Sabotageverdacht: Ferrari entlässt Mechaniker

«McLaren wurde am 3. Juli davon unterrichtet, dass ein langjähriger Mitarbeiter des technischen Stabes im Mittelpunkt einer Ferrari-Untersuchung betreffend technischer Informationsweitergabe stand», hiess es in der McLaren-Aussendung. Der Name des betreffenden Team-Mitglieds wurde vorerst nicht bekanntgegeben. Ausserdem kündigte McLaren nun seinerseits eine genaue Untersuchung des Falles an.

Der italienische Formel-1-Rennstall wirft in seinem Fall dem Engländer Nigel Stepney vor, beide Rennwagen vor dem Grossen Preis von Monte Carlo manipuliert zu haben. Der 48-Jährige soll ein weisses Pulver in die Tanköffnungen der Ferrari geschüttet haben.

Nach der Anzeige der Scuderia durchsuchte die Staatsanwaltschaft Modena die Wohnung und den Arbeitsplatz von Stepney. Dabei soll nach Angaben italienischer Medien belastendes Material gefunden worden sein. Stepneys Anwältin Sonia Bartolini wies die Anschuldigungen zurück. Sie habe Beweise für seine Unschuld. Stepney werde am Donnerstag nach seinen Ferien in Italien zurückerwartet und sich unmittelbar danach vor den Justizbehörden verteidigen. Danach werde eine Schadenersatzklage gegen Ferrari eingereicht.

Stepney stand 14 Jahre in Diensten der Scuderia. Von 1993 bis 2001 war er Chefmechaniker, im Jahr 2002 war er für das Betanken der Rennwagen während der Grands Prix verantwortlich. Stepney soll sich nach dem Weggang von Technik-Chef Ross Brawn Ende der vergangenen Saison Hoffnungen auf dessen Nachfolge gemacht haben. Da Ferrari ihn jedoch nicht beförderte, kündigte der mittlerweile aus dem Boxenteam abgezogene Stepney seinen Abschied aus Maranello zum Ende der laufenden Saison an.

(ht/Si)