Schimmelmuseum wird abgerissen

publiziert: Freitag, 30. Jan 2004 / 10:08 Uhr

Hamburg - Das Hamburger Schimmelmuseum des Schweizer Künstlers Dieter Roth wird abgerissen. Es gibt Ärger mit den Nachbarn, die das Übergreifen von Keimen befürchten und geklagt haben, sagte der Leiter des Hauses, Dirk Dobke.

Roths Objekte sollten einem natürlichen Alterungs- und Verfallsprozess unterliegen.
Roths Objekte sollten einem natürlichen Alterungs- und Verfallsprozess unterliegen.
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In den nächsten Tagen werde noch versucht, die von Roth als Bilder gekennzeichneten Wände des verfallenden Hauses zu retten. In einem Neubau sollen die verderblichen Installationen wieder aufgebaut werden.

Roth hatte seit 1990 in dem Haus im Stadtteil Harvestehude mehrere hundert verderbliche Kunstwerke - vornehmlich aus Schokolade und Käse - installiert. Seine Objekte sollten einem natürlichen Alterungs- und Verfallsprozess unterliegen.

Das Haus hatte ein privater Sammler und Freund zur Verfügung gestellt. Roth arbeitete bis zu seinem Tod 1998 an den Installationen, die auf zwei Etagen sein Konzept vergänglicher Kunst demonstrieren sollten.

In den vergangenen Jahren war das Schimmelmuseum zu einem Pilgerort für Roth-Fans aus der ganzen Welt geworden. Besucher durften jedoch nur auf Anfrage in das von einer hohen Hecke umgebene Haus eintreten.

Die Installationen sind mittlerweile ziemlich vergammelt, es stinkt, der Boden ist klebrig, und es gibt viele Tierchen, sagte Dobke. Er bedauert den Abriss: Im Grunde wird damit ein Gesamtkunstwerk zerstört. Aber wir retten, was zu retten ist.

Auch eine private Künstlerinitiative kritisiert die Zerstörung des Original-Kunstwerks: Wer meint, einzelne Schimmelobjekte in einem klimatisierten Neubau hätten etwas mit Roths Idee zu tun, hat das Grundanliegen des Künstlers gründlich missverstanden, sagte Cornelia Sollfrank von der Initiative.

(bsk/sda)

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