SGB erwägt Nein zu Bilateralen

publiziert: Dienstag, 16. Okt 2007 / 18:23 Uhr

Bern - Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) geht im Hinblick auf die dritte Runde der Bilateralen in die Offensive. Er will sich für die Fortführung der Personenfreizügigkeit nur dann engagieren, wenn im Baugewerbe wieder ein Landesmantelvertrag in Kraft tritt.

Paul Rechsteiner fordert einen Landesmantelvertrag für das Baugewerbe.
Paul Rechsteiner fordert einen Landesmantelvertrag für das Baugewerbe.
8 Meldungen im Zusammenhang
Die Baumeister spielten mit dem Feuer, sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner vor den Medien in Bern. Komme es auf dem Bau nicht bald zu einem neuen Gesamtarbeitsvertrag, dann drohe jene fatale Entwicklung, die mit den flankierenden Massnahmen verhindert hätte werden sollen, nämlich eine Abwärtsentwicklung der Löhne.

Entscheidend für das künftige Engagement des SGB im Hinblick auf die dritte Runde der Bilateralen ist laut Rechsteiner auch, ob die vom SGB festgestellten Probleme bei der Umsetzung der flankierenden Massnahmen von Seiten der Behörden ernsthaft angegangen würden.

«Dank Gewerkschaften über die Bühne»

Der SGB-Präsident rief in Erinnerung, dass die bisherigen Abstimmungen über die Bilateralen nur dank der Unterstützung der Gewerkschaften derart glatt über die Bühne gegangen seien.

Auch Renzo Ambrosetti, Co-Präsident der Gewerkschaft Unia, sieht die Fortsetzung der Personenfreizügigkeit durch die jüngsten Vorkomnisse gefährdet. Hier spielten ein paar Zauberlehrlinge mit einem hoch explosiven Gemisch, das spätestens bei der nächsten Abstimmung über die Personenfreizügigkeit zur Katastrophe führen könnte.

Ob der SGB tatsächlich gegen die Erneuerung der Bilateralen sieben Jahre nach Inkrafttreten und die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf die beiden neuen EU-Länder Rumänien und Bulgarien antritt, würden die SGB-Verantwortlichen nächsten Frühling analysieren und bewerten, sagte Rechsteiner.

Kritik der Arbeitgeber

Der Arbeitgeberverband kritisiert in einem Communiqué den Versuch des SGB, mit dem Hebel der Personenfreizügigkeit den Konflikt im Baugewerbe zu beeinflussen.

Die Diskussion über die Personenfreizügigkeit und die flankierenden Massnahmen dürfe nicht als Druckmittel für die Vertretung von Partikularinteressen missbraucht werden.

(ht/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Der Kampf um die Schweizer ... mehr lesen
Micheline Calmy-Rey will ein Rahmenabkommen mit der EU.
In der Industrie gibt es Nachholbedarf, hält Lampart fest.
Bern - Die Lohnabschlüsse sind laut dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) bisher mehrheitlich erfreulich ausgefallen. Ein Grossteil der Arbeitnehmer erhält 2008 Lohnerhöhungen von 2,5 ... mehr lesen
Silvia Schenker: «Die Streiks sind richtig.»
Wahlen 2007 «Alles boomt: Die Wirtschaft, die Unternehmensgewinne, die ... mehr lesen
Bern - Die Baumaschinen stehen still: Rund 5000 Bauleute sind in der Stadt Bern ... mehr lesen
Streikende Bauarbeiter protestieren gegen arbeitswillige Kollegen, die sie auf Baustellen um den Berner Bundesplatz entdecken.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Der alte Landesmantelvertrag wurde von den Baumeistern gekündigt.
Zürich - Ein Streik im Baugewerbe ... mehr lesen
Bern - Den angedrohten Streiks auf ... mehr lesen
Am 15. Oktober sollen erste Warnstreiks durchgeführt werden.
Zu hohe Löhne für Ungelernte seien ein «falscher Anreiz».
Zürich - Im Kanton Zürich werden ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Der Trend geht zu grösseren Wohnungen.
Die EKW beobachtet den Wohnungsmarkt  Bern - Die Bedeutung des Wohnens hat während der Pandemie zugenommen. Grössere Wohnungen und Wohneigentum waren während der letzten Monate besonders gefragt. Dies sind Beobachtungen der Eidgenössischen Kommission für Wohnungswesen EKW. Sie bilden eine Momentaufnahme des zweiten Halbjahres 2021. Die EKW wird die Situation im Rahmen ihres Mandats weiter beobachten. mehr lesen 
Verbände Bern - Um den Herausforderungen der saisonbedingten Arbeitslosigkeit und des Fachkräftemangels im Gastgewerbe zu begegnen, wurde ... mehr lesen  
Durch die Massnahme sollten Saisonmitarbeitenden im Gastgewerbe Ganzjahresperspektiven geboten werden.
Private Radio- und Fernsehveranstalter werden mit 30 Millionen Franken aus der Radio- und Fernsehabgabe direkt unterstützt.
57.5 Millionen Franken für entgangene Werbeeinnahmen  Bern - Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medien hart. Ihre Werbeeinnahmen sind bereits drastisch gesunken. Aufgrund der besonderen Bedeutung der Medien für die Demokratie hat das ... mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen   3
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 8°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Basel 9°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
St. Gallen 8°C 20°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Bern 8°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Luzern 9°C 23°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Genf 10°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Lugano 13°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten