SVP will gleiche Kinderbetreuungsabzüge

publiziert: Dienstag, 26. Jan 2010 / 11:38 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 26. Jan 2010 / 14:17 Uhr

Bern - Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, soll der gleiche Steuerabzug gewährt werden wie Eltern, die ihren Nachwuchs fremdbetreuen lassen. Diesen Grundsatz will die SVP mit ihrer lancierten Familieninitiative in der Bundesverfassung festschreiben.

5 Meldungen im Zusammenhang
Auslöser für die Initiative ist ein Beschluss der eidgenössischen Räte in der Herbstsession 2009: Eltern, die ihre Kinder auswärts betreuen lassen, soll ein Steuerabzug von maximal 10'000 Franken gewährt werden.

Dass Müttern und Vätern, die ihren Nachwuchs selber betreuen, dieser Abzug nicht zustehen soll, kommt für die SVP einer «unglaublichen» Geringschätzung der traditionellen Familie und deren Gefährdung gleich, wie Nationalrat Adrian Amstutz vor den Medien in Bern sagte.

«Wichtige Lebensaufgabe»

Die Kinderbetreuung sei «eine der wichtigsten Lebensaufgaben überhaupt», die auf keinen Fall an den Staat abgegeben werden dürfe. Mit Steuermodellen wie das im September beschlossene wolle der Staat aber immer mehr schleichend Einfluss auf die Wahl des Familienmodells nehmen. «Diesem Bevormundungs-Wahn gilt es dezidiert entgegenzutreten.»

Mit dem Steuerabzug für selbstbetreuende Eltern will die SVP deshalb deren Eigenverantwortung «einfordern, fördern und belohnen», wie Amstutz ausführte. Aber auch der Staat könne davon profitieren: Er würde bei vermehrter Kinderbetreuung durch die Eltern von der teuren Zusatzaufgabe entlastet, Krippen und Betreuungsplätze mit entsprechendem Fachpersonal bereitzustellen.

«Ein Kind, ein Steuerabzug»

«Ein Kind, ein Steuerabzug» soll die Devise deshalb heissen. Wie das Kind schlussendlich betreut werde, habe den Staat nicht zu kümmern.

Nach dem Willen der SVP soll deshalb der Artikel zur Steuerharmonisierung in der Bundesverfassung um folgenden Satz erweitert werden: «Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, muss für die Kinderbetreuung ein mindestens gleich hoher Steuerabzug gewährt werden wie Eltern, die ihre Kinder fremd betreuen lassen.»

Die SVP hat bis zum 26. Juli 2011 Zeit, die nötigen 100'000 Unterschriften zu sammeln.

«Tennisunterricht für Hausfrauen»

Die CVP-Familienpolitikerin und Nationalrätin Barbara Schmid-Federer (CVP Männedorf ZH) beurteilt diese äusserst kritisch. Mit ironischem Unterton sagt sie: «Ich kann das Initiativkomitee nur unterstützen, denn mit dieser Milliarde Franken pro Jahr bedient die SVP ja schliesslich ihre eigene Stammwählerschaft, den oberen Mittelstand und gut betuchte Einernährer-Familien», wie es in einer Medienmitteilung heisst.

«Letztere ('Einernährer-Familien', Anm. d. Red.) werden durch diesen finanziellen Vorteil dazu angeregt, weniger Mitverantwortung in der Gesellschaft zu tragen. Mit der Initiative wird in Zukunft der Tennisunterricht der zuhause bleibenden Hausfrau und Mutter vom Staat mitfinanziert und muss nicht mehr selber berappt werden.»

Die dritte Volksinitiative wurde von Abtreibungsgegnern aus Kreisen der SVP und der CVP lanciert. Ziel ist, dass Schwangerschaftsabbrüche nicht von der obligatorischen Krankenversicherung bezahlt werden.

