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STV Wettingen schwingt am Eidgenössischen obenauf

publiziert: Freitag, 21. Jun 2002 / 18:07 Uhr

Liestal - Der STV Wettingen sitzt beim Eidgenössischen Turnfest in der 1. Stärkeklasse des dreiteiligen Vereinswettkampfs weiter fest im Sattel. Am zweiten Tag vermochte keine Riege die führenden Aargauer zu gefährden.

Die Entscheidung um den Festsieg dürfte erst gegen Ende des heutigen finalen Wettkampftages fallen, denn der Titelverteidiger Länggasse Bern bestreitet seinen dritten und letzten Wettkampfteil mit 1000-m-Lauf, Weitsprung und Bodenturnen am früheren Abend. Der BTV Luzern, der vor sechs Jahren von den Bernern nach fünf Erfolgen in Serie entthront worden war, steht über die Mittagszeit im Einsatz. Ein Spitzenergebnis wird unter anderen auch dem in die «hors catégorie» gewechselten TV Teufen zugetraut. Die Appenzeller hatten 1996 als Dominatoren in der 2. Stärkeklasse das Maximum lediglich um 14 Hundertstel verpasst.

Neben Wettingen, das in der 4. Stärkeklasse gewonnen hatte, und Teufen haben mit Wangen (von der 3. in die 2. Kategorie), Weite (5./3.), Erstfeld (7./4.) und Schattdorf (8./6.) weitere Sieger im Sektions- beziehungsweise Vereinswettkampf von «Bern 96» einen Kategorienwechsel vorgenommen.

Buchthalen mit Wanner, aber ohne Grimm

Einer der bekanntesten Vereine, die gestern im Einsatz standen, war der TV Buchthalen. Die Schaffhauser traten in zwei Disziplinen als Schweizer Meister an. Am Reck (Note 9,50) sind sie in unserem Land seit vier Jahren die Nummer 1, am Barren (9,64) holten sie im vergangenen Jahr erstmals den Titel. Den dritten Wettkampfteil absolvierten die Buchthaler mit einer Gerätekombination (9,60), bestehend aus Bodenturnen und Sprung. Das Total von 28,74 Punkten, mit denen sie die Zwischenrangliste in der 6. Stärkeklasse anführen, darf sich zwar sehen lassen. Es hätte indes noch höher ausfallen können, zumal die Nordschweizer nach eigenem Gutdünken am Reck zu tief bewertet worden sind.

Im Hinblick auf die Schweizer Vereinsmeisterschaften vom September in Zuchwil bleibt Buchthalens Barren-Programm weitgehend unverändert. Dagegen wird am Reck eine ganz neue Übung einstudiert. Namhaftestes Teammitglied im Baselbiet war Erich Wanner. Der vor sechs Jahren zurückgetretene Spitzenkunstturner war 1992 und 1996 Olympia-Teilnehmer und 1996 im eidgenössischen Sechskampf hinter Donghua Li Zweiter. Nicht mittun konnte wegen Krankheit Oliver Grimm, ein weiterer früherer Kaderturner.

Spätestens seit dem letzten Eidgenössischen Turnfest ist auch Schattdorf in Turnerkreisen ein Begriff. Die Urner, amtierende Schweizer Meister am Pauschenpferd, hatten wie Wettingen ihre Stärkeklasse mit dem Punktemaximum dominiert. Diesmal brachten sie es auf 28,36 Punkte, was in der 6. Kategorie den 2. Zwischenrang ergibt.

Ehrensache für Anderhub

Sechs Tage nach seinem historischen Sieg im Nationalturnen war Steve Anderhub mit dem TV Eschenbach ans «Eidgenössische» zurückgekehrt. Der Olympia-Zweite im Zweierbob trug im Weitsprung und im Steinheben seinen Teil zu den 26,40 der Luzerner in der 3. Stärkeklasse bei. Für Anderhub ist es Ehrensache, im Vereinswettkampf mitzumachen. Er gehe damit zu seinen Wurzeln zurück, sagt er dazu. «Ich bin ja im Breitensport gross geworden. Meinen Kollegen im Verein kann ich so etwas zurückgeben. Sie sind immer da, wenns nach einem Boberfolg einen Empfang oder ein Fest zu organisieren gilt.»

(David Bernold/sda)

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