Ein klares ''Ja''

SP unterstützt Referendum gegen Nachrichtendienstgesetz

publiziert: Samstag, 5. Dez 2015 / 14:30 Uhr
Levrat hat es nicht geschafft, gegen das Referendum zu überzeugen.
Levrat hat es nicht geschafft, gegen das Referendum zu überzeugen.

St. Gallen - Die SP unterstützt das Referendum gegen das Nachrichtendienstgesetz (NDG). Mit 106 zu 62 Stimmen folgten die Delegierten am Samstag dem Parteivorstand. Nach einer kontroversen Diskussion überwogen in der SP die Bedenken gegenüber neuen Überwachungsmöglichkeiten.

2 Meldungen im Zusammenhang
Es war ein Votum «gegen den Schnüffelstaat und für den Schutz der Privatsphäre», wie es der Parteivorstand formulierte. Die Delegiertenversammlung in St. Gallen stellte sich hinter die Jungsozialisten (JUSO) und das Bündnis «Nein zum Schnüffelstaat», die das Referendum gegen das NDG ergriffen hatten.

Das Gesetz erlaubt dem Nachrichtendienst des Bundes (NDB), bei konkreter Gefährdung Telefone zu überwachen, Räume zu verwanzen und in Computersysteme einzudringen. Darin sah eine Mehrheit der SP-Delegierten einen unverhältnismässigen Angriff auf die Privatsphäre.

Der Nachrichtendienst habe «seit dem desaströsen Fichenskandal nichts unterlassen, um sich weiterhin als unfähig, ignorant und führungslos zu präsentieren», argumentierte die Parteileitung.

Stimmen für das NDG

Eine Minderheit um Ständerat Daniel Jositsch (Zürich) und Ständerätin Edith Graf-Litscher (Thurgau) machte sich erfolglos für das NDG stark. «Ein besseres Gesetz werdet ihr nicht bekommen», sagte Jositsch.

Das NDG biete genügend Kontrolle. Der Nachrichtendienst brauche mehr Kompetenzen, um die Sicherheit zu schützen. Für Graf-Litscher ist das neue Gesetz besser als die «heutige schwammige Lösung». Jositsch und Graf-Litscher fanden mit ihren Voten aber keine Mehrheit.

Levrat warnt vor Kriegshetze

Zuvor hatte SP-Präsident Christian Levrat in seiner Rede vor den Delegierten vor «sicherheitspolitischen Exzessen» gewarnt. Die Terroranschläge von Paris dürften nicht dazu verwendet werden, um im Nachhinein eine Verschärfung der Überwachung zu rechtfertigen.

Natürlich sei es naheliegend, polizeiliche und militärische Mittel aufzubieten, um die Terroristen des IS zu bekämpfen, sagte Levrat weiter. Er warnte jedoch vor Kriegshetze. Die Waffen und Sicherheitsmassnahmen allein brächten keinerlei Fortschritt. «Wir können nicht zwischen Sicherheit und Freiheit wählen, wir müssen das eine wie das andere verteidigen.»

Für die nächsten vier Jahre erwartet der SP-Präsident eine kämpferische Legislatur, «in der die Gefahr eines Abbaus unserer sozialen Errungenschaften omnipräsent ist». Die SP werde ihre Referendumsfähigkeit beweisen müssen.

(pep/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
SP-Präsident Christian Levrat will nicht, dass der Terror als Rechtfertigung für Staatsüberwachung missbraucht wird.
St. Gallen - SP-Präsident Christian Levrat hat vor den Delegierten in St. Gallen vor «sicherheitspolitischen Exzessen» gewarnt. Die Terroranschläge von Paris dürften nicht ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit ...
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen 3
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt sich der Ständerat zum zweiten Mal über die Unternehmenssteuerreform III. Von einer Einigung sind die Räte ... mehr lesen
Ständerat und kleine Kammer kommen zu keinem gemeinsamen Nenner.
Der Bundesrat müsse dafür sorgen, dass sich der Tunnel bezahlt mache.
Gotthard 2016  Altdorf - Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, mit der Verlagerung der Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene vorwärts zu machen. Die Mitglieder ... mehr lesen  
Zustimmung bröckelt  Bern - Bei der Pro-Service-public-Initiative, die von Bundesrat und allen Parteien im Parlament bekämpft wird, zeichnet sich ein offenes Rennen ab. ... mehr lesen  
Die Zustimmung zur Pro-Service-public-Initiative ist gesunken.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 11°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 11°C 24°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Bern 11°C 26°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Luzern 12°C 26°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen recht sonnig
Genf 12°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Lugano 15°C 24°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten