und Zucht - bibelkonforme Erziehung mit Franziskus

publiziert: Freitag, 13. Feb 2015 / 08:09 Uhr / aktualisiert: Freitag, 13. Feb 2015 / 10:29 Uhr
Renne, Kind, renne! Da kommt der Papst mit seiner Rute!
Renne, Kind, renne! Da kommt der Papst mit seiner Rute!

Der vatikanische Monarch arbeitet an seinem Profil. Kurz nach dem Terroranschlag auf die Charlie-Hebdo-Macher liess er, halleluja, Gläubige wie Ungläubige wissen, dass, wer seine Mutter beleidige, mit einem Faustschlag rechnen müsse.

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Und nun doppelte er nach: Würdevoll nannte er die Einstellung eines Vaters, der sich gelegentlich genötigt sieht, seinen Nachwuchs mit Schlägen zu erziehen, dabei aber nie aufs Gesicht zielt.

Viele reagieren erstaunt, entsetzt, ungläubig. Doch Herr Bergoglio erhält für seine Erziehungstipps nicht nur von so manchem Online-Kommentarschreiber Unterstützung; er kann sich - und das dürfte für ihn entscheidender sein - auf die Bibel berufen.

Vor allem Sprücheklopfer Salomo, dessen «Weisheiten» auch ins Neue Testament aufgenommen wurden, liefert den Freunden der körperlichen Züchtigung wertvollen Input: «Wer seine Rute spart, hasst seinen Sohn, aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.» «Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.» «Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute, und du errettest seine Seele vor der Hölle.» «Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.»

Man braucht also gar nicht auf den alttestamentarischen Mann fürs Grobe, Moses, der für unartige Kinder gleich die Steinigung empfiehlt, zurückgreifen, um biblische Rechtfertigungen häuslicher Gewalt zu finden. Und Gewalt war, wie man aus unzähligen, bedrückenden Erzählungen von Opfern weiss, in so manch kirchlich geführtem Heim Alltag. Auch wenn sich viele Berichte auf vergangene Jahrzehnte beziehen, dürften kirchliche Institutionen weiterhin Opfer produzieren.

Noch 2014 warf das UNO-Kinderrechtskomitee dem Vatikan vor, zu wenig zu unternehmen, um sexuelle Übergriffe und körperliche Züchtigung durch ihre Vertreter zu verhindern. Der Vatikan reagierte, wie man es von einer Theokratie erwarten darf: er geisselte den Bericht als Einmischung in die «Lehre der katholischen Kirche über die Menschenwürde» und als Versuch, die Ausübung der Religionsfreiheit zu beschränken.

Vor wenigen Tagen schlug der Vatikan vor, einen Gedenktag für die Missbrauchsopfer einzuführen, eine reine Nebelpetarde, denn nach wie vor schützt der Scheinstaat die Täter und verweigert er den Opfern Entschädigungen. Es ist offensichtlich: auch unter Franziskus versucht sich die Katholische Kirche dem Rechtsstaat zu entziehen. Wer noch immer Mitglied ist, diese Machenschaften aber ablehnt, dem sei der Tipp des Twitterers Mario Grabner ans Herz gelegt: Ihr könnt dem Papst einen würdevollen Tritt verpassen, den Kirchenaustritt.

(Andreas Kyriacou/news.ch)

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Liebe Kassandra
Da hast du wohl die richtige Antwort gefunden. Ja, Franziskus schein in dieser Beziehung gar nicht untadelig zu sein - erstaunlicherweise!!

Zumindest sind solche Vorstellungen, wie man Kindern wichtige Regeln und Verhaltungsformen vermittelt, resp. wie man Verstösse dagegen betraft, da scheint dieser Papst nicht auf der Höhe der Erkenntnisse zu sein -

Kommt dazu, dass man sich sowieso die Frage stellen muss, wie denn ein ehe- und kinderloser Priester, was Franziskus ja ist, erfahren kann, was Kinder haben und grossziehen überhaupt bedeutet und welche Anforderungen an die Eltern gestellt werden müss(t)en ...

Es ist gar nicht so einfach, wie man Kinder von klein auf erzieht und vertraut macht mit vielen Dingen, die sie gar nicht wissen können und wie man vorgeht, wenn Kinder Fehler machen und ... immer wieder machen, wie es sich viele vorstellen, denke ich!

Also, was tun? Ich meine jede/r von uns darf ja dem Papst Franziskus eine Mail oder einen Brief schreiben, worin dem Papst Verhaltens- und Benimmregeln Kindern gegenüber näher gebracht werden - darin müsste halt auch stehen, dass das Schlagen von Kindern diesen kleinen Wesen einfach nicht gut tut. Schläge sollten sowieso nicht erlaubt sein!
Dieser Papst
ist keinen Deut besser, als alle seine Vorgänger, es tritt nur lockerer auf. Und gerade deshalb ist alleine schon seine Existens eine Lüge.
Aber wenn einer derartig im Systen steckt und drin aufgewachsen ist, merkt das vielleicht gar nicht. Bis vor Kurzem hielt ich ihn noch für einen Menschen mit gutem Willen, aber nach diesem wirklich schrecklichen Hirtenwort nach dem Charle Hebdo-Gemetzel, "wer meine Mutter beleidigt dem haue ich mal die Faust ins Gesicht" oder so ähnlich, der hat schon eine recht ausgeprägte Macke. Und wer Kinderschlagen für richtig hält, der steht nicht in Jesu Schuhen. Der Typ ist witklich völlig überflüssig, denn was der so von sich gibt, ist nicht besser als ein Stammtischgerede in Seldwyla.
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