Sammlung Rosengart in Luzern feierlich eröffnet

publiziert: Dienstag, 26. Mrz 2002 / 08:01 Uhr

Luzern - Das Museum Sammlung Rosengart in Luzern ist am Montagabend feierlich eröffnet worden. Es zeigt eine einzigartigen Querschnitt durch die Kunst der klassischen Moderne. Prominent vertreten sind inbesondere Picasso und Klee.

Für die rund 1600 Gäste des Eröffnungsfeier war das Museum im ehemaligen Gebäude der Nationalbank an der Pilatusstrasse zu klein. Sie fand im Konzertsaal des Kultur- und Kongresszentrums statt. Dabei wurde ein Angela Rosegart gewidmetes Streichquartett von Henri Lazrof uraufgeführt.

Im Zentrum der Feier stand die Stifterin, die Kunsthändlerin Angela Rosengart. Sie schilderte in kurzen Worten, wie es zu dem Geschenk an die Stadt Luzern kam. Es liege in der Natur des Menschen, etwas von sich weiterzugeben, sagte sie. "Andere tun es mit Genen, ich mit Bildern."

Bundesrätin Ruth Dreifuss meinte in ihrer Rede, die Rosengarts hätten dazu beigetragen, dass in Luzern ein Tor zum Kunstschaffen der Gegenwart offen gestanden sei. Ihre Grosszügigkeit würde einen Eidgenössischen Lorbeerkranz verdienen, sagte Dreifuss. Leider gebe es solche Kränze nur für Turn-, Schwing- und Schiessfeste.

Professor Werner Schmalenbach, ehemaliger Direktor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, würdigte das Werk der Rosengarts, ihre Freundschaft zu den Künstlern und die in Luzern versammelten Werke: "Welch eine Bilanz!" und "welch ein Glück für Luzern", diese Sammlung in den eigenen Mauern zu haben.

Der Basler Architekt Roger Diener, der für den Umbau des Nationalbank-Gebäudes zum Museum verantwortlich war, schilderte den Bau als erratischen Block in einer Umgebung, die sich stark verändert habe. Der neuklassizistische Bau strahle Stille aus, absorbiere den Lärm und sei ein sinnfälliges Domizil für die Sammlung Rosengart.

Dank an die Spenderin stattete der Luzerner Schultheiss Ulrich Fässler ab. Leidenschaft und Liebe seien die Elemente, um etwas kulturell und künstlerisch Grosses zu schaffen. Diese Eigenschaften finde man sowohl bei den im Museum vertretenen Künstlern wie auch bei den Rosengarts.

Stadtpräsident Urs W. Studer dankte der Stifterin im Namen der Stadt für das neue Museum. Es sei gut zu wissen, dass es Persönlichkeiten gebe, deren Gemeinsinn sich nicht auf das Begleichen der eigenen Steuerrechnung beschränke, sagte er.

Die Stadt ihrerseits verband den Dank mit einem Geschenk an die Stifterin: Der Stadtrat hat beschlossen, einen Platz in der Altstadt bei der Peterskirche nach den Rosengarts zu benennen.

Siegfried Rosengart, der Vater von Angela, hatte ab 1919 in Luzern eine Galerie unter eigenem Namen geführt. Als Händler knüpfte er nicht nur Kontakte, sondern Freundschaften; u.a. mit Picasso, Braque, Matisse, Miró, Chagall, Moore.

Ab 1957 führten Vater und Tochter Rosengart die Galerie gemeinsam. 1985 starb Siegfried Rosengart. Im Laufe der Jahre kam eine Sammlung von Weltgeltung zusammen, die Angela Rosengart nun der Öffentlichkeit zugänglich macht.

(bb/sda)

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