Sanchez de Lozada offenbar zum Rücktritt bereit

publiziert: Freitag, 17. Okt 2003 / 22:44 Uhr

La Paz - Die Opposition in Bolivien scheint kurz vor dem Ziel: Präsident Gonzalo Sanchez de Lozada ist offenbar zum Rücktritt bereit. Bei der grössten Demonstration seit Wochen hatten rund 50 000 Menschen in La Paz seinen Rücktritt verlangt.

Ist Gonzalo Sánchez de Lozada, Präsident von Bolivien, wirklich zum Rücktritt bereit?
Ist Gonzalo Sánchez de Lozada, Präsident von Bolivien, wirklich zum Rücktritt bereit?
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Sanchez de Lozada habe sich zum Rücktritt bereit erklärt, meldete die Nachrichtenagentur afp unter Berufung auf einen Parlamentarier der Regierungskoalition. Der Präsident werde seine Demission schriftlich gegenüber dem Parlament erklären.

Interimistisch solle Vizepräsident Carlos Mesa die Regierung übernehmen. Auch ein Radiosender berichtete von Sánchez de Lozadas Rücktritt. Regierungssprecher erklärten lediglich, er habe sich mit seinen Beratern getroffen.

Der Präsident hatte noch am Donnerstag die Oppositionsführer Evo Morales und Felipe Quispe als Terroristen bezeichnet. Er warf ihnen vor, zusammen mit der Guerillabewegung Leuchtender Pfad aus Peru eine Drogendiktatur errichten zu wollen. Die Demonstranten hatten auch verlangt, den Koka-Anbau zu legalisieren.

Einen Rücktritt lehnte Sanchez de Lozada noch ab. Morales, Chef der Bauernorganisation Bewegung für den Sozialismus (MAS), drohte darauf mit einem bewaffneten Aufstand. Morales ist Boliviens wichtigster Oppositionsführer. Er hatte die Wahlen 2002 nur knapp verloren.

Wegen Versorgungsengpässen in La Paz versuchten die Behörden die Blockade zu durchbrechen, die die Demonstranten um Boliviens grösste Stadt und Regierungssitz errichtet haben.

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) schickte ein Hilfsflugzeug nach La Paz. Man habe Medikamente und Verbandsmaterial gebracht, teilte das IKRK mit. Laut Menschenrechtsorganisationen starben bislang bei den Unruhen mindestens 86 Menschen.

Die Unruhen waren durch Pläne ausgelöst worden, über eine Pipeline Erdgas über Chile in die USA zu liefern. Die Opposition wirft der Regierung vor, sich ausbeuten zu lassen, und hält die Pipeline besetzt.

(tr/sda)

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