Saddam-Anwalt erschossen

Seine Leiche sei wenige Stunden später an einer Strassenkreuzung in dem schiitischen Viertel Ur im Norden der Stadt gefunden worden. Obeidis Ehefrau sagte, etwa 20 Männer in Zivil seien am frühen Morgen ins Haus eingedrungen und hätten sich als Mitarbeiter des Innenministeriums vorgestellt.

Der sunnitische Jurist war stellvertretender Vorsitzender von Saddam Husseins Verteidigungsteam. Er ist bereits der dritte Verteidiger im Prozess gegen den Ex-Diktador, der umgebracht wurde. Im Herbst 2005 waren zwei Anwälte getötet worden.

Gleichzeitig wurden neue Details zu den am Dienstag gefundenen Leichen der zwei verschleppten US-Soldaten bekannt. Sie wurden laut der US-Armee so stark verstümmelt, dass eine Identifizierung durch einen DNA-Test notwendig sei.

Folteranzeichen

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bagdad sagte, an den Leichen seien Spuren von Folter zu erkennen gewesen. Sie seien «auf primitive Art und Weise» umgebracht worden. Die Soldaten waren am Freitag entführt worden.

Eine Untergruppe der El Kaida im Irak kündigte unterdessen an, vier in Bagdad entführte russische Diplomaten zu töten. Die am 3. Juni verschleppten Russen seien zum Tode verurteilt worden, hiess es in einer Internet-Botschaft. Die Echtheit des Schreibens war unklar.

Tote bei Angriffen

Bei einer Serie von Angriffen in Bagdad, Basra und Bakuba wurden am Mittwoch mindestens neun Menschen getötet. In Basra wurde ein Schuldirektor laut der Polizei vor den Augen der Schüler erschossen.

In Tadschi nördlich von Bagdad wurden offenbar dutzende Arbeiter entführt. Laut Angaben aus Kreisen der Polizei und des Innenministeriums waren die Angestellten einer staatlichen Fabrik in Bussen unterwegs, als sie überfallen wurden. Über die Anzahl der Entführten wurden unterschiedliche Angaben gemacht: So war von 80 bis 100 Entführten die Rede.

(fest/sda)