Betonherstellung energieintensiv

Sand und Urin können Beton ersetzen

publiziert: Mittwoch, 15. Jan 2014 / 08:40 Uhr
Hochschulabsolvent stellt Hocker aus ökologischem Material her. (Archivbild)
Hochschulabsolvent stellt Hocker aus ökologischem Material her. (Archivbild)

Edinburgh - Eine Mixtur aus Sand und Harnstoff wie er im Urin zu finden ist, könnte zu einem umweltfreundlichen Ersatz von Beton werden. Das ergibt eine neue Arbeit an der britischen Universität Edinburgh. Für seine Abschlussarbeit stellte Peter Trimble eine kleine Fertigungsanlage her, mit der er einen Hocker aus dem neuen Material fertigte. Das Produkt konnte immerhin sein Gewicht von 100 Kilogramm tragen.

Bisherige Herstellungsverfahren für Beton gelten als sehr energieintensiv. Designer und Wissenschaftler experimentieren daher mit neuen Materialien, die eine ähnliche Struktur aufweisen und gleichzeitig ökologischer sind. Trimble wollte mit seiner Arbeit herausfinden, ob es möglich ist, Baumaterial herzustellen, ohne dafür intensive Hitze zu verwenden. Als Produktdesigner ohne entsprechenden Wissenschaftshintergrund musste er sich dafür erst einmal stark in die Materie einarbeiten.

«Es gab eine massive Lernkurve», erinnert er sich gegenüber Wired. Er begann wissenschaftliche Arbeiten zu lesen, konsultierte Ingenieure und experimentierte mit Rezepten im Labor, wo er mit Messbecher und wissenschaftlicher Ausrüstung hantierte. «Das war alles schön und gut, aber für ein Designprodukt musste ich dafür sorgen, dass es so aussah wie etwas, das tatsächlich realisiert werden konnte.» Das führte letzten Endes dazu, dass er ein Gerät entwickelte, dass etwas wie eine Bierbrauermaschine für Zuhause aussah.

Sie besteht aus einem Stahlcontainer, einem Küchenmixer und einer Pumpe von einer Kaffemaschine. Zunächst schüttete Trimble Sand in die Gussform für den Stuhl. Dann fügte er eine Bakterienlösung hinzu. Diese Mischung liess er über Nacht stehen, bis die Flüssigkeit tief zwischen die Sandpartikel eingedrungen war. Am nächsten Tag fügte Trimble den Harnstoff und eine Kalziumchlorid-Lösung hinzu. Dadurch kommt es zu einer Verbindung, die Zement ähnlich ist und etwa zwei Drittel seiner Festigkeit erreicht.

Kein Urinieren für das Projekt

Trimble weist darauf hin, dass eine Weiterentwicklung des Materials nötig ist, um mehr Härte und Schutz gegen Erosion zu ermöglichen. Seine Idee ist auch nicht völlig neu. Ein Team von Forschern an der amerikanischen Stanford-Universität hat bereits untersucht, ob dasselbe Material dazu benutzt werden kann, um damit Bauten auf dem Mars zu errichten. Und auch wenn es naheliegend ist, benutzte Trimble nicht wirklich normalen Urin für sein Projekt. «Technisch wäre es möglich, aber man bräuchte 100 Liter, und das wäre ein bisschen viel», lacht er.

 

 

(tafi/pte)

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