Sarkozy wirbt für multipolare Weltordnung

publiziert: Mittwoch, 10. Okt 2007 / 07:43 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 10. Okt 2007 / 10:56 Uhr

Moskau - Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat sich bei seinem Antrittsbesuch in Russland für eine multipolare Weltordnung ausgesprochen.

Die Positionen hätten sich vor allem in der Iran-Frage angenähert, so Sarkozy.
Die Positionen hätten sich vor allem in der Iran-Frage angenähert, so Sarkozy.
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Die heutige Welt lasse sich nicht nur von einem Land führen, sagte Sarkozy vor Studenten der Technischen Bauman-Hochschule in Moskau. «Ich bin ein Freund der USA, aber kein Vasall», zitierte die Agentur Interfax Sarkozy, der im Tagesverlauf mit seinem Amtskollegen Wladimir Putin zusammentreffen wollte.

Am Vorabend hatten sich beide Staatschefs in Putins Residenz bei Moskau zu einem informellen Essen getroffen. Sarkozy äusserte sich zufrieden über sein erstes Treffen mit Putin. Die Gespräche seien «entspannt, detailliert, offen und leidenschaftlich» gewesen, sagte Sarkozy nach dem gemeinsamen Essen.

Annäherung der Positionen

Das dreistündige Treffen fand in Putins Residenz im Moskauer Vorort Nowo Ogarewo. Vor allem in der Iran-Frage hätten sich die Positionen angenähert, sagte der französische Staatschef weiter.

Im Gegensatz zu Frankreich lehnt Russland weitere UNO-Sanktionen im Atomstreit mit dem Iran ab und ist strikt gegen eine Unabhängigkeit der Provinz Kosovo.

Umgang mit Menschenrechten

Bei dem Gespräch ging es laut Sarkozy auch um den Umgang in Russland mit den Menschenrechten. Die Diskussion sei «detailliert und weitgehend friedlich» verlaufen, sagte Sarkozy. Putin habe darauf hingewiesen, dass sich die russische Gesellschaft mitten im Entwicklungsprozess befinde.

«Ich denke, die russische Gesellschaft hat sich schon gut entfaltet, und es wäre schade, wenn dies durch gewisse Schritte und Standpunkte wieder aufs Spiel gesetzt würde».

«Mutig und entschlossen»

Generell habe er von Putin das Bild eines Mannes gewonnen, der «direkt, mutig und entschlossen ist und es akzeptieren kann, wenn er auf dieselbe Art und Weise angesprochen wird», fasste Sarkozy seinen Eindruck von dem ersten Treffen zusammen.

Sarkozy hatte seit seiner Wahl im Mai mehrfach Kritik an Russland geübt und insbesondere den Umgang mit den Menschenrechten kritisiert. Damit und mit seiner Annäherung an die USA setzte er sich deutlich von der Politik seines Vorgängers Jacques Chirac ab, der als enger Freund Putins gilt. Für Mittwoch ist ein weiteres Treffen der beiden Präsidenten im Kreml vorgesehen.

(ht/sda)

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