Das Spiel mit dem Leben

Schlepper-Business: Mafia spielt mit

publiziert: Dienstag, 8. Dez 2015 / 10:30 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 8. Dez 2015 / 11:09 Uhr
Die Mafia hat ihre Hände im Spiel.
Die Mafia hat ihre Hände im Spiel.

Bern - Hinter der organisierten Schleppertätigkeit stehen laut dem Chef des Schweizer Grenzwachtkorps (GWK) teilweise dieselben Organisationen, die auch im Drogen- und Waffenhandel tätig sind. «Auch die Mafia hat ihre Hände im Spiel», so der GWK-Chef.

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In der Bekämpfung der Schlepper hätten die Schweizer Behörden bereits «ein paar schöne Erfolge» erzielen können, sagte Jürg Noth in einem Interview mit dem Winterthurer «Landboten» vom Dienstag. Oft gelinge es aber nicht, die grossen Fische zu fangen.

Es sei immer auch ein wenig ein Katz- und Maus-Spiel. «Sind wir erfolgreich, ändern die Schlepper ihre Vorgehensweise, worauf wir wieder unsere Taktik anpassen.»

800 bis 950 Migranten pro Woche

Die Grenzwächter fokussierten sich derzeit auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und auf ihre Aufgaben im Migrationsbereich. «Die Migration ist für unsere Mitarbeitenden sehr belastend», sagte Noth. Pro Woche kämen derzeit zwischen 800 und 950 Personen in die Schweiz.

Zu den politischen Forderungen nach systematischen Grenzkontrollen sagt der Chef des Grenzwachtkorps: «Lückenlose Kontrollen sind unmöglich, weil täglich über 750'000 Personen und 350'000 Fahrzeuge die rund 1900 Kilometer lange Schweizer Grenze passieren». Eine systematische Kontrolle an den Grenzübergängen würde zu riesigen Staus führen; viele Grenzgänger könnten nicht pünktlich zur Arbeit kommen.

Vom Flüchtlingsandrang sind die verschiedenen Grenzabschnitte demnach nicht immer gleich stark betroffen. Bis zum Spätsommer habe der Schwerpunkt im Tessin gelegen. Anschliessend nahm der Migrationsdruck im Rheintal kontinuierlich zu. «Aktuell ist die Nordgrenze am stärksten betroffen», sagte Noth.

Skandinavien oder Grossbritannien

Die meisten Migranten reisten mit der Bahn. Ein grosser Teil von ihnen nutze die Nachtverbindung Mailand - Paris und durchquere die Schweiz nur im Transit. Die Passagiere in diesen Zügen stammten aus «allen möglichen Ländern». Sie wollten kein Asyl in der Schweiz, sondern wollten nach Paris weiterreisen, ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Skandinavien oder Grossbritannien.

«Die Schweiz ist eher ein Zielland für Eritreer und Somalier, weil hier schon viele Landsleute leben», erklärte Noth. Auf Gerüchte angesprochen, wonach es mit Eritreern Probleme gebe, sagt Noth: «Nein. Ausnahmen vorbehalten, verhalten sich die Eritreer im Allgemeinen ruhig und kooperativ.»

Im Gegensatz zur ersten Jahreshälfte stelle die Grenzwacht im Moment aber «nur ganz wenige Migranten aus Eritrea fest». Der Grund: Das Mittelmeer sei im Winter wegen des stürmischen Wetters schwierig zu überqueren.

(nir/sda)

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Andere Lösungen anstreben
Ein kleines Land wie die Schweiz könnte das etwas einfacher lösen. Eine Vorselektion von Kriegsflüchtlingen mit Botschaftsasyl vor Ort. Die könnten dann sicher mit dem Flugzeug einreisen, statt ihr Leben mit Schleppern zu riskieren.

Dazu gehört aber auch, dass wir Platz für richtige Asylsuchende schaffen und alle Anderen rigoros Ausweisen (Balkan, etc.). Zudem soll Asyl temporär sein und nicht automatisch in eine Staatsbürgerschaft münden.
Kontrolle
"Kein Flüchtling werde ins Land gelassen, bis er die strengsten Sicherheitsprüfungen durchlaufen habe, die es für Einreisende in die USA gebe". Das sagte B. Obama kürzlich bezüglich der Aufnahme syrischer Flüchtlinge durch die USA.
Und die Behörden europäischer Länder sind wie immer völlig ahnungslos. Die wissen noch nicht mal, wer und wieviele über die Grenze kommen.
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