Schlappe für Swiss Dairy Food vor Arbeitsgericht

Eine Entschädigung zugute hätten alle Angestellten, die sich ihrer Entlassung widersetzt hätten, sagt GBI-Anwalt Jean-Michel Dolivo. Sie haben auch ein Recht darauf, wenn sie keinen Einkommensverlust erlitten haben.

Laut Rechtssprechung des Bundesgerichtes habe die Entschädigung einen doppelten Zweck: Strafe und Wiedergutmachung. Sie ist auch geschuldet, wenn das Opfer keinen Schaden erlitten hat, unterstreicht Dolivo.

Die Gewerkschaft hatte vor Arbeitsgericht die zu kurze Frist für die Anhörung des Personals eingeklagt: drei Werktage und ein Wochenende, was angesichts der Umstände und der Komplexität der Fälle zu wenig sei. Das Arbeitsgericht gab der GBI Recht. Swiss Dairy Food steht ein Rekurs offen. Die Gewerkschaft will mit der Entschädigungsforderung an Cremo gelangen, sofern SDF nicht darauf eintreten kann.

Bei Cremo kann man sich nicht vorstellen, zur Kasse gebeten zu werden. Gemäss unseren Informationen hat SDF die Mittel, um einen Teil der Forderungen dritter Klasse zu befriedigen, sagte Cremo-Direktor Paul-Albert Nobs der Nachrichtenagentur sda. SDF müsste deshalb in der Lage sein, auch für die entsprechenden Lohnforderungen aufzukommen, die als Forderungen erster Klasse gälten.

Von den 124 im September 2002 in Mont-sur-Lausanne entlassenen Angestellten wurden 93 Personen von der Freiburger Cremo-Gruppe übernommen. Die übrigen haben ihre Stelle verloren oder gingen frühzeitig in Pension.

(bsk/sda)