SP, Grüne und Verbände lancieren Klimainitiative

publiziert: Montag, 12. Mrz 2007 / 16:05 Uhr / aktualisiert: Montag, 12. Mrz 2007 / 16:55 Uhr

Bern - SP, Grüne und Umweltorganisationen wollen mit einer Volksinitiative die Treibhausgas-Emissionen in der Schweiz bis 2020 um mindestens 30 % gegenüber 1990 reduzieren. Die Blockade in der Klimapolitik müsse endlich durchbrochen werden, fordern sie.

23 Meldungen im Zusammenhang
Die in Bern vorgestellte Klima-Initiative verlangt einen neuen Artikel 89a der Bundesverfassung.

Einerseits schreibt dieser das Reduktionsziel fest. Andererseits fordert er, die Verminderung der Emissionen müsse schwergewichtig über eine bessere Energieeffizienz und über erneuerbare Energien erreicht werden.

Grüner Anstoss

Der Anstoss zur Initiative kam von den Grünen, die vergangenen März an ihrer Delegiertenversammlung die Ausarbeitung eines Volksbegehrens beschlossen.

Die Feinarbeit erledigte eine Arbeitsgruppe der Umweltverbände, der Grünen und der SP. Mit der Unterschriftensammlung soll Anfang Juni begonnen werden.

Kritik an Bürgerlichen

Ruth Genner, Präsidentin der Grünen, und SP-Fraktionschefin Ursula Wyss übten vor den Medien in Bern harte Kritik an der bürgerlichen Parlamentsmehrheit. Dieser fehle der politische Wille, um konkrete Schritte in der Klimapolitik zu beschliessen.

Weder alarmierende Berichte zum Klimawandel noch ökonomische Risikoanalysen hätten die Bürgerlichen zu einem wirkungsvollen Handeln geführt, sagte Genner. Diese würden es vorziehen, ihre schönen ökologischen Worte in Wahlplattformen zu schreiben, statt zu handeln, doppelte Wyss nach.

Das Ziel definiert den Weg

Thomas Vellacott vom federführenden WWF unterstrich, wie wichtig es sei, ein Reduktionsziel festzuschreiben. «Es ist schwierig, in der Klimapolitik den richtigen Weg einzuschlagen, wenn das Ziel nicht feststeht.»

Mit der Lancierung der Initiative wolle man auch die politischen Prozesse vor der Abstimmung beeinflussen. So hoffe man etwa, dass die Anliegen des Volksbegehrens in die Diskussion über das Klimarahmengesetz einfliessen würden.

«Eingebettet im internationale Umfeld»

Dass die Ziele der Initiative über jene der EU hinausgingen, sei kein Problem, sagte WWF-Geschäftsführer Hans-Peter Fricker. Die Forderungen des Volksbegehrens könnten wissenschaftlich belegt werden. Im Übrigen wolle auch Deutschland über die Ziele der EU hinaus gehen.

Die EU will ihre Emissionen um 20 Prozent gegenüber 1990 senken und die Reduktion auf 30 Prozent erhöhen, falls andere OECD-Länder wie Australien und die USA sich ebenfalls verbindliche Reduktionsziele setzen. Deutschland erwägt, seinen Ausstoss um 40 Prozent zu senken.

Die 30 Prozent Treibhausgas-Reduktion sei gut ins internationale Umfeld eingebettet, betonte Fricker und zitierte schliesslich Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger: „The time for action is now“.

Unterstützung von EVP und Grünliberalen

Die Initiative wird neben den Grünliberalen und dem VCS auch von der EVP Schweiz unterschützt.

„Wir wissen, wo wir hinmüssen und wir wissen wo wir jetzt stehen. Diese Spanne ist unerträglich“, sagte der EVP-Nationalrat Ruedi Aeschbacher an der Medienkonferenz.

Greenpeace: «Umbau des Energiesystems»

Greenpeace-Vetreter Kaspar Schuler möchte bis ins Jahr 2050 eine Energiewende herbeiführen. Bis zur Mitte des Jahrhunderts soll die die Energieversorgung weitgehend und die Stromversorgung vollständig auf einheimische, erneuerbare Energiequellen abzustützen.

Der Umbau der Energiesysteme dürfte im Gebäudebereich sogar 100 Jahre dauern. Es gelte, beharrlich dran zu bleiben: „Das ist harte Arbeit“, so erklärt Schuler.

