Scharapowa trotz Forfait bald die Nummer 1

Mit einem Sieg gegen die Slowakin hätte Scharapowa die Rechenspiele vorzeitig beendet. Nun scheint ihr Name am 22. August zum ersten Mal zuoberst auf.

Davenport fallen in einer Woche die 175 Punkte des Vorjahressieges in Cincinnati aus der Wertung (das Turnier, das heuer Patty Schnyder gewann, wurde 2004 vier Wochen später ausgetragen) und sie ist für das Tier-I-Turnier in Toronto nicht gemeldet.

Die einzige Möglichkeit für Davenport, ihren Status zu bewahren, wäre gewesen, wenn sie in Kanada mit einer Wild Card antreten und dort sehr erfolgreich gespielt hätte.

Entzündeter Brustmuskel

Scharapowa selber figuriert zwar beim Canadian Open noch im Tableau, beziffert aber ihre Chancen, dort anzutreten als "nicht sehr gross". Der entzündete Brustmuskel, der sie seit letztem Oktober und dem Turnier in Zürich-Kloten immer wieder plagt, verhindert derzeit, dass sie Aufschlag und Vorhand beschwerdefrei schlagen kann. Zudem könnte sie mit einem Antreten ihren Start beim US Open (ab 29. August) gefährden.

Trotz der Blessur freut sich Scharapowa auf ihren neuen Status: "Der Computer lügt nicht. Man muss etwas erreichen, um auf Platz 1 zu kommen. Meine letzten beiden Jahre waren fantastisch."

Erste Russin auf Platz 1 der Weltrangliste

Scharapowa wird die 15. Nummer 1 seit Einführung des WTA-Rankings vor 30 Jahren. Zudem wird die nach Florida emigrierte gebürtige Sibirierin die erste, der zahlreichen nach oben strebenden Russinnen, die dieses Ziel erreicht. Sie wird mit 18 Jahren und 4 Monaten auch die fünftjüngste Tenniskönigin der Neuzeit (nach Monica Seles, Tracy Austin, Martina Hingis und Steffi Graf).

Scharapowas Sprung nach oben erfolgte mit Ankündigung: Inklusive Los Angeles hat sie 2005 schon fünf Turniere gespielt, in denen sie unter Umständen die Nummer 1 hätte werden können. Bislang am Nächsten kam sie dieser Leistung in Rom, wo ihr ein Halbfinalsieg gegen Patty Schnyder genügt hätte. Die Schweizerin setzte sich aber im Foro Italico in drei Sätzen durch.

Resultate:
Montreal. ATP-Masters-Series-Turnier (2,45 Mio Dollar/Hart). Viertelfinals: Andre Agassi (USA/4) s Gaston Gaudio (Arg/6) 6:3, 6:4. Greg Rusedski (Gb) s. Dominik Hrbaty (Slk) 6:3, 6:4. -- Halbfinals: Rafael Nadal (Sp/1) s. Paul-Henri Mathieu (Fr) 6:4, 7:5. Agassi s. Rusedski 6:4, 6:4.

Cincinnati, Ohio (USA). ATP-Masters-Series-Turnier (2,2 Mio Dollar/Hart). Qualifikation, 1. Runde: Giovanni Lapentti (Ecu) s. Stanislas Wawrinka (Sz/4) 6:2, 4:6, 6:2.

Los Angeles. WTA-Turnier (585 000 Dollar/Hart). Viertelfinals: Daniela Hantuchova (Slk/9) s. Maria Scharapowa (Russ/1) w.o. (Brustmuskelzerrung). Jelena Dementjewa (Russ/3) s. Tathiana Garbin (It) 6:1, 6:1. Kim Clijsters (Be/5) s. Nadia Petrowa (Russ/4) 6:4, 6:2. Francesca Schiavone (It/13) s. Conchita Martinez (Sp) 7:5, 6:4. -- Halbfinals: Hantuchova s. Dementjewa 6:3, 6:4. Clijsters s. Schiavone 6:2, 6:4.

Stockholm. WTA-Turnier (140 000 Dollar/Hart). Halbfinals: Anastasia Myskina (Russ/2) s. Emilie Loit (Fr) 3:6, 6:1, 6:4. Katarina Srebotnik (Sln)/5) s. Vera Duschewina (Russ) 6:0, 7:5.

Montreal. WTA-Turnier (1,3 Mio. Dollar/Hart). Qualifikation, 1. Runde: Jelena Wesnina (Russ) s. Emmanuelle Gagliardi (Sz/14) 6:2, 6:2.

Graz. ATP-Challenger (25 000 Dollar/Sand). Doppel, Final: Julian Knowle/Alexander Peya (Ö/1) s. Johan Landsberg/Jean-Claude Scherrer (Sd/Sz/2) 3:6, 6:1, 6:2.

(fest/Si)