Schimpansen-Familie zieht nach Gelsenkirchen

Sepp-Toni spitzt die Lippen, wiegt seinen Oberkörper hin und her und guckt ins Publikum. Dann rennt der 36-jährige Schimpanse auf die Scheibe los und schlägt mit dem Fuss an die Scheibe.

Grund für das aggressive Verhalten ist die Anwesenheit des früheren Tierarztes und heutigen Zoodirektors Alex Rübel, wie Kurator Robert Zingg vor den Medien ausführte. Die Schimpansen verbinden mit ihren ehemaligen Tierärzten Probleme in der Familie.

Laut Rübel hatten sie Sepp-Toni zwar nie behandeln müssen - hingegen seine Frauen, die er immer wieder verbissen habe. Dies habe der älteste Schimpanse aber gar nicht goutiert, sagte Rübel weiter.

Zwei weibliche Schimpansen warten auf Zürcher Kollegen

Sepp-Toni und die sieben anderen Schimpansen im Zoo Zürich werden sich aber schon bald an neue Tierärzte gewöhnen müssen: Im Sommer 2006 heisst es Abschied nehmen von Zürich. Nach einer Quarantäne- Zeit ziehen sie dann im deutschen Gelsenkirchen in eine neue Anlage.

Dort wird ein 14 Hektaren grosses Areal dem Kontinent Afrika nachempfunden. Die neue Innen- und Aussenanlage der Schimpansen wird mit 1400 Quadratmetern rund zehnmal grösser als in Zürich. Bereits warten zwei weibliche Schimpansen auf ihre Zürcher Kollegen.

Leicht gefallen ist es dem Zoo Zürich nicht, sich von den Schimpansen zu trennen - handelt es sich doch um eine Tierart aus der Gründungszeit des Zoos im Jahr 1929. In den 78 Jahren haben über 52 Schimpansen in Zürich gelebt.

(smw/sda)