Mehr Publikumsnähe

Schauspielhaus Zürich will mit Werbung aus der Krise

publiziert: Donnerstag, 6. Dez 2001 / 13:08 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Dez 2001 / 00:10 Uhr

Zürich - Mit professionellem Marketing will das Schauspielhaus Zürich die Publikumskrise am Pfauen lösen. Beim Verwaltungsrat geniesst die künstlerische Direktion Marthaler weiterhin volles Vertrauen.

Der Verwaltungsrat wolle der künstlerischen Direktion unter Christoph Marthaler «die Chance lassen, ihre Arbeit fortzuführen», unterstrich Verwaltungsratspräsident Peter Nobel vor den Medien. International geniesse das Schauspielhaus «enormes Ansehen». Nun gelte es die Stimmung «auch an der Heimatfront» zu verbessern.

Verwaltungsratspräsident Nobel und der kaufmännische Direktor Marcel Müller orten die Krise ausschliesslich beim Publikumsschwund am Pfauen. Die Kosten seien budgetmässig im Lot, betonte Müller. Um gut über die Runden zu kommen, brauche das Haus eine Auslastung von 60 bis 64 Prozent. Sie war auf 50 Prozent eingebrochen.

Um die Pfauenkrise zu überwinden, legt der Verwaltungsrat das Marketing in professionelle Hände. Man müsse mit dem Publikum besser kommunizieren, die Planung transparenter gestalten, sagte Nobel. Bereits im Januar plant das Schauspielhaus eine Publikumskonferenz.

Änderungen im künstlerischen Programm des Schauspielhauses schloss Christoph Marthaler aus. Zum Publikumsschwund am Pfauen sagte er: «Die Verschiebungen waren schlecht, das müssen wir ändern.» Um etwas radikal Neues populär zu machen, brauche es vor allem auch Zeit.

Hinter Marthaler stellt sich auch Stadtpräsident Josef Estermann. Er unterstrich die Möglichkeit, mit mehr Publikumsnähe «das Steuer noch in der laufenden Spielzeit herumzureissen».

(sk/sda)

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