(tri/news.ch mit Agenturen)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 6 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Abtreibungen sollen künftig ... mehr lesen
Nationalrat Peter Föhn (SVP SZ): Das Volksbegehren diene der Entlastung der obligatorischen Krankenversicherung.
SVP-Parteipräsident Toni Brunner: Die Wahlen würden gleichzeitig mit den Nationalratswahlen stattfinden.
Bern - Die SVP will den Bundesrat vom Volk wählen lassen. Um ihrer Forderung zum Durchbruch zu verhelfen, sammelt sie in den nächsten 18 Monaten Unterschriften für eine Volksinitiative. ... mehr lesen
Stans - Bereits in der nächsten Woche ... mehr lesen 39
Für Parteipräsident Toni Brunner ist der Zeitpunkt für eine Volkswahl des Bundesrates nach dem Debakel der Regierung vor dem Bundesverwaltungsgericht gekommen.
Der Zentralvorstand der SVP fasste heute die Parolen für die eidgenössische Abstimmung vom 7. März.
Stans - Die SVP lehnt sowohl den Verfassungsartikel über die Forschung am Menschen als auch die Tierschutzanwalt-Initiative ab. Hingegen sagte der Zentralvorstand mit 40 zu 11 Stimmen Ja zur ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat hat die ... mehr lesen
Vom Bundesrrat ist erst in ein paar Tagen eine Stellungnahme zu erwarten.
Hubabuba
So weit denken die Initianten eben nicht. Da geht es in erster Linie um das konservative Gedankengut, das Abtreibung eben nicht gut heissen kann, ergo wollen die halt nicht, das es bezahlt wird von den Krankenkassen.
Das so eine Mutter dann halt in der Sozialhilfe landet, interessiert die Rechten halt nicht mehr, das wäre ja zu unbequem. Und wenn, dann wären sie sicher eher noch für eine Kürzung der Sozialhilfe...
Guten Tag hubabuba
Nun, man hat gesehen, dass die KK ins abseits gleiten. Natürlich will man dort sparen, die sich nicht wehren können. Vor 20 - 30 Jahren ist auch noch Niemand auf die Idee gekommen, die Pille über die KK abzurechnen. Die Pille ist ja nicht ein riesiger Kostenfaktor.
Warum
Warum eigentlich müssen die Krankenkassen für Verhütungsmittel nicht bezahlen, für Abtreibung aber schon?
Vorbeugen ist doch eigenlich besser, folgerichtig müssten vom Arzt verschriebene Verhütungsmittel bezahlt werden.
Bezahlen für das ungewollte Kind, das wegen nicht bezahlbarer Abtreibung zur Welt kam, muss dann die Allgemeinheit z.B. in Form von Sozialhilfe ..... wie soll jemand, der schon die Abtreibung nicht bezahlen kann, für das Kind genügend Geld haben?
Was schlagen Sie vor, um solche Fälle zu verhindern?
Guten Tag JasonBond
Da wird sicher was passieren. Der überraschende Abgang von Hr. Daniel Vasella bringt sicher etwas in dieser Richtung. Also wieder einen wirklich guten Vorschlag mehr, die Preise zu reduzieren. Schicken Sie diesen Vorschlag doch weiter nach Bern.
Pharmaindustrie
Vielleicht sollte man zuerst mal alle Medi-Preise halbieren.
Aber die Pharma hat halt viele zu viele Lobbyisten in Bern.
Da wird zuerst mal auf dem Buckel der Bürger gespart.
Schwangerschaftsabbruch auf Kosten KK
Die Krankenkasse gleicht einem Selbstbedienungsladen. Warten wir bis die Komplementärmedizin dazukommt, dann können wir die hohen Prämien gar nicht mehr berappen?
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit ...
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, will ein überparteiliches Komitee aus den Reihen der SVP, CVP und EDU das Referendum ergreifen. mehr lesen 3
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt sich der Ständerat zum zweiten Mal über die Unternehmenssteuerreform III. Von einer Einigung sind die Räte ... mehr lesen
Ständerat und kleine Kammer kommen zu keinem gemeinsamen Nenner.
Der Bundesrat müsse dafür sorgen, dass sich der Tunnel bezahlt mache.
Gotthard 2016  Altdorf - Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, mit der Verlagerung der Gütertransporte von der ... mehr lesen  
Zustimmung bröckelt  Bern - Bei der Pro-Service-public-Initiative, die von Bundesrat und allen Parteien im Parlament bekämpft wird, zeichnet sich ein offenes Rennen ab. ... mehr lesen  
Die Zustimmung zur Pro-Service-public-Initiative ist gesunken.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 11°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 15°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
St. Gallen 14°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Bern 9°C 23°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Luzern 12°C 25°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 13°C 24°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig sonnig freundlich
Lugano 15°C 25°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten