Scharon nimmt Arbeit wieder auf

Er trat zu Beginn einer Kabinettssitzung lächelnd und entspannt auf. Der 77-Jährige schien bei guter Gesundheit, war allerdings etwas heiser. Er war am Dienstag aus dem Spital entlassen worden und noch für einige Tage zur Erholung zu Hause geblieben. Nach Einschätzung von Ärzten ist er fit und wird sich vollkommen erholen.

Laut Regierungsvertretern gab Scharon in der Kabinettssitzung zu Beginn des jüdischen Lichterfests bekannt, er habe angeordnet, alles zu unternehmen, um den Abschuss von Raketen aus dem Gazastreifen zu beenden. Diese waren auch nach Einsätzen der israelischen Armee nicht eingestellt worden.

Regen verhindert Militäraktion

«Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht gegen uns vorgehen werden. Das sind meine Politik und meine Anordnungen», wurde Scharon in den Medien zitiert. Am Freitag hatte Israel die Armee ermächtigt, die Sicherungsvorkehrungen am Gazastreifen zu verstärken. Die Palästinenser hatten dies verurteilt.

Schwere Regenfälle haben seitdem ein militärisches Vorgehen verhindert. Verteidigungsminister Schaul Mofas bekräftigte aber laut einem Regierungsvertreter, das Militär werde gegen radikale Palästinenser vorgehen.

Keine Angriffe auf Gaza

Allerdings würden keine israelischen Soldaten in den im September geräumten Küstenstreifen eindringen. Radikale Palästinenser bezeichneten die Raketenangriffe als Vergeltung für israelische Razzien im besetzten Westjordanland.

Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen könnten Scharon Aussichten für die Wahlen Ende März eintrüben, da sie als Beleg dafür gewertet werden könnten, der von ihm vorangetriebene Abzug aus dem Gazastreifen sei ein Fehler gewesen. Der Schlaganfall schadete Scharons Umfragewerten dagegen bislang nicht.

(ht/sda)