SBB räumen Fehler ein

publiziert: Sonntag, 26. Jun 2005 / 11:19 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 26. Jun 2005 / 16:24 Uhr

Bern - "Das Risikomanagement muss verbessert werden", sagen SBB-Chef Benedikt Weibel und Infrastruktur-Chef Hansjörg Hess in Interviews der Sonntagspresse.

Benedikt Weibel will keinen Sündenbock suchen.
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Nach dem grossen Blackout räumen die Verantwortlichen der SBB Fehler ein.

"Wir müssen grundsätzlich über die Bücher", sagt Weibel in einem Interview des "SonntagsBlicks". Notwendig sei ein vorbereitendes Störungsmanagement.

"Vermutlich haben wir dem Risikomanagement des heutigen Bahnbetriebs zu wenig Beachtung geschenkt", sagt Hess in der "SonntagsZeitung".

Selbstkritisch äussern sich die Verantwortlichen auch zum Vorgehen der SBB unmittelbar nach dem Kurzschluss. "Die Frage, ob wir den Stromausfall nicht regional hätten begrenzen können, ist berechtigt und wird von uns auch geprüft", sagt Weibel.

Niemand vor Ort

Infrastruktur-Chef Hess erklärt, dass am Mittwochabend im Frequenzumformerwerk in Zürich-Seebach niemand vor Ort gewesen sei. Dieser Umstand habe mit dazu beigetragen, dass das ganze Netz zusammengebrochen sei.

Unterschiedlich äussern sich die beiden SBB-Verantwortlichen zur Kontroverse um den Ausbau des Stromnetzes. Hess hält daran fest, dass Einsprachen von Umweltverbänden den Ausbau verhindert hätten. "Ich hoffe, diese Riesenpanne hat jetzt allen die Augen geöffnet", sagt der Infrastruktur-Chef.

Sündenböcke werden nicht gesucht

Weibel dagegen relativiert die Vorwürfe: Wenn der Eindruck entstanden sei, die SBB suche Sündenböcke, so sei dieser falsch. Umweltverbände hatten die Vorwürfe der SBB vehement zurückgewiesen und dabei Unterstützung vom Bundesamt für Energie erhalten. Dieses bestätigte, dass keine Einsprachen hängig sind.

Personelle Konsequenzen will der oberste SBB-Chef aus der grossen Panne nicht ziehen. Es sei nicht sein Stil, Köpfe rollen zu lassen. "Wenn einer gehen müsste, wäre ich es", sagt er im Interview. Sein Rücktritt sei im Moment aber kein Thema.

Weibel gibt weiter zu bedenken, die Vision einer absoluten Sicherheit sei eine Illusion. Und stellt nach einer Woche mit mehreren Pannen ernüchtert fest: "Murphy´s Gesetz, wonach alles schief geht, was schief gehen kann, gilt wirklich".

(rr/sda)

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