SVP Schweiz fasst Parolen

SVP-Präsident Toni Brunner attackiert CVP scharf

publiziert: Samstag, 26. Jan 2013 / 08:54 Uhr / aktualisiert: Samstag, 26. Jan 2013 / 16:05 Uhr
SVP-Präsident Toni Brunner
SVP-Präsident Toni Brunner

Balsthal SO - SVP-Präsident Toni Brunner hat in einer Eröffnungsrede an der Delegiertenversammlung in Balsthal SO das Terrain vorbereitet für ein Nein seiner Partei zum Verfassungsartikel über die Familienpolitik. Gleichzeitig nahm er die CVP ins Visier.

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Die Festschreibung eines neuen Artikels zur Familienpolitik in der Bundesverfassung sei ein Angriff auf die bewährte Komptenzverteilung in unserem Land, meinte Brunner. Dies sei zutiefst unschweizerisch.

Die CVP als Ursprung dieses Verfassungsartikels übernehme mit ihrer Familienpolitik die Verantwortung für die Zerstörung der schweizerischen Werte und der Selbstbestimmung der Familien, sagte Brunner weiter. So mache die CVP die Familien kaputt. Überhaupt werde die CVP immer mehr zu einem Problem.

Die Partei verspreche steuerliche Entlastungen für jene Familien, welche die Kinder selber erziehen, doch wenn es darum gehe, Farbe zu bekennen, dann kneife die CVP, so etwa bei der Unterstützung der SVP-Familieninitiative, kritisierte Brunner.

Die CVP gebe sich als Partei der Randregionen, befürworte aber das zentralistisch ausgerichtete Raumplanungsgesetz, wetterte Brunner weiter. Und die CVP gebe sich als Partei der Bauern und trage mit ihrem Abstimmungsverhalten bei der Agrarpoltik 2014/17 dazu bei, dass der Selbstversorgungsgrad weiter abgebaut werde.

«Linke Ideen aus der Mitte»

Das Parlament sei nach links gerutscht, weil linke Ideen aus der Mitte kämen, stellte Brunner fest. Damit werde die CVP zur Mehrheitsbeschafferin für die Linke. Und darum blühten linke Ideen, der Umverteilungsstaat und die Zentralisierung.

Auch das gesamte politische System der Schweiz wurde von Brunner scharf attackiert. Die Schweiz kranke von oben, bei den politischen Entscheidungsträgern und in den Verwaltungsstuben. Dort regierten die Machtbesessenen und Pfründenjäger. Diese Gehörten zum regierenden Mitte-links-Kuchen und ihre Mehrheiten brächten fast monatlich neue giftige Rezepte unters Volk.

Parole zu Abzocker-Initiative

Die Delegierten der SVP Schweiz fassen heute zwei der drei Parolen für die nationale Abstimmung vom 3. März. Mit Spannung erwartet wird die SVP-Empfehlung zur Abzocker-Initiative, nachdem einige Kantonalparteien überraschend ein Ja beschlossen hatten.

Vor allem das knappe Ja der blochertreuen SVP-Sektionen Zürich und Aargau löste Erstaunen aus, ist SVP-Nationalrat Christoph Blocher doch ein Gegner der Initiative. Vor den Zürcher Delegierten Mitte Januar hatte Blocher die Redeschlacht gegen Thomas Minder allerdings SVP-Nationalrat Gregor Rutz überlassen und war an der Versammlung gar nicht anwesend.

Doch auch beim direkten Rededuell gegen Minder am Mittwoch vor den Aargauer SVP-Delegierten zog Blocher knapp den kürzeren. In Balsthal bietet sich Blocher heute nun die Gelegenheit zu einer Revanche, steigt er doch erneut gegen den Vater der Abzocker-Initiative in den Ring.

Neben der SVP der Kantone Zürich und Aargau haben bisher auch die SVP Glarus und Unterwallis die Ja-Parole gefasst. Nein sagt die SVP bisher in den Kantonen Bern, Genf, Neuenburg, Waadt, Tessin, Basel-Landschaft, Obwalden und Appenzell Ausserrhoden.

(asu/sda)

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Die CVP
Die ehemals aus der katholischen Volkspartei hervorgegangene "christliche Volkspartei" ist längst keine Volkspartei mehr. Ob sie christlich ist,kann man nicht so einfach beantworten - denn Christ ist nicht gleich Christ.
Vom ehemaligen rechtskatholischen (schwarzen) Flügel ist jedenfalls kaum mehr etwas über geblieben. Heute ist die CVP gelb und feminin, intolerant und eigenbrötlerisch. Wer nicht der gelben Vorstellung von Familie entspricht,wird stillschweigend,aber radikal ausgegrenzt. Ich kenne da Beispiele von Kindern in St.Galler CVP-Schulen, die ich lieber nicht im Detail schildern möchte.
Die Vorstellung von CVP-Familien ist das Kleeblatt,Papi,Mami,Tochter,Sohn. Wer davon abweicht - und dazu gehören schon alle geschiedenen,wird auch in der CVP-Politik nicht berücksichtigt.
Genau dies will auch dieser Familienartikel. Er bezieht sich explizit auf "Familien" - kein Raum für alleinerziehende Mütter. Es wundert mich eigentlich doch sehr,dass die SP solches unterstützt. Vermutlich rechnen die damit, den Forderungskatalog später erweitern zu können.
Gelb, also "christlich-sozial" und feministisch.

Nicht,dass ich die funktionierende Kleeblattfamilie ablehnen würde. Aber es ist nicht einzusehen,wieso ausgerechnet funktionierende Familien mit angeblich gut ausgebildeten Frauen Unterstützung von der Allgemeinheit erhalten sollen. Als Belohnung wofür?
Anders gefragt,weshalb sollten Alleinstehende,die schon mehr Steuern bezahlen müssen und ihren Haushalt alleine führen müssen,jetzt noch zusätzliche Steuergelder für diejenigen bezahlen,die es besser haben? Kann mir das ein christlich-sozialer einmal erklären?
.
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