Scharon will mit Ultrarechten über Regierungsbildung verhandeln

Am Sonntag will Scharon erneut mit seinem parteiinternen Rivalen Benjamin Netanjahu zusammentreffen. Der ehemalige Ministerpräsident Netanjahu wird dabei voraussichtlich das Amt des Aussenministers ablehnen, das Scharon ihm angeboten hatte.

Netanjahu hatte zuletzt ultrarechte Positionen vertreten und war in die Nähe des Lagers israelischer Siedler gerückt. Politische Beobachter hatten das Angebot Scharons als Schachzug gewertet, mit dem Scharon seinen rechten Rivalen in der Likud-Partei in die Regierung einbinden und damit besser kontrollieren könnte.

Während eines Treffens auf Scharons Farm in der Negev-Wüste drängte Netanjahu den Ministerpräsidenten jedoch offenbar zu raschen Neuwahlen. Er habe sich für eine andere Wirtschaftspolitik ausgesprochen und die Ansicht geäussert, mit der gegenwärtigen Zusammensetzung des Parlaments sei dies nicht möglich.

Der Minister für regionale Zusammenarbeit, Roni Milo, sagte im israelischen Radio, eine Annäherung zwischen Scharon und seinem parteiinternen Rivalen Netanjahu wäre gut für eine neue Regierungskoalition mit anderen rechten Parteien.

Der ebenfalls zum Likud-Block gehörende Ex-Armeechef Schaul Mofas will ebenfalls bis Sonntag offiziell auf das Angebot Scharons antworten, das Verteidigungsministerium zu übernehmen. Dieses war im Zuge der Koalitionskrise mit der Arbeitspartei von Benjamin Ben-Elieser niedergelegt worden.

(fest/sda)