(ht/news.ch mit Agenturen)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Green Investment Zürich - Auch Holzenergie Schweiz, ... mehr lesen
Ein Holzheizkraftwerk in Kleindöttingen.
Bern - Ab 2012 will die Schweiz ihre ... mehr lesen
Der Bundesrat reagiert auf die eingereichte Klima-Initiative.
Die Abzocker-Initiative verlangt eine wesentliche Stärkung der Aktionärsrechte bei börsenkotierten Unternehmen.
Bern - Das Volk wird über die Initiativen «gegen die Abzockerei» und «für ein gesundes Klima» abstimmen. Beide Begehren sind formell zustande gekommen, wie die Bundeskanzlei mitteilte. mehr lesen
Bern - Der Druck zur Einführung ... mehr lesen
Thomas Vellacott, Präsident des Vereins Klima-Initiative zusammen mit Nationalrat Joe Lang beim Einreichen der Initiative.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Geht den Experten zu wenig weit: Bundesrat Leuenberger.
Bern - Das Beratende Organ für ... mehr lesen
Bern - Moritz Leuenberger erntet mit ... mehr lesen
Leuenberger will den Klimagas-Ausstoss um jährlich 1,5 Prozent senken.
Bern - Der Treibstoffverbrauch bei ... mehr lesen
Die Schweizer stehen eher auf umweltfeindliche Autos.
Bern - Die SP macht Dampf im Klimaschutz und beim Energiesparen. Sie fordert auch für Treibstoffe eine CO2-Abgabe und für die Abgabe auf Brennstoffen neu eine teilweise Zweckbindung. Die Partei hat ihre Umsetzungsstrategie präsentiert. mehr lesen 
Der Treibhausgas-Ausstoss soll bis 2020 gegenüber 1990 um 30 Prozent reduziert werden.
Basel - Die Grüne Partei der Schweiz ... mehr lesen
Brüssel - Der Weltklimarat der UNO hat sich am Freitag in Brüssel auf einen Bericht zur Erderwärmung geeinigt. Der Report solle in einigen Stunden veröffentlicht werden, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Rajendra K. Pachauri. mehr lesen 
Die Bürgerlichen betonen die regionale Bedeutung des AKW für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.
Solothurn - Im Kanton Solothurn soll ... mehr lesen
London - Grossbritannien will beim ... mehr lesen
Bis 2050 sollen in Grossbritannien sogar 60 Prozent weniger CO2-Emissionen in die Luft entweichen.
Der Minergie-Standard soll für Neubauten als verbindlich werden.
Green Investment Frauenfeld - Der Thurgau soll nach ... mehr lesen
Brüssel - Die Europäische Union wird ... mehr lesen
Merkel strebt eine EU-Vorreiterrolle an.
Mit Energieeffizienz-Massnahmen könnten 15 Prozent des Strombedarfs eingespart werden.
Zürich – Der WWF setzt ganz auf ... mehr lesen
Bern - Der Nationalrat will ... mehr lesen
Bundesrat Moritz Leuenberger ist überzeugt, dass ohne  fossil-thermische Werke der künftige Strombedarf nicht zu decken sei.
Laut Atel braucht es zwei Atomkraftwerke der neusten Generation.
Olten - Bis Ende Jahr will der ... mehr lesen
Bern - Mit Kernkraftwerken, ... mehr lesen
Der Bundesrat setzt weiterhin auf die Kernenergie.
Die Eisschmelze könnte zum Verschwinden der Eisbären beitragen.
Washington - Forscher haben erneut ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Techbranche verschleiert ihren CO2-Fussabdruck so gut es geht.
Die Techbranche verschleiert ihren CO2-Fussabdruck so ...
Studie zeigt fehlende Daten bei Scope-3-Treibhausgasen  Unternehmen der Digitaltechnologie-Branche geben die Treibhausgas-Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette ihrer Produkte entstehen, deutlich zu niedrig an. 56 grosse Tech-Unternehmen haben 2019 insgesamt mehr als die Hälfte dieser Emissionen nicht veröffentlicht, zeigt eine Studie der Technischen Universität München (TUM). mehr lesen 
Ständerat schwenkt auf Linie des Nationalrats  Bern - Grosswasserkraftwerke sollen Subventionen erhalten, wenn sie den Strom zu tiefen Preisen verkaufen müssen. Darauf haben sich die eidgenössischen Räte geeinigt. Der Ständerat ist am Dienstag auf die Linie des Nationalrats eingeschwenkt. mehr lesen  
Treffen der deutschsprachigen Umweltminister  Melk - Die Umweltministerinnen und -minister der deutschsprachigen Länder haben sich nach einem Treffen in Österreich für die Forcierung der Energiewende ausgesprochen. Erreicht werden soll dieses Ziel etwa durch einen Energiewendevertrag. mehr lesen  
ETH-Zukunftsblog Eine zentrale Herausforderung der Energiewende ist es, die schwankende Stromproduktion aus erneuerbaren ... mehr lesen  
Mit Biogas betriebene Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen (WKK) können fluktuierenden Solarstrom kompensieren und Gebäude beheizen.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute So Mo
Zürich 14°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Basel 13°C 23°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
St. Gallen 14°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig sonnig
Bern 13°C 22°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Luzern 15°C 22°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Genf 14°C 24°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig sonnig
Lugano 16°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten