Saddams Geburtsprovinz lehnt Verfassung ab

publiziert: Sonntag, 16. Okt 2005 / 11:50 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 16. Okt 2005 / 12:43 Uhr

Tikrit - Die nordirakische Provinz Salaheddin, in der auch der gestürzte irakische Diktator Saddam Hussein geboren wurde, hat die neue irakische Verfassung beim Referendum am Samstag deutlich abgelehnt.

78,5 Prozent der Wähler in der Provinz lehnen die Verfassung ab.
78,5 Prozent der Wähler in der Provinz lehnen die Verfassung ab.
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78,5 Prozent der Wähler stimmten nach Angaben der Wahlkommission in der Provinzhauptstadt Tikrit vom Morgen mit Nein. Das Ergebnis bezieht sich auf die gesamte Provinz abzüglich der noch nicht ausgezählten Stadt Samarra (120 Kilometer nördlich von Bagdad).

Unabhängig vom dortigen Ergebnis wird die mehrheitlich sunnitisch bevölkerte Provinz den Verfassungsentwurf mit einer Mehrheit von mehr als zwei Dritteln ablehnen.

Der Verfassungstext gilt als angenommen, wenn ihn mehr als die Hälfte der irakischen Wähler befürwortet haben und es keine drei Provinzen gibt, in denen mehr als zwei Drittel der Wähler mit Nein votiert haben.

Hohe Wahlbeteiligung

Das US-Aussenministerium, die Vereinten Nationen sowie die EU-Kommission hatten zuvor den ruhigen Ablauf des Referendums begrüsst. Die Wählerbeteiligung sei hoch gewesen, die Gewalt gering und die Abstimmung sei überwiegend frei und transparent verlaufen, sagte ein Vertreter des Aussenministeriums in Washington.

Einen Tag nach dem Verfassungsreferendum wurde die stark gesicherte «Grüne Zone» mit Mörsergranaten angegriffen. Dabei sei niemand verletzt geworden, teilten irakische und US-Sicherheitsbeamte mit. Es sei nur geringer Sachschaden entstanden. In der «Grünen Zone» befinden sich unter anderem Regierungsgebäude sowie die Botschaften der USA und Grossbritanniens.

Häftlinge beim Wählen gefilmt

Derweil wurde bekannt, dass US-Soldaten irakische Häftlinge bei der Stimmabgabe für das Verfassungsreferendum filmten und fotografierten. Die unabhängige Wahlkommission forderte die US-Armee zur Herausgabe der Fotos und Videos und verlangt eine schriftliche Entschuldigung.

Die Wahlkommission erklärte, sie habe jede Berichterstattung über die Stimmabgabe in Gefängnissen untersagt. Dies entspreche «internationalen Normen zum Schutz der Menschenrechte», die das Filmen von Gefangenen verbieten.

(fest/sda)

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