Scharon verliert an Terrain

publiziert: Donnerstag, 9. Jan 2003 / 21:44 Uhr

Jerusalem - Meinungsumfragen sagen Ariel Scharon und seiner Likud-Partei nach den Korruptionsvorwürfen gegen ihn dramatische Stimmenverluste voraus. Am Donnerstagabend wurde eine TV-Sendung mit Scharon unterbrochen.

Scharon verliert Stimmen nach den Korruptionsvorwürfen.
Scharon verliert Stimmen nach den Korruptionsvorwürfen.
Der Vorsitzende der israelischen Wahlkommission liess die Übertragung einer vom Fernsehen ausgestrahlten Pressekonferenz stoppen. Scharon habe die Sendezeit für Wahlpropaganda missbraucht, lautete die Begründung.

Scharon hatte vor der Presse seinen Herausforderer von der oppositionellen Arbeitspartei Amran Mizna aufs Heftigste angegriffen und ihm Korruption unterstellt. Scharon bestritt in diesem Zusammenhang gegen ihn gemachten Korruptionsvorwürfe als lächerlich.

Mittlerweile verliert Scharon auch bei den Wählern an Unterstützung. Gemäss am Donnerstag veröffentlichten Umfragen kann der Likud bei der Wahl am 28. Januar noch mit 27 bis 30 Mandaten rechnen.

Wie die Zeitung Haaretz berichtete, lag die Likud-Partei in der ersten Wahlumfrage seit der Veröffentlichung der Vorwürfe nur noch drei bis fünf Sitze vor der sozialdemokratischen Arbeitspartei.

Die Likud-Partei und der rechte Parteienblock laufen damit Gefahr, ihre Parlamentsmehrheit zu verlieren. Gemäss der Befragung würde der rechte Block insgesamt nur 61 der 120 Knesset-Sitze gewinnen.

Haaretz hatte am Dienstag berichtet, dass gegen Scharon polizeiliche Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Millionenkredit liefen, den der Regierungschef von einem Freund aus Südafrika zur Rückzahlung von illegalen Wahlkampfspenden erhielt.

(rr/sda)

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